Warum darf das Volk nicht den Bundeskanzler wählen?
6 Antworten
Wir wählen den Bundeskanzler nur eben nicht direkt sondern unser Vertreter.
Die Idee ist anstatt das sich jeder Mensch immer zu 100% zu allen Themen informieren muss, wählen Menschengruppen von etwa 250.000 Menschen je einen Vertreter (auch repräsentant genannt)
Dieser Repräsentant informiert sich dann bestmöglich und stimmt entsprechend ab. Alle 4 Jahre entscheiden wir ob wir mit unserem Repräsentanten zufrieden sind oder nicht und wählen ihn neu oder halt nicht.
Die arbeit die der Bürger leisten muss ist also minimiert, man muss sich lediglich alle 4 Jahre 1mal Informieren ein Resümee ziehen und sich dann die vorschläge aller Repräsentanten anhören. Ich habe aber oft das gefühl das dies für viele schon zuviel arbeit ist.
2025 hat es fast jeder 5te Wähler "versäumt" zur wahl zu gehen.
Die Idee ist wohl, dass er vom Bundestag gewählt wird und somit auch von diesem abhängig ist und kontrolliert wird. In der Praxis ist es andersherum. Der Bundestag nickt alles ab, was die Regierung beschließt, da bei einem Bruch der Regierungskoalition und einer Auflösung des Bundestags nach verlorener Vertrauensfrage die Abgeordneten ihre Mandate verlieren. Der Regierungschef, der eigentlich eine schwache Position haben soll und deshalb nicht vom Volk gewählt wird, hat also in Wahrheit eine starke Position und das Gremium, das eigentlich mächtiger sein soll, ist von ihm abhängig.
Die Opposition stimmt natürlich dagegen, hat aber nicht die Mehrheit. Die FDP ist im letzten Moment ausgetreten, um nicht bei der nächsten Wahl unter der 5% Hürde zu landen. Hat aber nicht geklappt. Das war aber keine Entscheidung der FDP Abgeordneten, sondern der Parteiführung. Die Ampel ist nicht auseinandergebrochen, weil ihre Gesetze nicht angenommen worden wären. Die FDP Fraktion hat alles mitgetragen und ist deshalb jetzt nicht mehr im Bundestag vertreten.
Weil man sich in Deutschland eben für das Modell der repräsentativen Demokratie entschieden hat.
Finde ich auch sehr sinnvoll so. Was denkst du denn, wie viele deiner Nachbarn sich tagtäglich stundenlang mit dem Für und Wider einzelner politischer Entscheidungen beschäftigen? Und wie viele davon es nicht tun würden, sondern einfach nur dem Erstbesten hinterherrennen würden, der ihnen das schönste Luftschloss verspricht? Möchtest du wirklich, dass diese Nachbarschaft bei jeder einzelnen politischen Entscheidung mitwirkt?
Da der Bundeskanzler für seine Arbeit eine stabile Mehrheit im Bundestag braucht, würde es auch nicht funktionieren, nur ihn direkt zu wählen. Dann wäre damit zu rechnen, dass da einer an der Spitze der Regierung steht, der überhaupt nicht regieren kann weil keiner im Bundestag mit ihm abstimmt...
Du musst aber auch bedenken, dass es in anderen Ländern auch klappt. In Amerika wird der Präsident auch direkt gewählt. Gut er wird zwar über Walhmänner gewählt. Trotzdem funktioniert es da. Oder in Frankreich wird der Präsident auch direkt gewählt.
Dazu habe ich dir eben unter deiner Frage einen Kommentar geschrieben.
Das mit den Wshlmännern ist doch nicht wirklich zeitgemäß.
Es kam doch vor, dass diejenigen, die in absoluten Zahlen vorne lagen, nicht Präsident werden konnten. Das ist doch unfair.
Weil die parlamentarische, repräsentative Demokratie in Deutschland, im Kapitalismus, also die ''freiheitlich demokratische Grundordnung'', nicht das Papier wert ist, auf dem sie steht.
Räterepublik, kein Parlamentarismus!
Weil Du dann als Kanzler nicht unbedingt eine Mehrheit im Parlament hast. Und das führt unter Umständen zu unregierbaren Zuständen.
Faszinierend. Mir war nicht bewusst, dass die Bundestagsfraktionen von Union, Linker und AfD sämtliche Vorlagen der Ampelregierung einfach abgenickt haben.
Achso. Deshalb hat die Ampelregierung ihre volle Legislaturperiode durchgehalten. Weil die FDP gar nicht die Möglichkeit hatte, aus der Regierungskoalition auszuscheren.