"Unsterblich ist man, wenn die Nachwelt nichts über einen weiß." Was haltet ihr davon?

4 Antworten

Unsterblich ist man, wenn die Nachwelt nichts von einem weiß [...].
"Unsterblich ist man, wenn die Nachwelt nichts von einem weiß."

Nach deinem Verständnis leben die Verstorbenen in unseren Erinnerungen weiter. Doch, wenn man es so sieht, ist es paradox, denn wenn die Überlieferung eines Tages nicht mehr weitergegeben wird oder Teile der Geschichte verloren gehen, dann ist diese Person "endgültig" gestorben.

Nur den Wenigsten wird es vergönnt sein, in den Geschichtsbüchern verewigt zu werden oder einen so wichtigen Beitrag zu leisten, dass ihr Name über Epochen hinweg überliefert wird.

Wenn man bedenkt, wie alt die Spezies Mensch bereits ist und wie wenig wir über die Vergangenheit oder die Generationen vor uns wissen, dann wären diese Menschen alle - tot.

Andererseits könnte man auch argumentieren, dass diejenigen, deren Erinnerung bereits verblasst ist, auf ewig in ihrem Status verharren.

Ob das am Glauben an Götter, Himmel oder Hölle liegt, an einer Reinkarnation oder welchem Glauben auch immer dieser Gedanke entspringt, spielt keine Rolle.

Ich interpretiere es so. Die Gedanken und alle sterblichen Überreste verblassen oder lösen sich nach kurzer Zeit auf, der Tod währt ewig. Wer also schon gestorben ist, ist auch nicht mehr sterblich, ergo unsterblich. Das setzt natürlich den Glauben an ein Leben nach dem Tod oder an die Existenz von Göttern voraus.

Im alten Ägypten war es umgekehrt.. nur wenn der Name noch Generationen später genannt wird, ist man " unsterblich ". Man ist dann erst "richtig" tod, wenn der Name vergessen wird.

Ähnliches denken wir auch heute: wir leben in unseren Nachkommen weiter. ...

Das ist für mich auch unlogisch und das sieht nicht sehr altägyptisch aus.

In Ägypten war in der Tat eher die umgekehrte Idee verbreitet: unsterblich ist, wessen Name in späteren Generationen noch bekannt ist.

Im "Gespräch des Lebensmüden mit seiner Seele" werden einige kritische Gedanken dazu geäußert... Allerdings eher in dem fatalistischen Sinne: Gräber verfallen, Menschen werden vergessen, also konzentriere dich auf das diesseitige Leben und feiere solange du kannst

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Grundstudium Ägyptologie und Geschichtswissenschaft

Spätestens wenn es keine Menschen mehr gibt, ist die Aussage nicht haltbar. Würde ChatGPT nichtmal "bauen"... 😎