wann gerte benutzen?
hallo, ich reite seit kurzem und wollte fragen WANN man eine gerte braucht bzw benutzt und wie? also wo weiß ich aber wie benutz man sie? tippt man das pferd damit an und wenn ja wie oft oder hält man sie einfach die ganze zeit am pferde po?
8 Antworten
Hast du denn keinen Reitlehrer, der dir das erklärt? 🧐
Beim Reiten hat die Gerte „am Po“ des Pferdes überhaupt nichts zu suchen. Damit würdest du ein Pferd dazu animieren, den Hintern hoch, und somit unter Umständen dich runter zu werfen…
Man hat die Gerte legt die Gerte „in Ruehstellung“ über seinen Oberschenkel, so dass sie zum Sprunggelenk des Pferdes zeigt, und setzt sie bei Bedarf hinter dem Unterschenkel des Reiters zur oder an der Schulter des Pferdes ein.
Vom Timing her muß die Gerte so wie der treibende Schenkel das jeweils abfußende Pferde ein unterstützen. Macht man hier Fehler, stumpft das Pferd ab, weil es damit nichts anzufangen weiß, und wird schlimmstenfalls widersetzlich.
Die Intensität hängt von der jeweiligen Situation und der Sensiblität des einzelnen Pferdes ab, und kann zwischen bloßem Anlegen, also leichtem Berühren, über antippen bis hin zu deutlicherem Klopfen reichen.
Das hochsensible S - Dressurpferd würde bei Antippen schon einen Satz machen, der den Anfänger aus dem Sattel räumen kann, während manch duldsames Schulpferd sind unter Umständen gar nicht angesprochen fühlt, bevor man beherzt klopft - weil Anfänger es so oft versehentlich mit der wackelnden Gerte berühren, dass es dies kaum mehr wahrnimmt.
Das ist eine Frage für deinen reitlehrer.
Ich kann nur sagen: man kann sie mal zum treiben verwenden, ist aber nicht unbedingt zielführend. Wenn, dann nur direkt hinterm schenkel, wenn das pferd nicht auf den schenkel reagiert.
Ansonsten ist eine Gerte zum feinfühligen touchieren da (damit meine ich nicht das, wo stangen an die Pferdebeine gehauen werden). Das heißt, wenn du zum Beispiel eine Piaffe anfängst hilft dir jemand von unten indem die Person das Pferd antippt.
Beim reiten an sich verwende ich sie eigentlich relativ selten. Manchmal dafür, um bei meiner Reitbeteiligung (neben beruflich eine Schlange, der werte Herr ist hyperflexibel) den Po wieder einzufangen und auf Spur zu bringen. Dafür berühre ich ihn dann mit der Gerte kurz mal hinten (wenn die schenkel nix nützen). Ansonsten nutze ich sie noch, um dem Pferd eine noch deutlichere Hilfe zu geben, wenn er bei Seitengängen den Po sonst wohin schleudert.
Hi!
So benutze ich meine Gerte:
Beim Reiten:
- Dauerhaft gehalten entweder an der Schulter, weniger Gefahr dass die Gerte sich auch bei ungewohnten Bewegungen bewegt Buckeln etc - daher für empfindliche Pferde geeignet
- Oder über den Oberschenkel in Richtung Sprunggelenk. Achtung, hier muss man schauen, dass die Länge der Gerte passt, sie darf nicht zu lang sein, da sie unterstützend zum Schenkel wirken soll und nicht irgendwo dahinten
- Ich tippe mein Pferd an, wenn es meinen Schenkel nicht korrekt wahrnimmt als Unterstützung oder wenn der Schenkel (bewusst) ein Stück falsch verstanden wird. Die Gerte zeigt Klarheit und das Antippen kann noch deutlich genauer erfolgen als der treibende Schenkel.
- Bei Seitengängen (meist an der Schulter), wenn das Pferd Seitengänge nicht so ganz versteht, dann hilft die Gerte zum Kreuzen zu animieren
- Zur Aufmerksamkeit kann ein ganz leichter Tick auch Mal helfen, aber wie immer mit gaaaaanz viel Vorsicht
- Im Gelände als Wehrstock gegen Fliegen und Mücken und Bremsen oder gegen Äste im Weg;)
Zur Bodenarbeit:
- Am ganzen Körper, um dem Pferd Bewusstsein für eine bestimmte Muskelgruppe zu Verschaffen
- Als Motivationshilfe, wenn Körpersprache und Stimme mal nicht ankommt
- Als Erklärung für zB die Piaffe. Ein immer wieder leichter Tipp an bestimmte Körperstellen bringt die Pferde dazu eine Lösung zu suchen.
- Als Signalgeber, für zB den spanischen Schritt etc
Immer gilt, die Gerte ist unterstützende Hilfe und nie zum härteren Einsatz gedacht. Sie ist der verlängerte Arm oder die "Verfeinerung" des Schenkels.
Man sollte alles, was man mit Gerte macht, aber auch immer wieder ohne Gerte machen, um die feine Kommunikation über Körpersprache weiter zu schulen!
Liebe Grüße
Man tippt das Pferd im Normalfall nur kurz und VORSICHTIG an, also kein wildes Draufschlagen oder sowas, und man nutzt sie nur, wenn man das Pferd ein bisschen antreiben möchte, bei der Bodenarbeit ist noch nutzbar für deutlich mehr, aber das ist erstmal so die Grundnutzung beim Reiten. Meine Reitlehrerin hat mir immer gesagt, dass ich sie als Verlängerung meines Arms sehen soll und einfach als Hilfe um mit dem Pferd besser kommunizieren zu können.
Die Gerte liegt nicht am Popo des Pferdes sondern hinterm Schenkel des Reiters, weil man sie da auch einsetzt.
Ist im Grunde genommen eine Unterstützung des Schenkels, wenn das Pferd nicht auf den Schenkel reagiert.
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