Warum studieren Menschen nutzlose Fächer?

11 Antworten

Gibt es denn "nutzlose Fächer"? Meiner Meinung nach nicht!

Ein Fach oder ein Studium ist nur dann nutzlos, wenn dieses für die folgende berufliche Tätigkeit oder die persönliche Entwicklung nicht in irgendeiner Weise relevant ist. Es ist also nur nutzlos, wenn man daraus keinen Nutzen zieht!

Um bei Deinen Beispielen zu bleiben: Wer sagt denn, dass man mit einem Studium der Geschichte nichts anfangen kann? Für mich persönlich wäre das Studium der Geschichte nutzlos gewesen (von einem gewissen persönlichen Interesse einmal abgesehen). Für jemanden, der beispielsweise als Historiker im Museum, in der Forschung oder auch beim Denkmalschutz arbeiten möchte, ist das aber alles andere als nutzlos. Und die verdienen auch alles andere als schlecht.


RolandRoller 
Beitragsersteller
 24.07.2024, 22:00

Studieren ist generell meistens zeitverschwendung.

26Sammy112  25.07.2024, 09:43
@RolandRoller
Studieren ist generell meistens zeitverschwendung.

Das ist Deine Meinung. Die meisten Menschen werden diese aber nicht teilen.

Ich für meinen Teil halte mein Studium für keine Zeitverschwendung. Ganz im Gegenteil... es hat mir persönlich und auch beruflich etwas gebracht. Vor allem beruflich, denn ich hätte ohne Studium nicht den Job, den ich aktuell habe und würde deutlich weniger verdienen.

Tatsächlich kenne ich auch niemanden, der sein Studium abgeschlossen hat, und dies als Zeitverschwendung ansieht. Nur zwei Bekannte die ihr Studium nach einem bzw. drei Semestern abgebrochen haben, bedauern es heute, Zeit und Energie dort hinein gesteckt zu haben.

Es ist nun mal nicht jedermanns Traum, möglichst viel Geld zu verdienen. Das mag das Richtige für dich oder andere sein, aber wieder andere finden Erfüllung eben eben darin, dass sie ihren Interessen nachgehen und versuchen, damit ein Auskommen zu schaffen.

In einer Welt, die nur aus Investmentbankern besteht, möchte ich nicht leben.

Nun ja...

woran macht man dies konkret fest das ein Studium ,,nutzlos,, ist?

Die meisten die ein Hochschulstudium abschlossen verdienen und bekommen im Einstieg z.T 50% mehr als einer mit

Berufsausbildung bekommt bspw

Betriebselektriker Einstieg im ersten Jahr ; 2700€ brutto

studierter Mediziner & Facharzt ,Einstieg im ersten Jahr 4300€ brutto - da kommt ein Elektriker wahrscheinlich erst in der Lohnspitze hin.

Heißt mehrjährige Fachbezogene Berufserfahrung ....

Lass mich raten, du hast gar nicht studiert?

Manche Menschen sind halt nicht nur kleine Zahnräder in der Maschinerie der kollektiven Vergänglichkeit, sondern interessieren sich für das große Ganze, das Schöngeistige. Stehen außerhalb des Systems und wollen begreifen, bzw. kulturell einen Beitrag leisten. Wissen um des Wissens willen, humanist und damit ganzer Mensch sein. Wer nur nach der Befriedigung niederer Bedürfnisse strebt - Essen und Unterhaltung - und erstmal nur nach Geld strebt, ist entweder nicht sehr tiefgründig, oder fällt irgendwann in ein tiefes Sinnloch, spätestens dann, wenn man ein „normales“ Existenzlevel erreicht hat und sich einfach nach dem Wieso fragt. Das haben diese Menschen einfach meistens viel früher, auch, weil sie sich mit weniger zufriedengeben.

Ehrlich gesagt ist es schwer dir das zu erklären, wenn du gar keinen intellektuellen Zugang dazu hast. Bist du noch in der Schule?


RolandRoller 
Beitragsersteller
 24.07.2024, 21:58

Dafür dient ihr dann Menschen wie uns. Wer glaubst du wird dein Chef sein?

Ja, philosophieren muss man sich erstmal leisten können, kann man dann wenn man in frührente gegangen ist mit seinen millionen.

Warum denkst du ich wäre ein Idiot?

DerKaterkatz  24.07.2024, 22:00
@RolandRoller

Wer soll denn „uns“ sein und wer „ihr“? Ich würde dazu tendieren, dass sich wenig Belesene leichter kontrollieren lassen, als Intellektuelle. Der Mammon macht einen dann doch sehr berechenbar.

DerKaterkatz  24.07.2024, 22:03
@RolandRoller

Ich halte dich nicht für einen Idioten, sondern für einen kurzsichtigen Schüler. Klar, vielleicht irre ich mich, die Frage ist ja nicht an ein bestimmtes Alter geknüpft. Primär halte ich dich deshalb für sehr jung, weil die Natur deiner Frage darauf schließen lässt, dass du eher wenig Lebenserfahrung hast.

DerKaterkatz  24.07.2024, 22:06
@RolandRoller

Ich habe mich auch nicht beschwert, sondern auf deine Frage geantwortet. Im Rahmen meiner Möglichkeiten bereite ich mich ebenso auf das Alter vor, wie jeder andere auch.

RolandRoller 
Beitragsersteller
 24.07.2024, 22:13
@DerKaterkatz

fakt ist, intellektuellem zeugs nachzugehen ist ein privileg, dass sich nicht jeder leisten kann, weisst du? Manche Leute müssen arbeiten.

DerKaterkatz  24.07.2024, 22:26
@RolandRoller

Gut, dann bist du erwachsen, mag sein. Wie gesagt, deine Frage ist nicht an ein konkretes Alter geknüpft, sie wirkte einfach von Unreife, Unsicherheit und irrationaler Unverständnis geprägt.

Jeder muss arbeiten. Man lebt zwar nicht nur vom Brot alleine, aber Essen muss man nunmal trotzdem, da hast du Recht. Je nach den familiären Umständen ist ein Studium dann nicht möglich. Dennoch ist ein Intellekt, der nicht gepflegt wird, dazu verdammt zu verkommen und mit der Zeit verändert das einen auch im negativen. Zur Pflege braucht man natürlich keinen Abschluss, das geht auch so. Meistens führt das Interesse und die Sehnsucht nach dem einen (Erkenntnis) aber automatisch dazu, dass man in die Richtung Studium geht.

Nun ist es ja so, dass man in den deutschsprachigen Regionen auch gut neben dem Studium arbeiten kann - es geht also beides. Reich wird man so nicht, aber immerhin ist man auch nicht abhängig. Wer nur Geld will - der soll halt nur arbeiten. Es ist aber auch ein Irrtum zu glauben, dass viel harte Arbeit automatisch zu einem gerechten und guten Auskommen führt. Das ist schon seit den Achtzigern nicht mehr der Fall, Familien kommen langsam selbst mit zwei Einkommen nur noch schwer über die Runden. Es ist also nicht die Frage nach „Geld oder Liebe“, sondern eher welche Richtung ohne Garantie man einschlagen soll.

Du scheinst es ziemlich hart erwischt zu haben im Leben - was mir leid tut, wenn ich Recht haben sollte. Womöglich bist du ein sozialer Einzelgänger, mit wenig familiärem Halt in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld umgeben mit vielen Leuten, denen es in deinen Augen viel besser als dir selbst geht und sich dabei trotzdem beschweren. Wenn ich raten müsste würde ich sagen, dass du auch sehr, sehr weit von einem Job entfernt bist, der dich reich machen wird. Sowas ist dann enorm frustrierend.

RolandRoller 
Beitragsersteller
 24.07.2024, 22:27
@DerKaterkatz

Nö, ich bin nur realistisch, ein Geisteswissenschaftstudium, oder Ägyptologiestudium macht dich nicht reich, da kannst gleich so gut bürgergeld beziehen, kommt das gleiche dabei heraus.

DerKaterkatz  24.07.2024, 22:33
@RolandRoller

Ganz das Gleiche ist das nicht, Bürgergeld ist an Auflagen geknüpft, alles andere macht dich frei. Gerade Geisteswissenschaftler sind intellektuell enorm anpassungsfähig und eigentlich überall einsetzbar. Man kann auch einfach ins Ausland gehen. Man ist leichter frei und selbstbestimmt. Ich kenne z.B. genügend Historiker, mit tollen Jobs die auch sehr gut davon leben können - und wenn es eben im Ausland ist. Wenn die Intelligenz so eben langsam abwandert, dafür aber die übrigen normal hart arbeiten, wird sich die Gesellschaftliche Struktur in einigen Generation stark geändert haben.

RolandRoller 
Beitragsersteller
 24.07.2024, 22:34
@DerKaterkatz

Kapierst du nicht, dass ich kein Intellektueller Typ bin? Ich bin der Logiker, der Analytiker ja, aber für Philosophie, und Geisteswissenschaften habe ich wenig übrig.

Euch braucht es nicht, kapiert ihr es nicht? Alles was kein Profit abwirft ist in diesem System Sinnlos.

Burritone  24.07.2024, 22:36
@RolandRoller
Ich bin der Logiker, der Analytiker ja, aber für Philosophie, und Geisteswissenschaften habe ich wenig übrig.

Ist doch ok,dass kann jeder für sich entscheiden.

Euch braucht es nicht, kapiert ihr es nicht? Alles was kein Profit abwirft ist in diesem System Sinnlos.

Das ist ein bisschen kurz gedacht.Was sinnvoll ist,legt jeder für sich fest.

DerKaterkatz  24.07.2024, 22:42
@RolandRoller

Besonders ausgeprägt sind deine analytischen Fähigkeiten leider nicht wenn du glaubst, dass man anhand des bisher Geschriebenen wirklich wissen müsste, dass du der logische Typ sein sollst. Überhaupt sind das auch keine sich ausschließende Qualitäten. Die allermeisten Philosophen sind hervorragende Logiker und Analytiker, meine Güte, der Begriff der Logik kommt aus der Philosophie.

Da ist es auch wieder - dieses „euch“ und „ihr“. Für wen genau denkst du spreche ich oder wer soll alles an dieser Unterhaltung beteiligt sein? Je länger ich über alles nachdenke desto eher bin ich der Überzeugung, dass du ernsthafte psychologische Probleme mit dir herumschleppst. Ich wünsche dir aber alles Gute für die Zukunft - nimm dich und die Welt mit all ihren Problemen und Nichtigkeiten nicht so ernst.

DerKaterkatz  24.07.2024, 22:56
@RolandRoller

Ich habe doch Geld. Du kannst die Frage stellen, wie viele Berufe, in denen beispielsweise Historiker arbeiten, als Einstellungskriterium die Hürde haben, Geschichte studiert zu haben. Das werden natürlich sehr wenige sein. Deshalb gibt es natürlich auch wenige Stellen, die explizit Historiker ansprechen (es gibt sie aber). Es stimmt aber auch: Es gibt sehr wenige arbeitslose Historiker. Sie arbeiten, zahlen Steuern und finanzieren das Sozialsystem mit. Die korrekte Frage wäre also eher: Könnte jeder Historiker, der in einem Job arbeitet, welcher nicht explizit nach Historikern verlangt, auch dann in seinem Job arbeiten, wenn er nicht Geschichte studiert hätte? Die kurze Antwort ist ja, die lange nein. Denn auch wenn das Papier kein direkter Einstieg ist, so hat es doch indirekt maßgeblich die Entwicklung des Individuums gelenkt und gefördert. Der entsprechende Mensch wäre ohne dieses Studium vermutlich überhaupt nicht in der Lage, die Arbeit so auszuführen, wie er es am Ende tut, wenn er überhaupt in seinem Leben zu besagter Stelle gekommen wäre. Das Thema ist enorm komplex und mit Kurzsichtigkeit kann man dem nicht begegnen, der Mensch ist mehr als nur die Summe seiner Teile. Du bist ebenso ein Produkt deiner eigenen Geschichte und deines Schicksals. Wenn du mit 25, nach 7 Jahren als Polizist feststellst, dass du lieber Metzger sein willst und den Beruf wechselst, dann sind diese 7 Jahre davor eben nicht verschwendete Zeit. Es gibt keinen geraden Weg im Leben.

RolandRoller 
Beitragsersteller
 24.07.2024, 22:58
@DerKaterkatz

Ich will Unternehmer werden, was bringt es mir geschichte zu studieren?

DerKaterkatz  24.07.2024, 23:06
@RolandRoller

Direkt nichts, aber es zwingt dich auch niemand dazu, Geschichte zu studieren. Ich meine einfach nur, dass man auch als Historiker - gerade dank des Studiums - vielleicht die entscheidende Idee für ein Unternehmen kommt, welches dann gegründet werden kann und welches ohne dieses Studium niemals das Locht der Welt erblickt hätte (auch wenn es theoretisch möglich wäre). Geschichte ist ein sehr Charakterformendes Fach, in dem man auch sehr viele Unterschiedliche Persönlichkeiten kennenlernen kann - gutes Vitamin B. Aber das sollte nur ein Beispiel sein. Sicher ist: Es ist kein klassisches Mittel zum Zweck, der indirekte Nutzen ist aber für das Individuum riesig.

Du musst übrigens gar nicht so sehr auf den Geisteswissenschaften herumhacken. Denkst du, es gibt einen Markt für Mathematiker oder Physiker? Mit Sicherheit nicht. Natürlich: Man findet schon einen Job, in der Regel hat der dann aber relativ wenig mit dem zu tun, was man im Studium gelernt hat, auch wenn er gut bezahlt ist (wenn). Man beweist aber, dass der Verstand auf eine bestimmte Art und Weise ticken kann. Der Rest ist Anpassung.

Es gibt Fächer, die ganz direkt zu einem Beruf führen, wie bspw. Lehramt, Medizin, Pflege.

Es gibt andere Fächer, bei denen man sich den Beruf selbst suchen muss und nicht nur für einen einzigen Beruf ausgebildet wird. Das gilt sowohl für Philosophie wie auch für BWL. Einige Menschen waren ja erfolgreich darin, sich einen Beruf zu suchen, in dem sie dann auch bekannt wurden. Andere haben bspw. Lehramt studiert, arbeiten aber als Quereinsteiger woanders.

Man kann auch so argumentieren: Die Menschen hatten eine Weile Zugang zu breiterer Bildung, die ihnen persönlich weitergeholfen hat und mussten sich dann einen Beruf selbst suchen. Heute wird immer mehr an der Uni auch praktisch ausgebildet, man macht Praktika, entweder im Semester oder in den "Ferien", in denen man bestimmte Berufsbilder ausprobiert.

Viele bekannte Schriftsteller haben "nutzlose" Fächer studiert, die ihnen wohl aber dabei halfen, sich später als Schriftsteller zu etablieren.

Eine Ausbildung ist enger an den späteren Beruf angelehnt, aber auch hier ist es sinnvoll, sich zu interessieren, mehr zu lernen, als vorgeschrieben, sich selbst Gedanken darüber zu machen, warum und wie man den Beruf so ausüben möchte, dass man etwas bewegt und sich auch wertvoll fühlt. Und auch in der Ausbildung kann man sich "bilden", also Wissen erlangen, das nicht unmittelbar für Prüfungen oder ganz eng für die eigene Tätigkeit nötig ist, aber im Umfeld des Berufs, das Grundlagen oder weitergehende Zusammenhänge erschließt.

Es gibt auch Studenten, die bewusst die (erst mal für längere Zeit) letzte Möglichkeit nutzen, sich nur ihrer Bildung zu widmen und danach bewusst in einem anderen, praktischen Bereich arbeiten.

Und es gibt in den meisten Ausbildungen im weitesten Sinne, also Ausbildung oder Studium, Fächer und Themen, die Einzelne als überflüssig betrachten, sogar als bewusste eingebaute Finte, um auszusieben, die aber schon im weitesten Sinne für diese Ausbildung sinnvoll sind. Selbst, wenn man ganz zielstrebig eine Ausbildung macht, um exakt diesen Beruf auszuüben, wird man meist Fächer oder Themen haben, mit denen man nichts anfangen kann, die nur lästig erscheinen. Das kann man als bewusste Falle betrachten, um auszusieben oder als Chance, etwas zu lernen, das nicht unmittelbar mit der späteren Tätigkeit zu tun hat.