Welche Steuern sind für die Reichen, Armen und den Mittelstand die richtigen?
In den USA beschweren sich viele das die Reichen zu wenig besteuert werden und das dieses oft zu Kriesen führt weil diese zu viel Geld besitzen, in Kanada beschweren sich mittlerweile TikToker das daß neuere Steuersystem die Mittelklasse zu sehr belastet und sie kaum mehr aufsteigen können selbst wenn sie hard arbeiten da der Staat das verdiente Geld zu sehr besteuert und selbst in meinem Heimatland Bosnien und Herzegowina beschweren sich oft arme Leute das Produkte die sie täglich konsumieren müssen um zu Überleben wie Brot und andere Sachen nicht besteuert werden dürfen. Daher möchte ich nur wissen gibt es ein richtiges Steuersystem das allen drei Seiten gefallen könnte und wie hört es sich an?
6 Antworten
Es gibt ein gerechtes Steuersystem = je mehr Einkommen/Vermögen, desto höher die Steuer.
Je mehr Steuer dadurch jedoch jemand zahlen muß, desto weniger wird es ihm gefallen :)
Alle zufriedenzustellen, ist jedoch schlicht nicht möglich. Noch nicht mal, wenn man es versucht :)
Wenn man Leute fragt, die den Sinn einer Gesellschaft erkennen und akzeptieren, dass sie zu deren Finanzierung einen angemessenen Anteil beizutragen haben, kann man sicherlich ein Steuersystem erarbeiten, das diesen Leuten passt.
Blöderweise sind Menschen oftmals gierig, gerüchteweise steigt diese Gier mit dem angehäuften Reichtum an. Dann investiert man nicht nur in Immobilien, Unternehmen oder Ideen sondern auch in Steuervermeidung. Dienstleister suchen und finden Lücken in der Gesetzgebung, um Zahlungen so gering wie möglich zu halten. Und wenn nicht genug passende Lücken vorhanden sind, sucht man sich Politiker, die diese Lücken erschaffen. Geld macht's möglich.
Ein einfaches, aber absolut unrealistisches Steuermodell:
Jede Art von Einkommen wird gleich besteuert.
Ausnahmeregelungen, Freibeträge etc. werden gestrichen und der Wegfall entsprechend bei der Berechnung des Minimums einkalkuliert.
Steuerfrei ist ein (echtes, für DE angemessenes) Existenzminimum.
Einkommen darüber hinaus wird progressiv versteuert, die Steuersätze beginnen bei 5% und enden bei 95%, der Höchstsatz gilt für das Einkommen über x Millionen p.a. (wie wäre es mit dem 1000-/2000-/3000-fachen des Existenzminimums?).
Auch ausschließlich buchhalterische ("nicht realisierte") Gewinne werden besteuert.
Gar keine Steuern. Für niemanden. Denn die einen werden reich/konnten nur reich werden, weil man den Großteil der anderen arm hält. Inbesondere durch Steuern.
Inwieweit die Polizei tatsächliche dem Volk dient, darüber kann man streiten. Ich würde sagen, die "Macht dem Volke". Aber, um bei der Sache zu bleiben. Das meiste könnte man statt über pauschale Steuern, deren letztlicher Einsatz für die Allgemeinheit vollkommen instransparent ist, über dedizierte nach Einkommenshöhe gestaffelte Abgaben lösen, ohne dass es eine Deckelung gibt, die nachvollziehbar nur diesem Zweck dienen. Und unsere Renten laufen über die Versicherung. Man könnte, wenn man nicht mehrfach versteuert wäre, auch viel Geld in eine finanzielle und private Vorsorge investieren.
über dedizierte nach Einkommenshöhe gestaffelte Abgaben lösen,
sowas könnte man Steuern nennen
ohne dass es eine Deckelung gibt, die nachvollziehbar nur diesem Zweck dienen
OK, dann zahlen wir also nicht EK- und Umsatz- und XY-Steuern, sondern grob geschätzt 2000 verschiedene, damit die wichtigsten Dinge, die eine Gesellschaft so braucht, finanziert werden.
Plus vorangehender Volksentscheide, ob Ausgaben überhaupt vom Volk gewollt sind.
Auf diese Weise wird nie mehr eine Straße, Schule o.à. gebaut. Weil die Mehrheit der Abstimmungsberechtigten nichts davon hat und damit vermutlich eher dagegen stimmt.
Gar keine Steuern. Für niemanden.
Wie finanziert der Staat dann seine Leistungen für die Bürger?
Ich habe mal einen Bericht im Fernsehen gesehen, dass weltweit jedes dritte "Blatt Papier", das von den Parlamenten und Behörden herausgegeben wird in deutscher Sprache ist.
Wie wäre es zunächst mit Steuergerechtigkeit und deutlich weniger Bürokratie, der Rest, Prozentzahlen usw. kommt dann später.
Steuern sind nicht dafür das jemandem zu gefallen.
Niemand zahlt sie gern, aber sie müssen halt sein damit ein Land laufen kann.
Reiche werden fast überall zu gering besteuert, es erfüllt keinerlei Zweck wenn Einzelpersonen Summen jenseits von ein paar Millionen anhäufen, da alles darüber hinaus vermögen zu Lasten der unteren Schichten aus dem Kreislauf entzieht.
Klar kann man jetzt immer noch sagen, dass das Kapital "arbeitet" und in Firmen gebunden ist, aber dann kann man Gewinne doch trotzdem sinnvoll besteuern.
Dass also viele Steuern generell nur auf Einkommen erhoben werden, nicht aber auf Kapitalerträge oder das Vermögen ist eine der größten Ungerechtigkeiten.
Man muss nur mal schauen, welches Gesamtkapital alle in D lebenden Menschen haben, die min. Dekamillionäre sind, und was bei rum käme wenn die pro Jahr 1% ihres Vermögens an Abgaben zahlen müssten.
Ergänzung: Hab keine schönen Zahlen gefunden, da eine Million bei den aktuellen Immobilienpreisen keine sinnvolle Grenze mehr ist, würde ich nicht bei exakt 1 Mio. schon von übertriebenem Reichtum sprechen. Das ist aber die Grenze zu der man die meisten statistischen Auswertungen findet.
In D. sind es aktuell 1,6 Mio. Millionäre mit zusammen ~6 Billionen Vermögen. Nehmen wir mal an, dass alle die deutlich mehr haben als man in einem Leben verbraucht (also >5 Mio. €), zusammen nur 3-4 Billionen haben. Dann sind 1% Vermögenssteuer davon etwa 30-40 Milliarden oder etwa 10% des aktuellen Bundeshaushaltes.
Wie könnte man dann die Polizei bezahlen um Verbrechen nachzugehen, Straßen zu reparieren oder die Müllmänner dafür zu belohnen das sie die Umgebung sauber halten? Und wie könnte man dann jedem die Rente sichern?