Stehe zwischen 2 Religionen?

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In deinem Alter ist es unabhängig vom vorliegenden Thema ganz normal sich endlich selbst orientieren zu wollen und Vorgegebenes nicht mehr unreflektiert, devot zu übernehmen. Gratulation, dass du die Frage nach deinem Weg zwischen beiden Religionen aktiv angehst und nicht aus Unsicherheit oder Angst beiseite schiebst. Du liebst deine Eltern und willst sie selbstverständlich nicht verletzen. Das ist verständlich und spricht für dich. Deinen persönlichen Frieden wirst du m.E. nur finden, indem du das Thema für dich "bearbeitest" und schlussendlich abhaken kannst. Lass dich auf ein offenes Ende ein, das dich vielleicht sogar überraschen wird.

Was kannst du konkret tun? Du könntest beide Glaubensbücher (Koran, Bibel) - systematisch/auszugsweise - lesen. Nimm dir Zeit und reflektiere über sie. Entwickle eine eigene Meinung über das, was du liest. Und bete. Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber es geht im Glauben ja nicht darum, bloß religiöse oder intellektuelle Partei für "das" Christentum oder "den" Islam zu ergreifen. Es geht um die von Gott gewollte Beziehung zwischen ihm und dem Menschen als sein Geschöpf.

Für den Koran kann ich dir keine Lesetipps geben, da ich Christ bin. In der Bibel wäre mein Vorschlag mit dem Markus Evangelium zu beginnen (ist kurz und recht verständlich). Anschließend bietet sich an, das Johannes Evangelium zu lesen (enthüllt auf besondere Weise Wesentliches über Jesus/Glauben).

Ich wünsche dir alles Gute auf deine Reise.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich fange mal damit an, dass deine Eltern deine Religion so oder so akzeptieren sollten. Sie haben es ja auch geschafft die Religion des anderen zu akzeptieren also sollte das bei dir auch kein Problem sein. Dann solltest du wissen, dass es auch in Ordnung ist an mehr zu glauben und du dich nicht entscheiden MUSST. (In manchen Teilen dieser Welt hat mak sich zum beispiel so ziemlich das beste aus jeder religion rausgesucht) Wenn du aber doch gerne nur eine Religion hast, dann versuch dich doch mal über beide Religionen mehr zu informieren und zu schauen was besser zu dir passt und was dir als richtig erscheint. Sowas wie Fasten haben ja eh beide Religionen und auf Schweinefleisch kannst du als Christ genauso verzichten. Versuch doch mal für dich herauszufinden woran du überhaupt glaubst (nachdem du dich zwischen zwei Religionen entscheiden möchtest glaubst du ja scheinbar ziemlich sicher an einen Gott). Außerdem solltest du dir eine Religion suchen die zu deinen Werten passt und nicht deine Werte an eine Religion anpassen.

Du könntest auch mal beide deine Eltern fragen warum sie ihre Religion für richtig finden und was für sie das gute daran ist. Vielleicht hilft dir das ja auch weiter.

(Ich selbst habe zum Beispiel keine Religion, weil keine wirklich zu mir passt, auch wenn ich irgendwie schon an einen Gott oder sowas ähnliches glaube)

Versuche dich über beide Religionen mehr zu informieren.

Im Christentum ist das relativ einfach, da liest man sich mal die Evangelien durch und wenn man etwas gar nicht versteht, helfen Seiten wie Startseite :: bibelwissenschaft.de weiter. Außerdem kann man jederzeit Fragen an studierte Theologen stellen per Mail, zum Beispiel hier:Heukelbach - Glaube an Jesus Christus, Literatur, Videos, Radio

Koran kann man auf Koran.de in deutscher Übersetzung lesen, leider konnte ich auch nach langem Suchen keine Seite finden, die ohne Polemik auf historische und sachliche Fragen eingeht.

Einen ersten neutralen Überblick gibt: Islam: Der Koran - Religion - Kultur - Planet Wissen (planet-wissen.de)

Du kannst nicht dein Leben lang auf zwei Pferden reiten. Ich würde empfehlen sich auch allgemein Gedanken um Ethik zu machen, und sich mit dem Humanismus zu beschäftigen: Humanismus – Das Menschenbild der Renaissance, Renaissance - Neuzeit - Geschichte - Planet Wissen (planet-wissen.de). Eine Weile religionsneutral zu sein, bis man klarer sieht, ist gewiss nichts Schlimmes, aber keine Dauerlösung.

Im Nachdenken über Ethik, Gott, Menschsein und Sinn wirst du dich mehr zu einem dieser Weltbilder hingezogen fühlen. Wenn du Glück hast, kann es auch passieren, dass du gerufen wirst, das ist bei Christen gar nicht mal so selten, dann weißt du sicher Bescheid, ansonsten folge deinem Gewissen und deinem Gefühl.

Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen, so lässt schon der alte Goethe Gott zu Faust sagen, das bedeutet, solange du auf der Suche nach Menschlichkeit und Wahrheit bist, bist du auch auf dem Weg zu Gott. Zumindest nach christlicher Weltsicht.

Und wer auf dem Weg hin zu ihm ist, wird auch von Gott gefunden werden, das verspricht uns Jesus, der zusagt, nach jedem Umherirrenden zu suchen, bis dieser sicher daheim ist.

Also locker bleiben, selber denken, Spaß haben am Lernen, und darauf vertrauen, dass sich der Nebel lichten wird.

Lass es dir Zeit mit der Entscheidung….

Im Grunde genommen, wenn du Respekt und Liebe für deine Mitmenschen hast, dem Bösen fern bleibst und mildtätig bist, bist du (bei beiden Religionen) Ok …

Ich würde lesen, und mit den Geistlichen sprechen … und dann, mein Herz folgen…

Spiele ein bisschen Lotto und bete abwechselnd zum lieben Gott dass er dich gewinnen lässt und zu Allah dass er dich gewinnen lässt. Und nach zwei mal 10 Spielen ziehst du Bilanz. Wer hat dafür gesorgt dass du gewinnst? War es der liebe Gott oder Allah? Zu dem solltest du dich dann entscheiden. Haben dir beide nicht geholfen, dann wollen augenscheinlich beide nicht, dass du in ihrem Team dabei bist.

Dann solltest du dir etwas Neues suchen.