Warum gibt es immer noch soviele Plastikverpackungen?

7 Antworten

Sicherlich gibt es noch eine Menge Einsparpotential, aber oftmals sind Plastikverpackungen auch einfach notwendig oder sinnvoll.

Ein Paradebeispiel für falsch verstandenen Umweltschutz ist die Salatgurke. Diese hat man früher meist in Schrumpffolie verpackt bekommen. Diese sorgte dafür, dass die Gurke länger frisch und haltbar bleibt, weil sie weniger, bzw. viel langsamer Wasser verliert und nicht so schnell schimmelt. Seit die Folie weg ist, verderben Gurken viel schneller und es landen viel mehr Gurken in der Tonne. Jeder ungenutzt weggeworfene Gurke ist jedoch umweltschädlicher als folierte Gurke.

Zudem ist auch nicht das Plasik selbst das Problem, sondern das Problem ist, was der Mensch nach dessen Nutzung damit anstellt. Würde er es besser recyceln, hätten wir viele der Probleme nicht. Aber auch das ist alles eine Geldfrage. Lieber investieren die ganzen selbsternannten Pseudoumweltschützer Millionen in fragwürdige Umweltschutzprojekte oder welche die kaum einen nennenswerten Nutzen haben, anstatt dort anzusetzen wo es wirklich sinnvoll wäre.

fraginator09 
Fragesteller
 19.01.2023, 20:07

Danke für deine Antwort🙌

Stichwort "Recycling". Es liegt an der Plastik-Lobby, welche Milliarden Umsätze macht (wenn man bedenkt wieviele Produkten und Verpackungen Plastik enthalten).

Quelle: https://www.boell.de/de/2019/06/06/konzerne-die-aktivitaeten-der-plastik-lobby

In dem Dokumentarfilm geht es um die "Recycling-Lüge". Dort wird u.a. erklärt, dass nicht recyceltes Plastik ins Ausland geschifft wird und in den Statistiken als recycelt gekennzeichnet wird.

https://youtu.be/KD8fcTyjP1EW

Ich habe früher auch an unser heiliges Recyling System in DE geglaubt. Allerdings ist das nur eine Lüge, wenn insgesamt nur 5% wirklich recylt wird.

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Cokedose  20.01.2023, 00:38
@fraginator09

Ja, wie gesagt, der Mensch ist das Problem, nicht das Plastik. Würde alle Möglichkeiten sinnvoll nutzen die er hätte, hätten wir auch nicht dieses Probleme mit diesem Rohstoff. Sicherlich sollte trotzdem Vermeidung das oberste Gebot sein, aber das ist halt auch nur bis zu einem gewissen Maß umsetzbar, eben da Kunststoffe unverzichtbar sind. Wenn man solche schwachsinnigen Greenwashing-Verbote für Trinkhalme und Wattestäbchen erlässt, ändert das rein gar nichts, wenn man trotzdem nicht das Problem mit dem sonstigen anfallendem Kunststoff angeht. Doch davon sind auch die ganzen Pseudoumweltschützer weit entfernt. Weil Verbote sind ja einfacher als das wirkliche Problem anzugehen.

Es ist etwa das gleiche Prinzip wie mit den Vorfällen der letzten Silvesternacht in Berlin. Diese Vorfälle werden von bestimmten Gruppen auch instrumentalisiert um ihr lang ersehntes Feuerwerksverbot durchzudrücken zu können. Dabei weiß jeder mit einem Funken Verstand, dass das Problem in der Sivesternacht nicht das Feuerwerk war.

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Genau dass Alternativen etwas teurer sind ist wohl das Problem. Oder eher gesagt die Einstellung des Menschen... möglichst so billig wie es geht produzieren, um den bestmöglichen Gewinn zu erzielen.

Geld ist den Menschen noch immer wichtiger als alles andere. Die Verantwortung wird gerne auf uns Verbraucher abgewälzt -.-

Aber was sollen wir denn tun, wenn uns nun mal Produkt XY so gut schmeckt, aber in (teilweise) Plastik verpackt ist, und es keine gute Alternative in anderen Verpackungen oder lose gibt... fiese Welt, leider noch immer.

Hallo fraginator09,

es gibt in der Regel keine "besseren" Alternativen alle haben Nachteile wie CO2 Abdruck, Gewicht, Preis oder Funktionalität.

Hier ist die Frage was sind die Prioritäten? Für mich ist die Priorität man sorge dafür das aller Müll gesammelt und entsorgt wird und nicht in der Natur landet.

Insbesondere das Mikroplastik kommt zum größten Teil aus Reifen und Lacken da haben Verpackungen nur einen geringen Anteil.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Viele Jahre beruflich damit beschäftigt.
Von Experte Cokedose bestätigt

Hallo,

Dabei gibt es doch bereits zahlreiche bessere Alternativen zum Plastik.

Dann zähle doch diese mal bitte auf. Viele der Alternativen sind gar nicht so viel besser wie man immer meint.

Natürlich kann es sein, dass die Alternativen etwas teurer sind, 

In der Industrie geht es bei dem Preisen um Kommastellen nach dem Cent/Rappen. Da kann so etwas schon ein Totschlagargument sein.

Insgesamt hat es in den letzten paar Jahren jedoch schon deutliche Anstrengungen in diesem Bereich gegeben. Reduktion des Verpackungsmaterials, Alternative zu den Verbundstoffen, Mehrweg ..

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Lehre und Studium als Lebensmitteltechnologe

Bereits seit den 1970er Jahren ist Ölkonzernen sehr genau bekannt, was fossilie Brennstoffe für das Klima und somit die Welt und die Menschheit für verheerende Folgen haben werden, wie man erst heute in den Schlagzeilen lesen konnte: https://www.tagesschau.de/wissen/klima/exxon-klima-folgen-studie-101.html

Also über 50 Jahre weiß man das schon. Und, was ist seitdem passiert? Warum sollte sich das also bei Mikroplastik in den Weltmeeren anders verhalten?

Aber ja, so sehr ich auch immer öfter eine Tendenz zur Resignation in beiden Bereichen verspüren mag, ich achte trotzdem darauf, in beiden Bereichen möglichst gut und im Sinne nachfolgender Generationen zu handeln. Plastiktüten bei Obst und Gemüse nutzen wir zum Beispiel schon lang nicht mehr, sondern haben dafür spezielle, wiederverwertbare Netze. Und ich achte auch sehr darauf, bei meiner Kosmetik zu solcher ohne Mikroplastik zu greifen (= vegane Naturkosmetik zu gut 80% in meinem Badezimmerschrank).

Mikaru808  13.01.2023, 23:49

Die Korrelation zwischen Verbrennung von fossilen Brennstoffen, dem Anstieg der treibhausgase und der damit einhergehenden Erwärmung ist tatsächlich schon sehr viel länger bekannt. Ende der 1800er wurde diese These das erste mal aufgestellt

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