Wehrdienst wiedersetzten?

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Mal zusammengefasst:

Deutschland hat noch eine Wehrpflicht, diese ist lediglich ausgesetzt, das wissen offenbar Viele gar nicht. Diese könnte u.a. in einem etwaigen Verteidigungsfall o.W. wieder in Kraft gesetzt werden, dazu u.a. Artikel 12a des Grundgesetzes und §1 des WPflG beachten.

Männliche Staatsbürger ab dem 18. Lebensjahr könnten also so oder so zum Militärdienst eingezogen werden, auch über das Alter von 25 Jahren hinaus.

Das Ganze ist unabhängig von der AfD.

Die AfD wird nicht in eine Position kommen, in der sie eine Wehrpflicht initiieren könnte.

Die Bundeswehr hat nicht die Ressourcen und Kapazitäten eine umfassende Militärdienstpflicht zu bewerkstelligen. Es würde Jahre dauern, bis man dies in der Bundeswehr umsetzen könnte.

Es gibt innerhalb der Bundeswehr diverse "Baustellen", die abgearbeitet werden müssen, eine aktive Wehrpflicht steht hier definitiv nicht oben auf der Agenda, zudem löst ein militärischer Pflichtdienst nicht die Personalprobleme der BW.

In Deutschland kann niemand zum Dienst an der Waffe gezwungen werden, es bestünde also weiterhin die Möglichkeit, einen Ersatzdienst zu leisten. Man stellt dann üblicherweise im Vorfeld einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung, das wird im Übrigen auch gegenwärtig getan, sogar von aktiven und ehemaligen Soldaten.

In einem V. fall wäre es unwahrscheinlich dass Ungediente zum Militärdienst herangezogen werden würden. Bei einer Mobilmachung würde man zunächst auf Personen zurückgreifen, die Militärdienst geleistet haben.

Der V.fall würde den Bündnisfall der NATO auslösen, das würde zur Landesverteidigung weitere Ressourcen bedeuten.

Ein Ersatzdienst wäre für Ungediente im Spannungsfall wahrscheinlicher, als ein Wehrdienst.

ponter  12.02.2024, 08:59

⭐ Danke

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Was zum Teufel hat ein Wehrdienst mit Krieg zu tun? Zudem könnte man, wie früher eben auch, stattdessen Zivildienst leisten.

Ein schönes Beispiel, wie ein alter Hut (Wehrpflicht), den Generationen zuvor auch überstanden haben, als etwas Teuflisches dargestellt wird, nur weil die Afd diese Position angeblich vertritt.

Der Wehrdienst hat uns allen nicht geschadet. Selbst die Zivis haben ein sinnvolles Jahr vollbracht

LauraSki2003  11.02.2024, 00:10

Nein das stimmt nicht, das letzte was man in dem Alter braucht ist ein Jahr zeitverschwendung. Kaum jemanden bringt das beruflich was.

Aber die wehrpfilcht kommt eh nicht wieder in deutschland.

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LauraSki2003  11.02.2024, 00:12
@AlexOhesorg

Ja mir bliebt dieser Mist zum Glück erspart, aber alle Jungen die ich kenne sagen dass das der größte Müll war.

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LauraSki2003  11.02.2024, 00:14
@AlexOhesorg

Ja aber ich kann mir gut denken, dass ein Zwangsdienst wo man jede Menge Zeit verliert und mit einem Hungerlohn abgespeist wird alles andere als hilfreich ist, zumal dieser für die berufliche Laufbahn in den mit Abstand meisten Fällen nichts bringt.

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LauraSki2003  11.02.2024, 00:17
@AlexOhesorg

Ja sowohl die Logik als auch alle die ich kenne sagen mir dass das sinnlos ist/war.

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Crack  11.02.2024, 00:22
@LauraSki2003

Ich bin selten mit AlexOhesorg einer Meinung.
Hier muss ich ihm aber zustimmen.

Im Gegensatz zu Dir, kenne ich wirklich niemanden, der rückblickend sagt, die Dienstzeit wäre "größter Müll" gewesen. Die meisten lernen dort viel über Selbstständigkeit, Kameradschaft, Selbstvertrauen, berufliche Chancen uvm.

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LauraSki2003  11.02.2024, 00:29
@Crack

Zum Thema Selbstständigkeit:

Man ist dort faktisch Sklave und hat keinerlei Entscheidungsmöglichkeit für irgendwas

Zum Thema Kameradschaft:

Ja möglich dass man da ein paar tolle Leute kennen lernt, aber das hat nicht der Staat zu entscheiden, was für einen sinnvoll ist.

Zum Thema Selbstvertrauen:

Ich bezweifle das eine Zwangsgenitaluntersuchung und täglich angeschrieben werden dazu positiv beiträgt

Berufliche Chancen:

Ja auch nur dann, wenn man zufällig an dieser Spalte interessiert ist, bei allen die ich kenne war es so, dass sie im Vorherein wussten dass sie das nicht interessiert und nach der Zwangsarbeit die Bestätigung dafür hatten.

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Ronox  11.02.2024, 00:30
@LauraSki2003

Beim Wehrdienst geht es auch nicht darum, ob dieser einen persönlich weiterbringt. Das wird insbesondere beim Zivildienst deutlich, wo die Intention schon im Namen steckt. Es soll der Zivilgesellschaft helfen.

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LauraSki2003  11.02.2024, 00:31
@Ronox

Der Zivildienst ist nichts anderes als Lohndumping, der Staat spart Geld indem er junge Männer ausbeutet.

Wobei man dazu sagen muss dass das nicht sehr ökonomisch ist, den es lohnt sich nicht jemanden für irgendwas anzulernen, wenn er nach 9 Monaten eh wieder weg ist.

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Ronox  11.02.2024, 00:33
@LauraSki2003

Für einfache Tätigkeiten muss man auch niemanden anlernen. Das Personal in Pflegeheimen würde sich freuen. Wie gesagt sind hier wirtschaftliche Betrachtungen auch völlig Fehl ab Platz, da der Dienst ein Dienst an der Gesellschaft sein soll. Ob ich die Wehrpflicht bzw. den Zivildienst befürworte, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, aber der Gedanke, dass eine Staatsbürgerschaft nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten mit sich bringt, sollte schon wieder hervorgehoben werden. Das bringt auch gleich eine Aufwertung mit sich.

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tucho  11.02.2024, 00:52
@LauraSki2003

Hallo Laura, die Wahrheit liegt vielleicht in der Mitte eurer Positionen. Im Falle des Zivildienstes kann ich sagen ( und das sagen auch viele Andere, die ich kenne ), dass er uns menschlich in diesem Alter sehr weitergebracht hat, selbst wenn man später mehrheitlich in einem anderen Bereich gearbeitet hat.

Die Erfahrung anderen Menschen zu helfen, etwas Nützliches zu tun und dafür meist sehr positives Feedback zu bekommen, war ebenso horizonterweiternd wie erstmals regelmäßig in Arbeitsstrukturen zu stecken, seine eigenen Grenzen kennenzulernen, im Team arbeiten zu müssen etc

All das sind natürlich innere Werte, deren Gewinn in keinem Verhältnis zu dem sehr schmalen Gehalt standen.

Trotzdem hing das natürlich auch von dem Zivijob ab, den man hatte.Es gab natürlich auch viele, die einfach stumpf Zeit totgeschlagen haben.Aber das hing ja von einem selbst ab.

Recht hast du, dass von einem sehr kurzen Zivi von 9 Monaten natürlich keiner etwas hat. Bei mir waren es noch 13 Monate.

Ob man eine ganze Generation dazu zwingen sollte oder kann, wenigstens einmal im Leben im sozialen Bereich zu arbeiten ?

Lieber wäre mir, es käme zu keiner Wiedereinführung der Wehrpflicht und genug Leute, die wirklich in diese Bereiche möchten, würden dort zu fairen Bedingungen gut arbeiten können.

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LauraSki2003  11.02.2024, 09:39
@Ronox

Der springende Punkt ist halt, dass das ein extrem tiefer Eingriff in die Menschenrechte bzw. in die persönliche Selbstbestimmung ist, jemanden dazu zu zwingen so einen Dienst abzuleisten. Die Verweigerung kann zu einer Haftstrafe führen.

Wenn jemand im sozialen Bereich arbeiten will soll er gerne, aber Zwang finde ich völlig fehl am Platz.

Ein Aspekt der dazu kommt ist, dass meistens in solchen Fällen das "Betriebsklima" extrem schlecht ist, die betroffenen jungen Männer sind meistens sehr widerwillig dort.

Solche Zwangsverhältnisse führen meistens dazu, dass der Umgangston von oben nach unten extrem unfreundlich ist.

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LauraSki2003  11.02.2024, 09:42
@tucho

Ja wenn dir das was gebracht hat ist das eh super, ich kenne viele denen das laut eigener Aussage gar nichts gebracht hat.

Ein guter Freund von mir war dadurch einige Monate arbeitslos, weil ihn niemand einstellen wollte, im Wissen dass er dann nach wenigen Monaten weg muss weil er zum Bundesheer muss. Dort hat er sich dann gelangweilt und Zeit tot geschlagen.

Beim Zivildienst ist es in vielen Fällen so dass die betroffenen mit Sinnlos-Tätigkeiten beschäftigt werden.

Die finanziellen Probleme die vielen dadurch erwachsen darf man auch nicht unterschätzen, nicht wenige Burschen die ich kenne haben in der Zeit tausende Euros die sie sich vorher angespart haben verbraucht (Auto, Wohnung etc. muss man ja weiterhin bezahlen, auch wenn man nur 350€ im Monat verdient)

Ich sage "Nein" zu Zwangsarbeit.

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ManuelMeiste416  11.02.2024, 16:43
@Ronox

Also ich war beim Bundesheer, dort habe ich mich zu Tode gelangweilt, wäre mir das erspart geblieben wäre ich mit dem Studium inzwischen fertig.

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Bevor Gutenberg die Wehrpflicht abgeschafft hat gab es die Möglichkeit den Kriegsdienst zu verweigern. Diese Möglichkeit wird auch nach der Wiedereinfuhr der Wehrpflicht wieder möglich sein. Es gibt in der BRD keinen Fall in dem ein Mensch wegen Kriegsdienstverweigerung inhaftiert wurde.

Eine Wehrpflicht, wie sie war bevor sie ausgesetzt wurde, ist nicht mehr umsetzbar. Dazu ist die Bundeswehr nicht fähig. Wenn eine Form der Dienstpflicht eingeführt wird, dann wird es genug Wege geben die Bundeswehr zu meiden.

Und eine Wehrpflicht ist auch keine "Mobilmachung" wie es dieser Absatz

Aber wäre Gefängnis dann nicht besser weil im Krieg kann man ja schnell drauf gehen aber im kannst nicht.

suggeriert.