Warum ist Unehelichkeit (Beziehung ohne Heirat) heute so normalisiert?

9 Antworten

Du bezeichnest es als "moralisch überlegen" wenn sich Menschen über Jahrhunderte von Kirche, Gesetz und Sozialdruck zu Eheschließung veranlasst sahen, nicht zuletzt auch aus dem Wunsch der wirtschaftlichen Absicherung heraus, um dann poppen zu können? Dass Leute heirateten die dieses nur aus wirtschaftlichen Erwägungen taten, damit zwei Familien miteinander verkoppelt werden konnten?

Das ist Moral?

Das ist Ewiggestrigkeit. Freiheit und Würde bedeutet es, wenn ich frei und ohne Einflussnahme von außen entscheiden kann, ob ich heute mit 3 Frauen oder 10 Kerls poppe, ob ich mich verlobe, heirate oder eben nicht, ob ich als Single, geschieden oder verwitwet allein lebe, ob ich Swinger oder Swapper oder sonstwas bin. Und wenn kein Moralapostel mir ins Handwerk labert.

Ich hoffe, dass du nicht noch dieses Moralapostel sein willst. Falls doch, herzliches Beileid. Dann zieh doch in die polnische Provinz, da dürfte die erzkatholische Heuchelwelt noch in Ordnung sein, oder besser nach Uganda, wo man LGBTQI+ gleich ermordet... wenn das deine Vorstellung von Moral ist, dann wärest du da ja bestens aufgehobenö

Meine Vorfahren hatten gesunden Menschenverstand. :)
Glücklicherweise...

Ich bin zwar auch verheiratet, aber weder sichert eine Ehe per se die Beziehung noch sorgt sie dafür, dass die Beziehung automatisch harmonisch wird. Natürlich gibt es harmonische Ehen, das liegt dann aber nicht alleine an der Eheschließung. Und wenn Leute ohne Trauschein harmonisch miteinander leben, wieso sollte ich damit ein Problem haben?

Ja die gute alte Zeit, als man mit 15 verheiratet wurde.

Und es mit der ehelichen Treue nicht sonderlich genau nahm, übrigens.

Früher ging es eben oft um wirtschaftliche Verbindungen (finanzielle Absicherung) und dem Druck von der Gesellschaft und Familie. Aber vor allem gab es auch rechtliche als auch soziale Nachteile für uneheliche Kinder.

Heute gibt es mehr wirtschaftliche Unabhängigkeit, verschiedene anerkannte Formen des Zusammenlebens, rechtliche Gleichstellung unehelicher Kinder und individuelle Entscheidungsfreiheit.


Bodesurry  05.01.2025, 10:02

Uneheliche Kinder hatten es früher wesentlich schlechter als heute. Sie wurden vom Erzeuger oft nicht anerkannt. Die schwangeren Mädchen verstossen. Von ihren Familien abgelehnt.

Hohe Moral?

Denkst Du auch an die vielen Dienstmädchen und Arbeiterinnen die früher vergewaltigt wurden. Die keine Rechte hatten und, wenn sie schwanger, wurden, meist alleine standen.

Denkst Du auch an den käuflichen Sex, der früheer vielen verheirateten Männern mit hoher Moral, diesen Anschein wahren halfen.


DoctorWhatsup  05.01.2025, 11:35

Bravissimo. Guckt man bei all diesen selbsternannten Moralaposteln hinter die mühsam errichtete bürgerliche Fassade, tun sich meistens Abgründe auf und das Trugbild der moralischen Überlegenheit zerbröselt vor allen Augen.