Warum gab es die Kreuzzüge wenn das Neue Testament jede Art von Gewalt verbietet?

13 Antworten

Jerusalem war für die damaligen Christen ein Ort vergleichbar mit Mekka heute für Muslime.

Ein Teil der Kreuzritter wollte, dass Pilger wieder dorthin reisen konnten, ohne durch Muslime behindert oder überfallen zu werden. Sie wollten Jerusalem wieder zu einer christlichen Stadt machen.

Ein anderer Teil der Kreuzritter trieb die Abenteuerlust.

Wieder andere waren Verbrecher oder litten unter einer verschmähten LIebe oder litten unter Sinnsuche..... Der Gedanke, durch den Kreuzzug bei Gott einen Schuldenerlass für begangene Sünden zu bekommen, dürfte auch eine Rolle gespielt haben.

Du siehst, dass edle, christliche Gründe wohl bei den wenigsten vorhanden waren. Abstossend ist vor allem auch die Brutalität, mit der sie vorgingen. Da kann auch die Entschuldigung, die Muslime wären zuvor mit ihren Eroberungsfeldzügen weit in europäisches - christliches - Gebiet vorgedrungen, nichts daran ändern.

Weil weltliche Machthaber von dem sich der Klerus einspannen ließ erkannt haben wieviel Macht sie mit dem Glauben über andere Menschen ausüben können und sie diese Macht in Gefahr sahen zu verlieren, weil sich der Islam der sich immer mehr auch durch das Schwert in Jerusalem, der damaligen Hochburg des Christentums, ausbreitete ihr ärgster Konkurrent war. Sie nannten es deshalb einen Verteidigungskrieg in dem sie den Willen Gottes sahen und seinen Segen dafür proklamierten.

" Deus Vult, Gott will es "

Das das " Schwert Gottes " das Evangeliums ist wurde von ihnen nicht erkannt. Jesus hat das Evangelium jedenfalls nicht mit dem Schwert verbreitet oder sonstige weltliche Gewalt dafür benutzt, sondern aus Gehorsam und Liebe zu seinem Vater und den Menschen verkündet. Daher war es auch kein Heiliger Krieg wie er fälschlicherweise von " Christen " immer noch verstanden wird, sondern ein teuflischer Krieg von Satan selbst herbeigeführt.

" Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen " Matthäus 26.52

Das hat sich bis heute nicht geändert wo das Evangelium mit Gewalt und nicht in göttlicher Liebe verkündet und ebenso verteidigt wird.

LG

Woher ich das weiß:Recherche

Nun ja,

man muss dem N.T. ja nicht glauben (Offb.17,1-14).

Woher ich das weiß:Recherche

Die Kreuzzüge konnten auf jeden Fall nicht mit der Bibel legitimiert werden. Wie auch, wenn die Jesus die Nächsten- und sogar die Feindesliebe lehrte und die goldene Regel aufstellte:

  • "Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso" (Matthäus 7,12a).

Für Christen findet sich in der Bibel kein Auftrag, Jerusalem oder Israel zu erobern. Auch sollen Christen nicht mit Gewalt die Staatsgewalt übernehmen oder einen christlichen Staat errichten, sondern sich der Obrigkeit unterordnen, wie der Apostel Paulus in seinen Briefen im Neuen Testament fordert.

Der damalige Papst versprach den Kreuzzüglern, dass nur durch die Teilnahme am Kreuzzug die Sünden vergeben werden. Das widerspricht absolut der Bibel, die deutlich lehrt, dass Sündenvergebung und ewiges Leben nur durch den Glauben allein und durch die Bitte um Vergebung im Gebet (1. Johannes 1,9) geschehen kann. Während der Papst eine unbiblische Werksgerechtigkeit verkündigte, um die Menschen zum Kreuzzug zu bewegen, lehrt die Bibel allein die Gerechtigkeit aus Glauben aufgrund der Gnade, Liebe und Barmherzigkeit Gottes.

Deshalb und aus anderen Gründen (die Grausamkeiten usw.) kann man die Kreuzzüge als absolut antibiblisch und antichristlich bezeichnen. Mit einem biblischen Christentum oder Gottes Willen hatten die Kreuzzüge nichts zu tun...


Imperator91  14.05.2025, 17:30

Die Bibel mag den Frieden predigen. Aber wenn das Christentum, an sich in Gefahr ist, ist es eines jeden Christenpflicht alles heilige zu verteidigen.

chrisbyrd  14.05.2025, 21:50
@Imperator91

Selbstverteidigung ist natürlich auch Christen erlaubt.

Nothilfe ist sogar geboten, da unser Gesetz fordert, anderen zu helfen, die in Not sind.

Aber nicht so etwas hier:

Und Sündenvergebung nur wegen der Teilnahme an einem Kreuzzug, gibt es schon einmal gar nicht.

Die Vergebung unserer Sünden erhalten wir nur, wenn wir Gott im Gebet darum aufrichtig bitten:

  • "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).
chrisbyrd  14.05.2025, 22:03
@Imperator91

Selbstverteidigung waren die Kämpfe von Karl Martell gegen Araber und Berber in der Schlacht bei Poitiers 732 oder die Wiener Türkenbelagerungen im 15. und 16. Jahrhundert.

Aber Kämpfe in Israel gegen Araber und Juden gehören nicht unbedingt zur Selbstverteidigung. Doch selbst wenn dem so gewesen wäre, ist es nicht möglich, durch einen Akt der Selbstverteidigung die Vergebung der Sünden zu erhalten.

Auch gab es keinen Grund für Christen, Israel zu erobern, das Israel das Land ist, das Gott den Nachkommen von Abraham über die Linie Isaak und Jakob versprochen hat. Christen brauchen dieses Land nicht zu besitzen, da es das Land des Volkes Israel ist. Deshalb sammelt Gott sein Volk Israel heute wieder im angestammten Land, so wie es die Bibel an vielen Stellen verheißt.

Imperator91  15.05.2025, 16:58
@chrisbyrd

Bei den Kreuzzügen ging es in erster Linie darum, Jerusalem von den Ungläubigen (Arabern) zu befreien, damit christliche Pilger wieder zu den heiligen Orten pilgern können.

chrisbyrd  15.05.2025, 18:38
@Imperator91

Solche Pilgerreisen sind in der Bibel nicht vorgeschrieben. Christen können diese Orte besuchen, wenn dies aus irgendwelchen Gründen nicht geht, ist das aber kein Problem.

Christen hätten auf die Bibel vertrauen können, dass Gott selbst das "Heilige Land" irgendwann dem Volk Israel zurückgeben wird, wie es verheißen ist.

Und das erleben wir heute direkt vor unseren Augen: Gott sammelt das Volk Israel wieder um angestammten Land und das Land blüht auf. Also genau, wie es in der Bibel vorhergesagt ist.

Mehr dazu z. B. hier:

Das ist doch mal wirklich cool und spannend, denn das ist das, was Gott tut...