Warum lassen sich Deutsche so oft scheiden?
Hi ihr Lieben. Deutsche lassen sich ja sehr häufig scheiden. Oft sogar obwohl sie Kinder haben!
Warum ist das so? Ist es weil deutsche weniger Familienwerte anerzogen bekommen? Was denkt ihr?
8 Antworten
Weil sie es können.
Das ist das erste und wichtigste. Es gibt genu Kulturen, in denen es die Option gar nicht gibt oder es höchstens als Pseudo-Option zu bezeichnen ist, weil mindestens einer der beiden Eheleute erhebliche Nachteile hätte wie z.B. Finanzieller Ruin, Rufschädigung, GEsellschaftliche Ächtung, rechtliche schelchterstellung. Angst, die Kinder entzogen zu bekommen, bis sogar hin zu "Ehren"-Morden.
Es ist jetzt nicht so, dass Scheidungen in Deutschland immer einfach sind. Auch hier auf dem Dorf wird viel getratscht und gerade die Frauen merken auch hier eine gewisse "kalte Schulter", wenn sie sich scheiden lassen. Finanziell ist es als Paar immer einfacher als alleine, aber das reicht zum Versorgtsein. Und das Thema Kinder kann auch im Krieg bei Jugendamt und GEricht ändern. Dennoch ist es einfach möglich mit relativ geringen Nachteilen.
Und ja, danach kommt dann das thema, dass gerade z.B. der Glaube abnimmt und Scheidungen nciht mehr als Sünde betrachtet werden und vor der Hölle fürchtet sich eigentlich niemand mehr. Du kannst es Werteverlust nennen, aber das trifft es nicht. Eher eine WErteveränderung mit Vor- und Nachteilen. Unsere kultur wird individualistischer. Das hat den Nachteil, dass manche schneller im WEgwerfen statt REparieren sind. Aber es hat auch dne Vorteil, dass der eigene Wille und die eigene Individualität und die eigenen Grenzen anerkannt werden. Man bleibt einfach auch nicht mehr zusammen, um den Schein nach außen zu wahren und um vor dne Nachbarn gut auszusehen. Man bleibt zusammen, so lange es einem persönlich gut tut und geht auseinander, wenn die Ehe einen nicht mehr bereichert.
Scheidungen sind für Kinder vielleichtn icht optimal, aber wie schon oft gesagt wurde: Kinder leiden mehr unter ständigen Streitereien der Eltern oder wenn es anderweitig dysfunktional wird wie Drogenmissbrauch, Gewalt etc. Und ganz furchtbar ist es auch, wenn SChweigen herrscht. Kinder merken, wenn die Eltern kein Paar mehr sind und nur noch versuchen um ihrer Willen etwas vorzuspielen und Fassaden aufrecht zu halten. Das ist mitunter schlimmer. Trennungen der Eltern können immerhin sehr gut laufen. Gut strukturiert und fair. Und damit haben Kinder immer eine ngrößeren Gewinn gemacht, als in einer Schein-Familie zu leben.
Ich bin selbst ien Scheidungskind und ich habe die endgültige Trennung (nach langer "Versuchsphase" und viel Streit) einfach nur sehr gefeiert. Es war so bitter nötig und allen Beteiligten geht es jetzt besser. Auch uns Kindern.
Und was du gerade bedienst, sind mal wieder Geschelchterstereotype. Es gibt kein Gsetz, das besagt, dass Männer zahlen. Die Geschlechter sind in deutschland gleichgestellt. Es bezahlt der Elternteil, der nicht die Hauptbetreuung der Kinder leistet. Also der/diejenige, die die Kinder z.B. nur alle 14 Tage am Wochenende sieht. Bei einem Wechselmodell von 50/50 Erziehungsarbeit erübrigt sich daher oftmals der Kindesunterhalt. Ehegattenunterhalt gibt es nur, wenn der Verdienst sehr ungleich ist und das mit der Ehe zu tun hat - z.B. für die Kinder die Berufstätigkeit aufgegeben. Um nochmals von meinen Eltern zu reden: Zum Zeitpunkt der Trennung war mein Vater krankheitsbedingt Arbeitslos. Entsprechend hat meine Mutter ihm Unterhalt zahlen müssen. Da mein Bruder und ich aber bei ihr wohnen blieben, musste mein Vater natürlich ihr Kinderunterhalt zahlen. Das beides wurde natürlich verrechnet, so dass es ungefähr bei Null rauskam.
Ich kann dir also auch hier wieder nicht bestätigen, dass mit Kindern zu arbeiten, ein Verlust ist. Arbeit ist auch Selbstverwirklichung und vor allem ein Unabhängig bleiben. Jeder Elternteil tut gut daran, sich nicht für seine Kinder aufzuopfern, sondern auch irgendwo er/sie selbst zu bleiben und seine Identität auf mehreren Säulen aufzubauen.
Und ich bin ein Verfechter des Wechselmodells. Ich halte es - wenn es gut gelebt wird und die Eltern fair bleiben und keinen Krieg auf den Köpfen der Kinder austragen - für das beste Modell. Unteranderem auch, weil sich an der STelle das Thema Alimente dann auch erübrigt.
Achja, und was genau ist "sowas bei uns". Von welchem Kulturkreis sprichst du so interessenshalber?
Danke für die ausführliche Stellungnahme.
Ich kann deinen Standpunkt schon total verstehen. Aber mal ganz ehrlich; in welcher langjährigen Ehe läuft es denn wirklich alles rund? Ich persönlich finde genau das funktional, also das die Eltern weiter die Familie aufrecht erhalten damit die Kids ein stabiles Umfeld haben. Es ist natürlich was anderes wenn der Mann gewalttätig wird oder jeden Tag nur geschrien wird. Aber srry hier sollte ein erwachsener Mensch sich für sein Kind zusammenreißen. Selbst wenn das Kind merkt es ist nicht immer 100% harmonisch: Für mich wäre es das persönliche Horrorszenario gewesen alle 2 Wochen zu meinem Vater zu fahren, das er ständig weg wäre, nie Geld hätte und das meine Mutter einen neuen Freund hat bzw. in unser Leben lässt. Das ist für mich das komplette Gegenteil von Stabilität. Klar hat meine Mutter auch gearbeitet, aber eben nie so viel das sie uns dafür hinten angestellt hätte. Wäre bei einer Scheidung aber womöglich der Fall gewesen. Ist vllt auch nur meine Meinung aber ich finde man sollte sich für die Kinder zusammenreißen können zumindest bis sie älter sind. Was ist eine Ehe sonst überhaupt wert? Lg
Ja da hast du sicher recht. Aber wenn man ehrlich ist ist es zu 95% die Frau die dann alleinerziehend ist und der Mann der bezahlt. Danke für deine Geschichte.
Es gibt einen Unterschied zwischen alles rund laufen und schwerwiegenden Problemen, die nicht mehr reparabel sind. Geschieden oder als Paar: ERwachsene Menschen sollten sich immer - gerade Kindern zuliebe - zusammenreißen können. Und sich eben erwachsen und vorbildlich verhalten. Wenn sie es in einer Ehe zustande bringen, dann kann man es auch in einer Scheidung erwarten. Gute Scheidungen und Co-Parenting - Modelle bauen darauf, dass sie Eltern was die Kinder betrifft trotz Scheidung noch an einem Strang ziehen. Sonst funktioniert es nicht und dann wird es immer eklig werden. Auch egal, ob sie verheiratet bleiben oder sich trennen.
Man trennt sich nicht aus Spaß, wenn man langjährig zusammen ist, gemeinsam wirtschaftet und gemeinsame Kinder hat. Das ist ein Abwägen. Und wenn im Abwägen mehr für eine Scheidung spricht, dann soll es so sein. Auch Eltern haben ein Recht auf Glück. Auch sie dürfen neue Partner haben. So ist das Leben.
Ab wann ist es denn ein gutes Kindesalter, dass man sich scheiden lassen darf? :D Kinder stehen immer an erster Stelle, auch wenn Eltern vollzeit arbeiten. Qualität schlägt auch in der Beziehung zu Kindern die Quanität. Es überrascht immer wieder, aber STatistiken sind eindeutig: heutige Eltern (Mutter und Vater) verbringen insgesamt mehr Zeit mit ihren Kindern als alle Generationen vor ihnen. Und das eben, obwohl heutige Mütter in der REgel eben auch arbeiten gehen und es das Ernährer-Hausfrauen-Modell so gut wie nicht mehr gibt.
Ich sehe an der Stelle auch nicht, dass Stabilität - so wie du es beschreibst - ein wünschenswerter Wert wäre. Insofern, dass Stabilität als Verlässlichkeit verstanden wird. Egal unter welchen Umständen, meine Eltern sind immer für mich da, haben mich als Priorität und lieben mich bedingungslos - ja. Stabilität als Starre eben nein. Die verkrampfte Unveränderlichkeit der Wohn- und Lebensverhältnisse als wunschenswerte Stabilität zu verkaufen, geht mit den heutigen Anforderungen einfach nicht einher. Du wirst für den Beruf immer wieder umziehen müssen, mobil bleiben müssen, reisen, dich auf verscheidene Menschen, GEpflogenheiten, Computer-Programme und Sprachen einstellen müssen.
Ich wage die These: Frauen, die nach einer Scheidung alleinerziehend sind, waren es in der Regel auch schon innerhalb der Ehe. Der Unterschied besteht darin, dass sie es nach der Scheidung auch wissen, dass es so ist. Und die Erkenntnis erleichtert das Leben ungemein. Nichts kostet so viel Energie und Zeit als die Hoffnung, einen PArtner zu haben, der einen unterstützt um immer wieder enttäuscht zu werden.
Nicht selten ist s sogar so, dass die Scheidung eine arbeitserleichterung mit sich führt. Immerhin heißt es für frau dann auch ein Kind äh Mann weniger zu versorgen.
Weil Frau und Mann hierzulande eine Wahl haben. Auch wenn eine Ehe im besten Willen geschlossen wurde, funktioniert es nicht immer.
Und für die Kinder sind getrennte Eltern mit klaren Verhältnissen allemal besser als ein Elternpaar, das ständig streiten und wo es vielleicht sogar zu Gewalt kommt.
Nein das bezweifel ich und scheidungskinder sind später viel öfter bindungsgestört.
Ansonsten hast du aber recht bei Gewalt ist eine Scheidung gerechtfertigt!
Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Nur das es nicht allein bei Produkten bleibt.
Ich denke das einfach zu wenig Leute tatsächlich versuchen ihre Beziehung zu "reparieren" oder es wird nur einseitig versucht.
So war es zb bei meinem Ex. Ich habe versucht das wir wieder zusammen finden, er nicht. Irgendwann gab ich auf und trennte mich.
Weil man nicht(mehr) gezwungen ist, in einer gescheiterten, kaputten Ehe zu bleiben.
Das war früher auch hier so, viele haben stumm gelitten, haben sich einen (mehr oder weniger heimlichen) Zweitpartner zugelegt, sich gegenseitig das Leben zur Hölle gemacht oder sich totgesoffen. DAS soll besser für die Kinder sein? Wohl kaum.
Meiner Ansicht nach ist es beser, sich zu trennen wenn Versuche, die Beziehung zu retten, gern auch mit Hilfe von Profis, nicht funktionieren. Wenn es nicht grade Kleinkinder sind kann man ihnen auch, altersgemäß, erklären, was los ist.
Das ist wegen der vielen toxischen Männlichkeit so!
Naja ich finde ganz so einfach ist es nicht denn die Kinder leiden ja darunter und finanziell ruiniert ist man auch in Deutschland oft danach. Die Frau muss dann arbeiten mit Kindern und der Mann Alimente zahlen. Loose-Loose Situation quasi. Ich bin froh das es sowas bei uns nur sehr selten gibt.