Verschiebung und Normalisierung von Aussagen?

4 Antworten

Von Experte Hamburger02 bestätigt
Natürlich ist es einfach nur eine Verschiebung des Sagbaren nach Rechts, wenn sie Sinngemäß sagt: Adolf Hitler war tatsächlich ein Linker und Sozialist/Kommunist

Das muss man bei Neofaschisten verstehen. Sie nutzen diese Geschichtsschwurbelei, um sich als bekennende sog. "Rechte" scheinbar vom Nationalsozialismus und seinem Gedankengut öffentlichkeitswirksam zu distanzieren. Ihre Anhänger glauben diesen Unsinn gerne.

Die NSDAP passt in das alte Links-Rechts-Schema nicht hinein. Sie war weder "sozial" noch "konservativ", und zwar deswegen, weil sie, was "sozial" angeht, nicht die Förderung der Gesamtgesellschaft beabsichtigte, sondern lediglich ihrer Eigeninteressen und die ihrer gehorsamen Anhänger, während ihre Gegner verfolgt und entrechtet wurden; sie war auch nicht "konservativ", denn sie wollte weder die Demokratie erhalten noch die traditionelle monarchische Ordnung wieder einführen.

Dann wuden Unternehmen privatisiert: Das ist Sozialismus ... Aus der ökonomischen Sicht heraus, war Hitler ein Linker...

Mit Kommunismus als Ideologie hatten die Nazis überhaupt nichts gemein, sondern dieser war ihnen gerade in der von den Sowjets/Bolschewiken praktizierten Form noch sehr viel mehr verhasst als selbst die Sozialdemokratie! Die Nazis stellten sich mit den bedeutenden Industriellen besonders gut und schafften den Kapitalismus nicht ab. Die Wirtschaft konnte sich weiterhin relativ frei entfalten, der Staat mischte sich verstärkt und mit Planungen nur in militärpolitischen Angelegenheiten (Kriegswirtschaft, Rüstung) ein, nicht um sozialistischer Absichten wegen, sondern um das Militär und das Land für die geostrategischen, mit Krieg zu erreichenden Ziesetzungen der extrem nationalistischen Nazis zu befähigen. Extremer Nationalismus ist eine Gesinnung, mit der sich AfDler problemlos identifizieren können. Nicht zuletzt ihre Bewunderung von chauvinistischen Diktatoren und kriegslüsternen Imperialisten belegt das deutlich.

Wie mittlerweile bereits auch geklärt wurde, ist der Faschismus kein rechtes Phänomen, sondern kommt auch als linker Faschismus daher.

Auch heute ist das Links-Rechts-Schema nur noch eine historische Reminiszenz, weil sowohl eine traditionell linke Partei wie die SPD als auch eine traditionell rechte Partei wie die CDU sowohl reichlich konservative als auch soziale politische Zielsetzungen verfolgen - immer wieder auch im Rahmen einer Koalition -, etwa den Erhalt und die Fortentwicklung unseres freiheitlich-demokratischen Rechtsstaates oder umfangreiche soziale Leistungen für die Bürger. Das unterscheidet sie fundamental von einer extremistischen, neofaschistischen Partei wie der AfD, die sich selbst als "rechts" versteht. Auch wenn man die Existenz eines "linken Faschismus" anerkennen wollte, würde das die "rechte" AfD und ihre Gesinnung nicht entlasten! Jede Form von politischem Extremismus ist mit unserer freiheitlich-demokratischen und rechtsstaatlichen Grundordnung nicht zu vereinbaren!

und Remigration ist doch nur Durchsetzung des Rechts

Das Recht in Deutschland beruht auf demokratisch beschlossenen Gesetzen, aber auch auf internationalen Abkommen. Der Begriff "Remigration" ist das scheinbar harmlos klingende Tarnmäntelchen der AfD, unter dem sie eine generelle Ausländerfeindlichkeit verbirgt, die das Ziel hat, das Gros der in Deutschland lebenden Ausländer zu entrechten und möglichst aus dem Lande zu treiben. Der Begriff unterscheidet nicht zwischen Asylbewerbern und -berechtigten, nicht zwischen Arbeitsmigranten und Menschen, die, durch Armut und Not getrieben, ihre Heimat verlassen haben.

Remigration ist ein rechtsstaatlicher Vorgang.

Das Konzept der "Rückwanderung" sieht nicht unbedingt einen freien Willen der von der AfD ins Auge gefassten Gruppierungen vor, sondern erheblichen staatlichen Druck, etwa materielle Kürzungen bis auf oder unter das menschenrechtliche Mindestmaß, wobei auch widerrechtliche gewaltsame Maßnahmen nicht ausgeschlossen scheinen. Von rechtsstaatlichen Verfahren und Rücksichten spricht keiner der AfD-Politiker! Auch erklärt keiner von ihnen, wie konkret und mit welchen Mitteln die möglichen Schranken internationalen Rechts und die realen Schwierigkeiten bei vorzunehmenden Ausweisungen und Abschiebungen - das wären die korrekten Begriffe für das, was die AfD plant! - von der AfD überwunden werden können und sollen. Im Ergebnis ist "Remigration" vorallem ein propagandistisches Schlagwort der AfD, um ihre ausländerfeindlichen Anhänger für die nächste Wahl zu mobilisieren und zu gewinnen. Dass die prinzipielle Ausweisung von Kriminellen bei allen Parteien Konsens ist und immer Konsens war, unterschlägt die AfD-Propaganda bewusst, die sich selbst gewissermaßen zum Erfinder dieser Maßnahme stilisiert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Remigration ist ein rechtsstaatlicher Vorgang.. Da gibt es nichts zu opponieren, da der Rechtsstaat grundsätzlich funktioniert in Deutschland findet entweder legale Remigration statt, oder sie findet nicht statt.

Was geschah denn:

Zuerst wurden Medien gleichgeschaltet und andersgerichtete Medien abgeschafft. Dies ist ein kommunistisches Kriterium.

Dann wuden Unternehmen privatisiert: Das ist Sozialismus

Rüstungsfirmen zB unterlagen nicht der freien Marktwirtschaft, sondern der Planwirtschaft mit staatlichen Vorgaben: Das ist Sozialismus

Darauf bezog sich Alice Weidel: Aus der ökonomischen Sicht heraus, war Hitler ein Linker...

Wie mittlerweile bereits auch geklärt wurde, ist der Faschismus kein rechtes Phänomen, sondern kommt auch als linker Faschismus daher.

Ignazio Silone, ein kommunistischer Schriftsteller aus Italien, sagte einmal (kurz gefasst), dass der neue Faschismus im Gewande des Antifaschismus kommen wird.

Der heutige Antifaschismus ist faschistoid, antidemokratisch, totalitär, teilweise wie eine HJ agierende Gruppierung. Riesa hat diese Einschätzung über den deutschen Neo-Faschismus, die sich als Antifa belügt, erneut bewiesen...

Der Nationalsozialismus war ein planwirtschaftlich-sozialistisches System (=Sozialismus) gewesen, welche sich als deutsche Nation (=Nationalismus) als das Nonplusultra (=Extremismus) betrachtete.

Im Grunde war die NSDAP eine nationalextremistisch-sozialistische Partei, welche eine sozialistische Wirtschaftsplolitik vollführte, antidemokratisch-faschistoid-totalitär agierte und sich als Nation über alle andere Nationen stellte.

Nach Sebastian Haffner (Zitat:): '[...] aber die Konservativen mit ihren gut verfransten Positionen in Heer, Diplomatie und Verwaltung blieben immer ein politisches Problem für ihn (Hitler; Fantho).'

Weiter nach Haffner: 'Der 20.Juli war in der Substanz ein hochkonservatives Unternehmen.'

Gruß Fantho


Hamburger02  13.01.2025, 20:24
Zuerst wurden Medien gleichgeschaltet und andersgerichtete Medien abgeschafft. Dies ist ein kommunistisches Kriterium.

nein, das ist ein totatiltäres und damit auch ein faschistisches Kriterium

Ich verstehe es nicht, was passiert gerade nur?

Das nennt sich Geschichtsklitterung und ist typisch für alle totalitären Ideologien, so auch für die faschistoide der AfD. Das betreiben Ideologen insbesondere dann, wenn eine ähnliche Ideologie bereits einmal krachend gescheitert ist und man dies verdrängen möchte.