Warum galt im Faschismus die Vorstellung, dass Frauen "typisch weibliche" Jobs wie Lehrerinnen oder so ausführen sollten (wenn sie nicht Hausfrauen waren)?
Erwuchs das aus den Eigenheiten der Ideologie? Aus Vorurteilen? Aus beidem miteinander?
Und warum wurden ausgerechnet solche Jobs als feminin angesehen? Und andere als maskulin?
3 Antworten
Das kam aus den alten traditionellen Rollenverständnissen, die es schon damals seit Tausenden Jahren in nahezu allen menschlichen Gesellschaften gegeben hat. Die Nazi-Führer selbst kamen normalerweise aus katholischen Gebieten im späten 19. und Anfang des 20.Jahrhunderts (was sie beeinflusst hat). Es waren meistens Hilfsjobs, Bedienung (als dienende und nicht mit genügend Vernunft ausgestattete Wesen, die deswegen keine Führungspositionen in Staat und Gesellschaft ausführen konnten, dies hat man Frauen damals abgesprochen), körperlich nicht anstrengende (Frauen als schwach angesehen) oder Erziehung von Kindern und Jugendlichen, da es so angesehen wurde, dass Frauen als Kindgebärerinnen besonders gut mit Kindern umgehen sollten. Die Nazis haben ja vieles übernommen oder zumindest darauf aufgebaut, was vorher war, z.B. auch die Vorurteile gegen Juden, slawische Völker und Zigeuner, Parlament, Demokratie, etc.
Gerne :) Ja, definitiv. Und im Gegensatz zu Deutschland gab es da nur die katholische Kirche. Deutschland war ja eher gemischt protestantisch/evangelisch-katholisch
Das hat es dann also noch schlimmer gemacht, würde ich jetzt einmal sagen. Die katholische Kirche hat ja doch sehr konservative Ansichten.
Die evangelische Kirche war eher liberaler, offener und moderner als die katholische Kirche (auch heutzutage mit den Pastorinnen und weiblichen Oberhäuptern der evangelischen Kirche), auch wenn sie vielleicht nicht völlig liberal und offen war.
nur die Nazis haben viele Dinge, auf die sie aufgebaut haben, auf die Spitze getrieben durch ihren Extremismus und Rassenwahn. Im Prinzip waren die Frauen durch und nach dem 1.Weltkrieg weiter
Naja
Das kommt drauf an in welchem Zeitraum die dich befindest. Zwanziger bis Anfang 30er worden die quasi aktiv davon abgehalten zu arbeiten, sollen lieber Mutter werden. Dann späten 30er sollten sie arbeit wie Pfleger oder Erzieher machen, also arbeit ähnlich wie die einer Mutter. Dann später würde das auch auf übliche Fabrikarbeit ausgeweitet, und am Ende des Krieges hat man dann auch dafür geworben dass Frauen Feuerwehrleute oder Kraftfahrer werden sollen.
Am Ende des Krieges geschah das ja aus der Notwendigkeit heraus. Da ist die "Hochphase" des Faschismus vorher aussagekräftiger.
Da halt das Bild der Idealen Mutter, zeugt möglichst viele Kinder und kümmert sich um den Haushalt. Die haben Mutterkreuze verteilt an Mütter die viele Kinder gezeugt haben und sie gut erziehen. Die Hitlerjugend war angewiesen Frauen mit Mutterkreuz zu Salutieren und in Behörden wurden sie oft in der Schlange vorgezogen.
Nicht unbedingt, weil sie Hausfrauen waren, sondern weil sie auch für die Kindererziehung zuständig waren. Das dann übertragen auf eine Berufstätigkeit. Statt der eigenen nun fremde Kinder erziehen.
Danke für die Antwort. War das in Italien bei Mussolini das Gleiche?