Warum ist die AfD so beliebt bei Wählern?
11 Antworten
Sie ist die letzte Opposition und das Einzige, was ein normaler Bürger mit insgesamt Mitte Einstellung noch wählen kann.
Zum Glück begrenzt sich deren "Beliebtheit" sehr auf die Zustimmung einer stark frustrierten Teilmenge (max. 20% zuletzt und eher wieder sinkender Anteil). Die Menge ist allerdings im Osten wirklich erschreckend zu hoch und geht genau mit allgemeiner Unzufriedenheit zusammen, Frust und destruktives Denken auf hohem Niveau. Nicht das die AFD dort irgendwas besser machen würde, ganz im Gegenteil, aber es scheint eine Mischung zwischen unrealistischem Wunschdenken bei manchen (absurde Wahlversprechen) und Wutbürgerwahlverhalten (Ausgrenzung, Ablehnung, Hass...) bei anderen zu sein...
Fakt ist übrigens, dass insgesamt die "Unbeliebtheit" der AFD am größten ist, statistisch gemessen bei Umfragen im Vergleich von allen Parteien, wenn man darauf schaut, ob Leute "zur Not" auch die jeweils andere Partei wählen würden, wenn die eigenen Favoriten nicht verfügbar wären theoretisch. Hier zeigt sich zum Glück, dass die allermeisten noch vernünftig genug sind >auf keinen Fall< die braune Suppe auslöffeln zu wollen...
Meiner Meinung nach liegt es im Osten daran, dass vor allem alte Menschen - ich weiß nicht warum - denken, dass die DDR besser war als unsere heutige Zeit. So ist es zu mindest bei meinen Großeltern. Außerdem gibt es viel Fake News auf Social Media.
Weil die AfD das tut, was viele radikale Gruppierungen tun: Sie hört in erster Linie einfach mal nur zu, wenn jemand Sorgen hat.
Klingt trivial - ist es auch!
Wenn jemand Ängste oder Sorgen hat, dann braucht dieser Jemand nicht zwingend immer eine Lösung, sondern in einem ersten Schritt nur ein offenes Ohr. Die AfD liefert dieses offene Ohr (ohne Lösung).
Schritt 2 ist ebenfalls recht einfach: Hast du genug zugehört, schaffst du für die Masse, die sich bei dir meldet, ein gemeinsames Feindbild. Im Falle der AfD: Alles, was mit Migration zu tun hat.
Schritt 3: Man bündelt die Menschen mit ihren Sorgen, vermittelt ihnen dieses gemeinsame Feindbild und schafft damit ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Fertig ist die Basis für eine Menschenmasse, die offen für eine Radikalisierung ist.
Ab jetzt brauchst du nur noch jemanden, der gute, einfache Reden schreibt und eine weitere Person, die weiss, wie man sich rethorisch wirksam an die Jüngerinnen und Jünger richten kann.
Gab es in der Geschichte schon einmal: Göbbels schrieb, Adolf sprach. Eine Kombination, wie sie nur die Hölle ausspucken kann. Aber - leider! - auch heute noch effektiv und wirksam.
Einfach erklärt, weil sie einfache Lösungen suggeriert, die es aber so nicht geben wird.
Des Weiteren gibt es sehr viel dumme Menschen, die immer das glauben was leicht ist, soll heißen man begnügt sich mit Stammtischparolen, anstatt sich den komplexen Themen tatsächlich zu stellen und sich selbst sachkundig zu machen.
Man muss nur überlegen, warum so viele Anträge der AfD abgelehnt werden. Sehr oft fordern sie etwas Verfassungswidriges.
Mal ein Beispiel:
Wer so denkt: Armes Volk.