Werden Landwirt jetzt auch als Terroristen bezeichnet?
Seinerzeit wurden ja Klima Aktivisten als "Klima Terroristen" bezeichnet. Da diese den Verkehr aufgehalten haben.
Es gab ja reichlich Fragen dazu auch auf GuteFrage wo sie als Terroristen bezeichnet wurden.
Jetzt steht natürlich die berechtigte Frage im Raum, ob dann Landwirte jetzt auch als Terroristen bezeichnet werden?
Immerhin tuen sie ja genau das Selbe. Auch nicht zum ersten Mal.
Ohne jetzt Stimmung gegen Landwirte machen zu wollen. Komme ja selber von der Farm und bin auf dem Land aufgewachsen. Aber ist doch die selbe Sache wie damals die Klima Aktivisten gemacht haben?
7 Antworten
Du hast einen Kern getroffen, der in letzter Zeit immer mehr in Deutschland (und auch der Welt) zutage kommt: Man misst zunehmends mit zweierlei Maß. Und insbesondere sind konservative Kräfte darin führend.
Gleich vorweg: ich halte eher wenig davon, wenn man durch Demonstrationen die normalen Leute in ihrer Lebensführung einschränkt. Aber wenn man die Sache mal genauer betrachtet: Für was protestieren die Bauern? Sie wollen mehr staatliche Unterstützung, damit ihre persönlichen Gewinne nicht kleiner werden. Und die Klimakleber? Sie wollen mehr Klimaschutz, um auch noch in Zukunft eine lebenswerte Welt zu haben. ... Was ist davon eigentlich das "höherwertigere" Ziel?...
Naja... Jedenfalls ist es auch noch eine Ironie: Landwirte wählen überwiegend CDU/CSU, weil man das halt immer so gemacht hat und weil die "grünen Ökoterroristen" die Landwirtschaft angeblich vernichten wollen. Und war es nicht die CDU, die jetzt gegen den Ampelhaushalt geklagt hat und diese nun sparen muss?
Das ist echt perfide...
Ich würde sagen noch hat die breite Masse Verständnis für die Vorgehensweise der Landwirte, da die Beschlüsse der Politik auch letztendlich auf den Bürger zurückfallen könnten, wenn diese nämlich für die Produkte aus der Landwirtschaft usw. höhere Preise zahlen müssen.
Interessant wird es, wenn die Forderungen der Bauern nicht vollends erfüllt werden, denn für diesen Fall haben diese ja bereits angekündigt, weitere "Maßnahmen" ergreifen zu wollen. Dann darf man gespannt sein, wie sich das äußern könnte.
Sollte man auf die Belange der Agrarwirtschaft eingehen, dann müsste man Seitens der Regierung allerdings auch in Sachen Klimapolitik einen weiteren Schritt nach vorne machen, denn es wird höchste Eisenbahn, etwas grundlegend auf den Weg zu bringen.
Eine weitere Berufsgruppe sind die Fischereibetriebe, denen mittlerweile buchstäblich das Wasser bis zum Halse steht. Zusagen die man in Richtung Landwirtschaft macht, müssten auch dort erfolgen, damit die wenigen verbliebenen Fischer an Ostsee und Nordsee nicht auch noch das Handtuch werfen müssen.
Wenn dem so ist, dann wird Fisch wohl für Ottonormalbürger nicht mehr o.W. erschwinglich sein.
Ja das stimmt. Die Klimapolitik ist ja auch für Landwirte ein wichtiges Thema. Da diese ja bereits die Folgen des Klimawandels zu spüren bekommen. Bzw wir als Endverbraucher durch steigende Lebensmittelpreise.
Das ganze geht also Hand in Hand.
Danke für die hilfreiche Erklärung und die Infos.
Nein, Landwirte werden nicht als Terroristen bezeichnet. Das sind im Schnitt ganz andere Leute, denen man sich näher fühlt, und allein darum geht es.
Außerdem lassen sich Gewaltfantasien, z.B. etwas zu überfahren, bei Menschen leichter ausleben als bei Treckern, bei letzteren hat man selbst in einem SUV schlechte Karten.
Dies ist übrigens keine Aussage darüber, wie verständlich, berechtigt oder sinnhaft die einen oder anderen Aktionen sind. Oder wie vergleichbar, das ist ja auch Thema.
Nein, werden sie nicht.
Um was geht es den Landwirten? Um Geld. Um was geht es bei den Klimaklebern? Um Ideologie. Was ist das Resultat bei beiden? Stau und Behinderung. Was von beiden ist verwerflich? Natürlich Ideologie.
Wenn zwei das Gleiche machen ist es noch lange nicht gleich. Allerdings dürfte die Landwirtedemo angemeldet und erlaubt sein, was den Klimaklebern nicht erlaubt wird. Somit demonstrieren die Landwirte im Rahmen der Gesetze, die Klimakleber dagegen nicht. Wer nicht im rahmen der Gesetze handelt ist dann Terrorist.
Es gibt in Deutschland ein Demonstrationsrecht, das immer sehr hoch gelobt wird. Seltsamerweise verteidigen die meisten das Demonstrationsrecht der Bauern, nicht aber das der Klimakleber. Interessant wäre es, wenn sich die Bauern auf die Straße geklebt hätten, was dann die Gegner von Klimaterroristen dazu sagen würden.
Es gibt in Deutschland ein Demonstrationsrecht, das immer sehr hoch gelobt wird. Seltsamerweise verteidigen die meisten das Demonstrationsrecht der Bauern, nicht aber das der Klimakleber. Interessant wäre es, wenn sich die Bauern auf die Straße geklebt hätten, was dann die Gegner von Klimaterroristen dazu sagen würden.
Die Gegner der Klimakleber hätten dann andere scheinheilige Argumente gefunden, um das Verhalten der Bauern zu rechtfertigen, ohne gleichzeitig den Proteste der Letzten Generation mehr Legitimation zu verleihen. Diesen Leuten fällt immer etwas ein. Leider.
Natürlich nicht... die dürfen das und die Autofahrer holen den sogar Kaffee und Brötchen.
Es geht ja auch nicht um Stau, sondern um den Grund des Staus. 😏
Warum hat dann niemand Kaffe und Kuchen für die Klimaaktivisten geholt?