Vasektomie als Verhütungsmittel?
Dieser Tweet, eigentlich als Satire gemeint, ging mal viral und ich würde gerne wissen, was ihr davon halten würdet, wenn Vasektomien tatsächlich immer und bei jedem reversibel wären.
Mein erster Impuls war „das geht gar nicht, jeder muss über seinen Körper selbst entscheiden können“, aber nachdem ich ein bisschen darüber nachgedacht habe, finde ich den Vorschlag (oder fände ich ihn, wenn der Eingriff eben immer reversibel wäre) eigentlich ziemlich gut und einleuchtend.
- Eine Vasektomie ist ein kleiner Eingriff, der zwar Risiken birgt, aber sicher weniger als diejenigen, die Frauen mit der Pille erdulden müssen.
- Es würde verhindern, dass Männer achtlos Kinder in die Welt setzen und dann einfach abhauen.
- Es würde Kinder durch Vergewaltigungen verhindern
- Es könnte nicht mehr jeder Idiot Kinder in die Welt setzen.
- Kinderarmut könnte dadurch stark reduziert werden.
Was denkt ihr?
Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen
12 Antworten
Nein als klassisches Verhütungsmittel würde ich das nicht sehen. Da sollte man als Mann das Kondom nehmen. Die OP schützt ja auch nicht vor Geschlechtskrankheiten. Denn eine Vasektomie macht man nicht mal eben aus Spaß. Es ist eine bewusste Entscheidung keine Kinder mehr bekommen zu können. Das sollte immer freiwillig bleiben.
Ich werde das demnächst machen. Mein Kinderwunsch ist nicht in Erfüllung gegangen und mit dem Eingriff beende ich eine lange Zeit des Nachdenkens darüber. Ich werde mich dann besser fühlen. Das könnte man auch als Verhütungsmethode nehmen in einer Beziehung.Wenn ich aber eine neue Frau Date nehme ich trotzdem ein Kondom um mich zu schützen vor Geschlechtskrankheiten
Eine Vasektomie ist ein kleiner Eingriff, der zwar Risiken birgt, aber sicher weniger als diejenigen, die Frauen mit der Pille erdulden müssen.
Die Pille ist zwar sicherlich kein Spaß für die Frau. Aber es gibt z.B. mit dem Kondom oder der Kupferspirale sowie in naher Zukunft mit der "Pille für den Mann" genügend sichere Alternativen, die der Frau das Problem mit der Pille ersparen.
Es würde verhindern, dass Männer achtlos Kinder in die Welt setzen und dann einfach abhauen.
Nur zum Teil. Es trennen sich sehr wohl auch (Ehe-)Paare, die sich mal absolut einig waren, gemeinsam Kinder haben zu wollen. Wenn das Kind dann da ist und man merkt, wie viel Arbeit das macht, wie sehr es die persönliche Freiheit einschränkt und sich die ersten Streitigkeiten anbahnen, hängt gerne mal der Beziehungssegen schief.
Es würde aber auch die Gelegenheiten verhindern, in denen Paare zwar ungeplant schwanger werden, aber das Beste draus machen und eine glückliche Familie werden. Mein Neffe ist z.B. ein Verhütungsunfall. War anfangs ein Schock, aber die jungen Eltern haben sich damit arrangiert und waren nach kürzester Zeit so glücklich als Familie, dass dazu noch mit voller Absicht ein Geschwisterchen kam.
Es würde Kinder durch Vergewaltigungen verhindern
Es sollte generell keine Vergewaltigungen geben und dementsprechend auch keine Schwangerschaften nach Vergewaltigungen. Diesbezüglich bin ich sehr dafür, das Problem an der Wurzel anzugehen und nicht nur Schadensbegrenzung zu versuchen (und es gibt ja Wege, eine solche Schwangerschaft zu beenden).
Es könnte nicht mehr jeder Idiot Kinder in die Welt setzen.
Wer ein Idiot ist, ist sehr subjektiv. Aus Sicht mancher Menschen sind vielleicht eher die gut gebildeten, gut verdienenden Grünwähler-Paare im nagelneuen Einfamilienhaus die Idioten...
Kinderarmut könnte dadurch stark reduziert werden.
Das müsstest du mir erklären.
Es ist nämlich doch sehr deutlich zu sehen, dass der ehrliche Kinderwunsch (der Fall, in dem man die Vasektomie rückgängig machen würde) in ärmeren Schichten sehr viel verbreiteter ist.
Genauso wie die Frau entscheiden darf, ob sie eine Schwangerschaft abbricht oder nicht, sollte auch ein Mann entscheiden dürfen ob er einen solchen Eingriff machen lässt oder eben nicht.
Zwang ist halt immer schlecht, egal welches Geschlecht betroffen ist. Und jedes Geschlecht sollte ein Bestimmungsrecht über den eigenen Körper haben, das gilt selbstverständlich nicht nur für Menschen mit Uterus, sondern auch für Menschen mit Penis.
Das Problem, worauf der Tweet wohl Bezug nimmt, ist, dass aktuell ziemlich viel Verantwortung für die Verhütung bei der Frau liegt.
Ich sehe schon, dass das auch für Männer ein Problem ist, denn wenn sie kein Kind wollen, gibt es außer dem Kondom keine Möglichkeit für sie, zu verhüten. Und gerade in längeren Partnerschaften ist es nun mal so, dass viele dann gern auf das Kondom verzichten wollen (und dann manchmal - upps - "TroPi-Kinder" entstehen).
Leider ist halt bisher keine Pille oder Spirale für den Mann entwickelt worden. Das wäre schon ein Fortschritt.
So in Verbindung mit einem Samenleiterventil könnte es doch mal ein ganz neuer schonender und einfacher Ansatz für die Verhütung sein.
Das Samenleiterventil wird im Hodensack, in die Samenleiter des Mannes implantiert. Mit Hilfe dieses Samenleiterventils kann der Mann selbst seine Zeugungsfähigkeit einstellen. Das Samenleiterventil hat einen kleinen Wippschalter, den er oder sie durch die Haut des Hodensacks ertasten und öffnen oder schließen kann - je nach Bedarf, ob er Vater werden möchte oder darf.
Ich glaube nicht daß das richtig funktioniert. Da der körper nach einiger Zeit immer weniger Samen produziert weil sie ja ständig abgebaut werden. Bilden sich auch Antikörper gegen den eigenen Samen. Aus diesem Grund läßt sich eine Vasektomie auch nur sehr schwer mit Erfolg Rückgängig machen. Nur gute Chancen auf erfolg wenn es nicht lange zurück liegt. Nach 3 Jahren 50% und nach 5 Jahren wohl nur noch 75% so liest man es im Internet.
Das heißt für mich z.B. Mit 20 Jahren ein Schalter rein und auf off stellen. Mit 28 Kinderwunsch auf On Stellen ob das dann noch funktioniert ist fraglich. Da gibt es doch bestimmt besser Verhütungsmethoden.
Mein Arzt sagte zu mir, das die Vasektomie sehr gut überlegt sein sollte denn es gibt eigentlich kein zurück mehr. Meine Frau mußte sogar auch schriftlich bestätigen das ich durch die Vasektomie ein Leben lang zeugungsunfähig werde.
Was ist TroPi-Kinder?