Trauer und Glaube?

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Ich bin und bleibe gläubig und ich durfte von meinen beiden Elternteilen, bis zum letzten Atemzug, Abschied nehmen. Bei beiden verspürte ich bei ihrem Heimgang eine tiefe Ruhe und sogar Freude in mir, weil sie es geschafft hatten ... hört sich blöd an, war aber so, da ich direkt eine Erlösung bei beiden spüren und auch sehen konnte, denn beide sahen sehr entspannt und zufrieden aus. Meine Mutter starb 3 Jahre vor meinem Vater und beide male empfand ich das selbe, als wenn irgend ein lieber, vorausgegangener Mensch oder auch Jesus selbst, deren Hand nahm und mitgenommen hätte. Und dieses letzte Bild ihrer Freude, blieb irgendwie auf ihren Gesichtern zurück und das erleichterte meine Trauer sehr und spendete mir sehr viel Trost.

Sky150119  29.04.2023, 10:39

Danke, für deinen Stern.

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Egal wie stark die Trauer war, ich veränderte meine Ansicht nicht.

Ich glaube nicht an das Konzept Himmel vs Hölle. Ich glaube nicht an Religion.

Die Person starb - Leben, also Existenz vorbei - zurück blieb der nun funktionslose Körper - diese Überreste wurden je nach vorherigen Wunsch des Verstorbenen kremiert oder aber als Ganzes beigesetzt.

Die Trauer ist da - daran könnte auch irgendein "Gutreden" a la "X ist jetzt da und da, X gehts jetzt gut" nichts ändern. Realistisch betrachtet "ist" X nicht "da und da". X hat aufgehört zu existieren, nachdem das Gehirn als Hauptcomputer alle Systeme beendet hat. X gehts jetzt nicht "besser" - lediglich hat das Leiden von X´s Körper nun ein Ende.

X wird aber weiter existieren - in meinen Gedanken, Erinnerungen und Erzählungen.

Ich bin eine A Person. Ich war zwar nie eine Atheistin, war aber nicht so religiös wie ich es jetzt bin. Ich habe mich Allah viel mehr genährt, weil mir noch klarer wurde, wie schnell alles vorbei sein kann und die einzige Wahrheit eigentlich nur das Jenseits ist. Dieses Leben ist nur eine Prüfung, wir Menschen vergessen aber leider sehr oft, dass wir eines Tages sterben werden und vor Gott stehen werden. Nach dem Tod eines Familienmitglieds habe ich mich viel mehr mit meiner Religion beschäftigt und bin sehr dankbar darüber. Wir sind eigentlich nichts, außer die Taten, die wir für Allah machen. Es gibt auch einen wunderschönen Spruch, der besagt:

"Sei mit deinem Körper auf dieser Welt, aber mit deinem Herzen im Jenseits!"

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Allah ist der beste Helfer – 3:150

Ich habe mich noch nie wirklich festgelegt, was die Existenz von etwas Transzendentem anbelangt. Ich weiß es schlichtweg nicht.

Ziehe ich meinen Erfahrungsschatz zurate, so ist Gott eindeutig zu verneinen. Allerdings hat mein Geist, meine Kognition, meine Fähigkeiten der Reizverarbeitung als menschliches Wesen so enge Grenzen, dass ich hierzu gar kein fundiertes Urteil abgeben kann.

Wäre ich faul, würde ich mich auf die (Natur-)Wissenschaft berufen, die mir durch Gesetzmäßigkeiten eine genauere Vorstellung von der Welt geben können. Das ist aber eben nur ein weiterer Aspekt.

Schließlich fehlt es mir an der Fähigkeit einer objektiven Beurteilung, wie es etwa mittels eines mir übergeordneten Individuums möglich wäre. Ich kann nun einmal nur von meinem Standpunkt ausgehen. Das ist die Natur der Sache: Dieser Standpunkt ist, wie bereits erwähnt, nicht fundiert.

So Könnte dieses Individuum aufgrund seiner Perspektive meine Interpretation falsifizieren oder verifizieren. Und wenn ich so eine Rückmeldung bekäme, müsste die auch wieder von höherer Stelle bestätigt oder abgewiesen werden. Das wäre eine schier endlose Kette.

Daher kann meine Einschätzung nicht durch einen Todesfall beeinflusst werden. Schließlich sind hierfür viel zu viele Parameter zu berücksichtigen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ironie, Sarkasmus oder Zynismus gegebenenfalls vorhanden.

Als Scheinchrist trauerte ich um liebe Verstorbene ohne biblische Hoffnung oder verkehrte Ansichten von Himmel und Hölle - Nach meiner Berufung trauere ich auch sehr, doch die gute Botschaft der Auferstehung tröstet mich immer wieder.