Was ist schlimmer für die Umwelt Plastik oder Glas?

7 Antworten

Das ist ein äußerst komplexexs Thema. Es gibt viele Aspekte, unter denen man die Umweltfreundlichkeit eines Produktes bewerten kann.

Gewicht
Rohstoffbedarf
Energiebedarf Herstellung
Energiebedarf Transport
Verwertbarkeit leer
Recyclingquote
Akzeptanz beim Kunden
Inertheit zum Inhalt
Art des Abbaues in der Umwelt

Es fehlt die Möglichkeit, das Gefäß als Mehrweggebinde zu nutzen. Das insividuelle Design des Glases schränkt das zu stark ein. Das gilt übrigens für beide Werketoffe.

Hallo Tajaiwvw,

was ist denn deine Definition von "umweltfreundlicher"?

Wenn du damit die CO2 Bilanz meinst dann gewinnen Kunststoffe deutlich. Auch bei deinem Beispiel könnte man das Glas aus Kunststoff machen ich meine mich auch zu erinnern das schon bei einigen günstigeren Marken gesehen zu haben.

Hier kommt aber jetzt wieder das Thema Wertigkeit auf und da ist Glas eben vom Gefühl her höher angesiedelt. Wobei Nutelle im Bezug auf Umwelt eh so eine besondere Sünde für sich ist.

Zum Thema des Recycling ist es so das im speziellen bei PET Pfandflaschen der Kreis schon fast als geschlossen angesehen werden kann. Die Rücklaufquoten liegen bei ~98% und das Recyclat ist inzwischen sogar teurer als Neuware da viele Hersteller es unbedingt verwenden wollen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Viele Jahre beruflich damit beschäftigt.

Die Begriffe Plastikmüll und Mikroplastik sind Dir ein Begriff, oder?

Glas zersetzt sich in der Natur noch schlechter als Plastik, aber besteht aus einem in der Natur vorkommenden Stoff (hauptsächlich Quarz). Ausserdem ist Glas zu 100% recyclebar.

Auch als Verpackung von Lebensmitteln ist Glas die bessere Wahl. PET gibt immer Chlorkohlenwasserstoff Atome an die von ihm verpackten Lebensmittel ab. Auch diese kleinen Mengen können auf Dauer Krebs erzeugen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich erlebe und erkenne die Natur!
Glaskocher  20.04.2022, 15:21

Kannst Du das mit den Chlorkohlenwasserstoffen etwas genauer beschreiben? Bei der typischen Produktion kommen sie nicht vor.

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iQhaenschenkl  20.04.2022, 15:36
@Glaskocher

Das mit den Chlorkolenwasserstoffen war ein Irrtum. Ich hatte einen Artikel aus dem Stern in Erinnerung, aber ich hatte das wohl mit anderen Artikeln verwechselt.Auch der WDR mit Quarks&Co berichtete davon.

Hier ein Beispiel aus <schrotundkorn.de>:

Weichmacher können – womöglich als Verunreinigung – in PET enthalten sein. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Mineralwasser Phthalate aus PET-Flaschen lösen kann. Allerdings liegen die Konzentrationen weit unterhalb der amtlichen Grenzwerte. Die Studien weisen darauf hin, dass säurehaltige Getränke wie Fruchtsäfte oder Trinkjoghurt deutlich mehr Phthalate aus dem Kunststoff lösen können. Auch bei höheren Temperaturen und längeren Lagerzeiten gehen mehr Stoffe in das Wasser über. Bisphenol A hingegen ist bei PET-Flaschen kein Thema. Es dient zur Herstellung des Kunststoffes Polycarbonat, aus dem zum Beispiel Babyfläschchen bestehen. Ein womöglich auch hormonell wirksamer Stoff ist das Schwermetall Antimon. Es wird bei der PET-Herstellung als Katalysator verwendet, ist in Spuren im Kunststoff enthalten und kann herausgelöst werden. Zwar liegen die bisher gemessenen Werte deutlich unter dem Grenzwert von fünf Mikrogramm je Liter, den die Trinkwasserverordnung für Antimon vorschreibt. Doch dieser Grenzwert berücksichtigt nicht eine mögliche hormonelle Wirksamkeit des Schwermetalls, sondern nur seine Giftigkeit.

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Glaskocher  20.04.2022, 15:49
@iQhaenschenkl

Das ist ein ziemlich breiter Rundumschlag, der seine Quellen im Normalfall nicht nennt. Es wird mit halbgaren Theorien gearbeitet, die nur selten belegt werden. Woher ist zum Beispiel der Beleg für die "hormonelle Wirksamkeit von Antimon"?

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iQhaenschenkl  20.04.2022, 16:49
@Glaskocher

Das lernt jeder Medizinstudent an jeder Universität in Deutschland. 🤷‍♂️

Habe ich von meiner Frau, Ärztin und wissenschaftl. Mitarbeiterin der Freien Uni Witten/Herdecke.

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Glaskocher  20.04.2022, 19:28
@iQhaenschenkl

Im verlinkten Artikel findet sich das Stichwort "Antimonverbindungen" exakt ein Mal. Eine sinnvolle Aussage zur hormonellen Wirkung beschränkt sich darauf, daß Antimonverbindungen wesentlich schwächere Wirkung haben als das Originalhormon. Es ist auch kein Zusammenhang zur Primärliteratur herstellbar, weil auf die Endnoten nicht separat aus dem Text verwiesen wird.

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iQhaenschenkl  20.04.2022, 19:47
@Glaskocher

Die Sache wird als so selbstverständlich gesehen, dass es da keine Anmerkungen zu gibt! Fange jetzt nicht noch and diesen Beitrag anzuzweifeln, weil es nicht in Dein Konzept passt!

Ende!

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Glaskocher  20.04.2022, 19:54
@iQhaenschenkl

Erst miese Zitate liefern und dann eingeschnappt sein, wenn Personen außerhalb der eigenen Filterblase mal nachhaken? Im wissenschaftlichen Kontext bin ich bessere Artikel gewohnt, um sie als Argument einzusetzen. In Sachen Antimon war dieser Artikel nahezu unbrauchbar. Er bezog sich eher auf hormonelle Wirkung anderer Bestandteile und die eher als Summenparameter im Tiermodell. Mein "Konzept" spielt bei der Beurteilung, ob ein Artikel geeignet ist zur Argumentation, keine Rolle. Wenn er das Stichwort nur einmal auf fünf Seiten erwähnt, dann ist das mager.

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Tajaiwvw 
Fragesteller
 21.04.2022, 00:11

Glas ist zu 100% recyclebar aber wie andere schon meinten kein Firma macht das weil die Neuanschaffung mittlerweile mehr kostet also ist Glas eigentlich schädlicher für die Umwelt und Plastik halt für uns

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iQhaenschenkl  21.04.2022, 04:55
@Tajaiwvw

Du schreibst in. Rätseln! Lese Dir Deinen Kommentar bitte noch einmal durch.

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Tajaiwvw 
Fragesteller
 30.04.2022, 02:23
@iQhaenschenkl

Lies du dein Kommentar und danach das was ich geschrieben habe ;)

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Das ist die Gretchenfrage.

Grundsätzlich schlägt Plastik Glas in fast allen Belangen. Es ist leichter (und damit im Transport deutlich umweltfreundlicher als Glas!), weniger Energieintensiv in der Herstellung und Verarbeitung, nimmt weniger Platz weg, ist weniger schadensanfällig und lässt sich eigentlich besser recyceln.

Das Problem ist allerdings, das Plastik immer noch nicht anständig recycled wird. Die Quoten sind entsetzlich schlecht, vielerorts landet Plastik eher in der thermischen Verwertung oder auf der Halde als im Recycling und das ist ein großes Problem für die Umwelt. Die Belastung durch Mikroplastik - einen in dieser Form unnatürlichen Stoff - für Mensch und Natur ist immens und nimmt leider stetig zu.

Für Nutella gibt es ein zusätzliches Thema: Fett. Natürliche Fette können aus Plastik für uns schädliche Stoffe ausläsen, grade bei längerer Lagerung. Das ist insbesondere bei der Lagerung von tierischen Produkten ein nicht ganz irrelevantes Problem.

Unter diesem Gesichtspunkt ist Glas eigentlich die besser Wahl, es fehlt allerdings auch hier eine richtig gute Lösung - denn ein Nutellaglas im Altglascontainer braucht verflucht viel Energie um zu einer Weinflasche zu werden (ums mal einfach zu halten). Glas muss sehr gründlich gereinigt und ultra hoch erhitzt werden um weiter verarbeitet werden zu können. Wenn man das Glas also schmilzt und neu verwendet kostete das Energie und Geld. Beides wollen wir sparen. Eine deutlich bessere Lösung wäre sowas wie ein Pfandsystem mit ein paar „Norm-Gläser“ für Nussnougat Creme, Marmelade etc., so wie du es von Getränken kennst. Dann könntest du das leere Nutella Glas einfach im Supermarkt wieder abgeben, es würde gespült und neu verwendet, ohne zwischendurch erhitzt werden zu müssen. Da ist die Industrie aber noch ein bisschen quengelig. Die haben so viel Geld in Design und Entwicklung gesteckt, jetzt im gleichen Glas wie die Konkurrenz verkauft zu werden…unsexy. Aber wer weiß, vielleicht kommen wir da ja noch hin.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bereits in den 90ern zu diesem Thema promoviert

Beides hatt unterschiedliche Nachteile

Glass verbraucht mehr Energie in der Primärfertigung, verrottet praktisch nie und ist schwerer dadurch sind die Transporte umweltschädlicher.

Plastik wird deutlich weniger recycelt verrottet praktisch auch niemals und zerlegt sich in Microplastik was mittlerweile überall in der Umwelt ist und gesundheitlich mindestens bedenklich ist. Des weiteren enthält Plastik Weichmacher o.Ä. was in die damit verpackten Lebensmittel abgegeben wird.