Gibt es eine christliche Gewalt?

HasseLeben33  29.10.2023, 08:14

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Chink1 
Fragesteller
 29.10.2023, 08:16

Ist doch egal.

14 Antworten

Es steht in der Bibel geschrieben, 10 Gebote,Du sollst nicht töten.

Das Jesus gekreuzigt wurde ,das war ein Wille Gottes,und danach kam die Auferstehung, gewollt von Gott.

Gewalt,nein.Liebe Deine Feinde, ist sehr schwer, aber jeder wird am Ende, wenn er gestorben ist, vor Gott stehen,und er wird ihn danach fragen.

Wir sind Kinder Gottes.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Mayahuel  29.10.2023, 08:47
Du sollst nicht töten.

Das Gebot lautet »nicht morden«: also nur ein ungesetzliches Töten ist verboten. Ein Soldat oder Henker darf also töten.

Denn die konsequente Übersetzung des hebräischen Originals lautet: «Morde nicht!»

https://www.juedische-allgemeine.de/religion/das-sechste-gebot/

Ein Mord ist ein illegales Töten. ZB eine biblische Steinigung ist Töten und nicht Morden.

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Ich habe bis jetzt öfters von Christen gelesen, dass Geschehnisse wie die Inquisition, Kreuzzüge und Hexenprozesse nichts mit dem Christentum zu tun haben und nichts davon sich auf die Bibel basiert.

Dem kann ich nur teilweise zustimmen, denn selbst wenn man den christlichen Glauben nicht als Ursache für diese Geschehnisse identifizieren mag, muss man trotzdem anerkennen, dass sie damit legitimiert wurden. Und ich denke dass wir Christen uns dieser historischen Verantwortung bewusst sein müssen. Das darf nicht mehr geschehen!

Und wenn Putin seine Invasion der Ukraine mit der Bibel legitimieren will, liegt es auch an uns Christen dem vehement zu widersprechen. Dies geschieht mMn zu wenig.

Im Neuen Testament sind anscheinend auch keine Gewaltstellen. Vieles soll auch nur metaphorisch gemeint sein.

Ich würde nicht sagen dass sie metaphorisch gemeint waren, sondern unter bestimmten Umständen gemacht wurden, nämlich unter der römischen Oberherrschaft.

Gibt es eine christliche Gewalt?

Ja. Auch heute in Deutschland und bei Kleinkindern.

Das Schlagen von Kleinkindern verträgt sich mit christlicher Nächstenliebe. Aus einem christlichen Ratgeber zur Kindererziehung:

Als besonders gravierend empfanden die Prüfer der Bundesstelle Passagen, in denen das Schlagen von kleineren Kindern - vom Säugling bis zum Vorschulalter - eher gefordert wird als für ältere Kinder; schließlich könne man mit letzteren ja schon reden.
...
Bei evangelisch-freikirchlichen Glaubensgemeinschaften in Deutschland war Tripps Erstlingswerk ein Bestseller.

https://www.sueddeutsche.de/leben/kindererziehung-pruegel-im-namen-des-vaters-1.3625455-2

Wo Religion ist, ist auch Gewalt!

nichts mit dem Christentum zu tun haben

Völlig von der Religion trenne, dies muss ich leider aus gläubiger Christ zugestehen, dann man die von Dir genannten Vorkommnisse nicht.

 Inquisition, Kreuzzüge

Die Hintergründe, weshalb Menschen da aktiv wurden, die waren völlig unterschiedlich. Machtstreben, Geiz, Geldgier, verschmähte Liebe... bei den einen. Bei anderen das ehrliche Bestreben, etwas für Gott zu tun. Sei es, weil sie der Meinung waren, Personen würden zu stark vom wahren Glauben abweichen. Sei es, weil sie der Meinung waren, die heiligen Ort in Jerusalem müssten für Christen zugänglich sein.

Ihre grausamen und schrecklichen Vorgehensweisen, das können die Leute jedoch nicht mit dem Neuen Testament begründen. Jesus hat deutlich genug Nächsten- und Feindesliebe gepredigt.

Hexenprozesse 

Die Verfolgung von angeblichen Hexen hat es lange vor dem Christentum gegeben. Jedoch hat ein Priester diesem Denken erheblichen Schub gegeben. Danach hat das Denken alle Schichten und Mächte beherrscht. Gemäss einer Dokumentation im Ersten oder dem ZDF, waren an der Anklage und Verurteilung von "Hexen" mehr weltliche Personen beteiligt als Geistliche.

Auch den Auftrag zu den Hexenprozesse und den Vollzug der Strafe kann man nicht mit dem Neuen Testament begründen.

Mayahuel  29.10.2023, 10:30
an der Anklage und Verurteilung von "Hexen" mehr weltliche Personen beteiligt als Geistliche.

Das ist wenig überraschend, da Hexerei als ein tatsächliches Verbrechen galt und nicht als ein theologisches.

Martin Luther war fest davon überzeugt, dass es Hexen gibt und dass sie durch ihre Zauberei Schäden an Mensch, Vieh und Ernte anrichten. Er forderte zur Tötung der Hexen durch das Feuer auf.
Damit wollte er allerdings nicht mehr und nicht weniger, als dass ein für ihn real existierendes Verbrechen bestraft wird.
Wie Mord oder Diebstahl, sollte auch das Verbrechen der Zauberei geahndet werden.

https://www.luther2017.de/wiki/hexen/kai-lehmann-martin-luther-glaubte-fest-an-hexen/index.html

Die Verfolgung von angeblichen Hexen hat es lange vor dem Christentum gegeben.

Im Alten Testament:

Exodus 22,17   Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen.

https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/ex22.html

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