Sollte der Gastgeber einer Feier mit 3 Gästen darauf achten, dass alle Gäste integriert sind oder ist es Aufgabe eines Gastes, auf sich aufmerksam zu machen?
Ich war letztens auf der Geburtstagsfeier einer wie ich dachte guten Freundin und wurde mehr oder weniger mir selbst überlassen, da die Gastgeberin sich überwiegend mit ihrem Mann und 2 anderen Gästen über alte Zeiten unterhielt (so lange kenne ich sie noch nicht und konnte nicht mitreden).
Zu Beginn bei ihr zu Hause waren wir 2 Gäste. Sie redete nur mit ihrem Mann und dem anderen Gast.
Ich unterhielt mich gelegentlich mit dem 2. Gast, der neben mir saß, da das Gastgeberpaar intensiv mit der Musikauswahl beschäftigtwar.
Später wurde in einer Kneipe weitergefeiert, wo eIn weiterer Gast hinzu stieß. Dort redete sie nur noch mit ihm und der Kellnerin und war parallel mit ihrem Mann mit der Musikauswahl beschäftigt.
Mir wurde nur mit jedem neuen Glas zugeprostet und ein Gruppenfoto erstellt.
Es gab keinerlei Smalltalk, dazu war die Musik auch zu laut und die Kellnerin spielte sich sehr in den Vordergrund.
Ich bin dann irgendwann nachts um 1:30h gegangen, die Anderen feierten bis 7h morgens weiter.
Als ich meiner Freundin am übernächsten Tag sagte, dass ich mir wie bestellt und nicht abgeholt vorkam bzw. wie das 5. Rad am Wagen, blaffte sie mich an, es sei nicht ihre Aufgabe, sich um die Interaktion zwischen ihren Gästen zu kümmern. Es sei meine Aufgabe gewesen, mich zu integrieren.
Ich kannte wie gesagt ausser ihr keinen dort (ihren Mann habe ich zuvor auch nur 2x kurz gesehen und ausser ihr und der betrunkenen Kellnerin war ich auch die einzige Frau in dem Laden). Wir waren zudem die einzigen 5 Gäste bis auf die Kellnerin.
Ausserdem habe sie nur ihren Spaß haben und Musik hören wollen und keine tiefgehenden Gespräche führen wollen.
Seht Ihr es auch so, dass man auf solch einer kleinen Feier selbst für die Interaktion zuständig ist und der Gastgeber nichts damit zu tun hat?
Dass es okay ist, sich ausschließlich mit 2 Leuten zu beschäftigen und die Anderen Pech haben, wenn sie nicht auf sich aufmerksam machen?
Und dass es okay ist, Leute einzuladen, die niemanden kennen und ihnen später zu sagen, dass sei kein Tag gewesen, wo man Bock auf "tiefgehende Gespräche" Bock hatte?
Ich wollte keine tiefgehenden Gespräche, aber es gab nicht mal Small Talk.
Sie war teils auch sehr aufgekratzt und kreischte vor Lachen sehr laut.
Siehe auch
Die aktuelle Frage ist das Resultat meines Gesprächs mit ihr.
Verbunden mit der Bemerkung, sie sei halt kein Wohnzimmer Typ.
Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen
13 Antworten
Es gibt gute und lausige Gastgeber, die die Bezeichnung nicht verdienen. Manch einer lädt gezielt die Personen ein, weil er diese um sich haben möchte. Jemand anderes braucht vielleicht einfach nur genug Statisten, damit die Party nicht zu dünn besiedelt ist, So etwas wirkt nämlich manchmal "unangenehm" und lässt Rückschlüsse auf die Beliebtheit der Person zu. Eine Frau unter Männern verlangt vielleicht auch nach einer zusätzlichen Frau?
Am schlimmsten finde ich übrigens, dass man sich hat zur Kneipe fahren lassen und am Ende völlig egal war, wie die Freundin (du) nachts allein fast einen Kilometer zu ihrem Auto laufen muss ... Das allein spricht für mich schon Bände. Da kann ich noch so angeheitert sein, das bekomme ich mit und versuche, eine Begleitung zu organisieren. Aber gut, vielleicht bin ich da auch extremer.
Es ging entweder gar nicht um dich oder es ging gerade um dich. Denn diese offenkundige Ignoranz kann auch eine Botschaft sein, ein Stich, den man bewusst setzte, weil man irgendein niederes Gefühl dem anderen gegenüber in sich trägt. Es war ja auch keine Party von 50 Personen, wo ein Gast vielleicht wirklich mal durchrutscht. Es war ja ein sehr überschaubarer Rahmen und hier ist wahrscheinlich nichts einfach so geschehen. Sie hatte vielleicht an dem Abend mal das Gefühl, obenauf zu sein und wollte dich auf die hinteren Ränge verweisen. Du warst ja die einzige, die für sie wie Luft war.
Eine schlechte Gastgeberin war sie allemal. Ein Gastgeber hat tatsächlich Aufgaben und meistens auch das Anliegen, dass jeder Gast sich gewogen und wohl fühlt. Dazu gehört auch, die Personen miteinander bekannt zu machen und jeden Gast gleichermaßen zur Kenntnis zu nehmen. Bei so wenig Personen muss es doch eher Aufwand machen, jemanden zu ignorieren und gezielt an ihm vorbei zu sprechen.
Entweder ist sie so oberflächlich und registriert die Feinheiten nicht oder sie hat bewusst gehandelt. Die unreflektierte Ansage ein paar Tage danach spricht auch Bände: Was du denkst oder wie du dich (bei mir) gefühlt hast, ist mir völlig gleichgültig.
Freundinnen verhalten sich doch eher nicht so ...
Es wirkt schon trotzdem seltsam, dass sie lediglich oder fast nur dich aus der Ferne registriert hat. Boshaftigkeit sehe ich auch nicht. Ich dachte eher an etwas Unterschwelliges, das hochkommen könnte. So etwas kann passieren oder durch einen Trigger aufbrechen. Mit Frauen untereinander ist es auch nicht immer so unkompliziert.
Vielleicht sah sie dich als Spaßbremse, weil du nüchtern warst? Wer weiß ... Oder sie dachte, dass sie dich ja ständig um sich hat (Kontakt), so dass sie dich einfach dazwischensetzt und du funktionierst einfach irgendwie? Die Personen (bis auf den Mann), die man seltener um sich hat, sind dann interessanter?
Oder sie war einfach gut angeglüht und hat niemanden wirklich wahrgenommen? Es schien nur, dass sie nur dich nebenherlaufen ließ, weil die anderen auch nicht nüchtern waren und damit "geselliger" wirkten? Am Ende hat vielleicht jeder seine eigene Party gefeiert.
Ich muss ehrlich sagen dass mich das trotzdem sehr verwundert, weil ich Parties mit meinen Leuten ganz anders kenne.
Im Grunde ist es vielleicht einfach nur blöd gelaufen. Und ich denke, dass sowas auch kein bleibendes Problem sein muss. Am Tag danach auf die Hinweise der Freundin reagieren: Mist, tut mir leid. Das war mir gar nicht bewusst. Ich habe das wirklich so nicht wahrgenommen. Ich dachte, dass bei dir auch alles okay ist ... Dann könnte man sagen: Okay, ich war nüchtern und habe die Dinge natürlich ohne Schleier und damit direkter wahrgenommen. Sie hatte eben (wie die anderen) einen Pegel und wollte wirklich mal loslassen und feiern ... Wenn dann nicht diese Reaktion gekommen wäre - a la "Hab dich mal nicht so".
Ich glaube, dass man bei einer anderen Reaktion danach die Dinge auch anders bewerten würde. Dann hätte man gesagt: Schwamm drüber.
Ja. So lernt man die Menschen eben wieder ejn Stück besser kennen. Vielleicht ist sie eben einfach so, nur bisher gab es keine Gelegenheit, dass du sie so erlebt hast.
Ich muss gestehen, dass ich früher teilweise ähnlich gehandelt habe wie deine Freundin. Also jetzt nicht das Gekreische und laute Gelächter, aber dass ich Bekannte eingeladen habe, ohne mich hinterher besonders gut um ihre Integration in die Gruppe zu kümmern.
Mir wurde das dann auch mal gesagt von so einem Gast, der sich wie das 5. Rad am Wagen fühlte, und seither achte ich sehr darauf, dass niemand allzu lange bei den Gesprächen außen vor bleibt.
Schwierig ist es immer dann, wenn sich auf einer kleinen Feier sowohl sehr extrovertierte Leute als auch introvertierte Personen befinden. Denn dann stehen die extrovertierten unweigerlich im Mittelpunkt.
Daher wäre es besser, bei der Zusammensetzung der Gäste auf ähnliche Charaktere zu achten. Das ist auch der Grund, warum ich manche Freunde nicht mehr einlade, von denen ich weiß, dass sie jede Party "an sich reißen".
Ich könnte mir vorstellen, dass deine Freundin sich für ziemlich beliebt und wichtig hält und daher der Ansicht ist, dass sie dir alleine mit der Teilnahme an ihrer Party schon eine tolle Möglichkeit, neue Leute kennen zu lernen, eröffnet und sich deshalb dann nicht weiter um dich kümmert.
Sie öffnet dir sinnbildlich eine Tür, durch die du gehen kannst oder auch nicht, möchte dich aber nicht persönlich hindurch begleiten. Und in ihren Augen musst du ihr alleine für die Einladung schon dankbar sein.
Sie hat andere Menschen, auf die sie ihre Aufmerksamkeit fokussiert. Was für mich auch irgendwo verständlich ist, wenn das wie du sagst Leute sind, die sie schon viel länger kennt als dich.
Das Problem ist hier auch eine unterschiedliche Erwartungshaltung bzw. generell eine unterschiedliche Ansicht zu Freundschaften.
Sie ist offensichtlich auf oberflächlichen Spaß, Gruppengefühl und gegenseitige Ego-Streicheleinheiten inklusive Prahlerei auf Instagram mit Fotos aus, also ihr und vielleicht auch ihren alten Freunden geht es um das Gefühl, cool und beliebt zu sein und in der Öffentlichkeit toll da zu stehen.
Du hingegen hättest dir anscheinend mehr Inhalte und tatsächliche Verbundenheit erhofft. Die findet man meiner Meinung nach aber eher bei Treffen unter 4 Augen, und dann auch eher an ruhigen Orten wie bei einem gemeinsamen Spaziergang oder bei einem Gläschen zuhause auf dem Balkon, anstatt in größeren Freundesrunden in einer Bar.
Aber ansich kann ja jede Person, die sich traut, was dafür tun, dass es allen gut geht und alle ina Gespräch kommen. Muss mMn nicht dauerhaft sein, reicht ab und zu.. :)
Ja, da hast du Recht, aber nur 2 Leute als Gastgeber beachten und anschließend zu sagen, man sei nicht für tiefgehende Gespräche da gewesen, fand ich echt hart.
Ich hab's mir nicht alles durchgelesen, war mir jetzt zu viel Text😅
Ich wäre aber auch zu unsicher oder war es zumindest kp, mir fremde Menschen oder Menschen die ich lange nicht gesehen habe einfach anzusprechen. Falls es darum geht.. haha. Sorry.
ja, ich kannte außer ihr nur ihren Mann flüchtig, sonst niemanden
Da du niemanden wirklich kannst es sollte sie auch dafür sorgen das du nicht alleine bist.
Sie meinte, es sei und nicht ihre Aufgabe, mich zu integrieren, wobei ich ja schon mit einem Gast nett geplaudert habe. Nur meine Freundin selbst war anderweitig beschäftigt.
Es gehört sich eigentlich, dass man alle (!) Gäste "in's Boot holt", besonders dann, wenn unbekannte Gäste dabei sind. Wenn ich Freund zusammenbringen will, die sich nicht kennen, muss ich mich um den Neuen kümmern.
Ansonsten bin ich kein guter Gastgeber.
Natürlich, wenn alle Gäste gesellige Typen sind, die leicht auf andere zugehen, habe ich es leichter. Trotzdem ist es meine Verantwortung, darauf zu achten, dass keiner "in der Ecke sitzt".
Das finde ich auch. Sonst braucht man nicht so unterschiedliche Leute einladen und lädt sie an verschiedenen Tagen ein.
Ich habe immer Wert darauf gelegt, das meine Freunde sich kennenlernen, auch wenn sie aus unterschiedlichen "Welten" kommen. Dabei haben sich oft ganz erstaunliche Gespräche und Beziehungen ergeben, aber natürlich war mir klar, dass ich in so einer Situation moderieren muss.
zumindest ist sie aktuell sehr kalt zu mir und sagt, dass sie meine Meinung zu dem Laden und den Abend nicht interessiert. Dass sie sich nicht rechtfertigen oder meine Muster fahren wird.
Und dass sie kein Wohnzimmertyp sei. Den fand ich fast noch am heftigsten. Sie können mit Feiern zu Hause nichts anfangen, all ihre Freunde auch nicht. Keiner von denen könne das. Ich erinnere mich an meinen Geburtstag. 2 Termine standen zur Auswahl, beide hatte sie abgesagt, da sie anderes geplant hatte (was sie hätte verschieben können, letztlich fand es dann noch nicht mal statt).
Wir anderen hatten echt Spaß und es kannten sich mehrere auch vorher nicht.
Als ich sie per Sprachnachricht darum bat, den Tag fürs nächste Jahr zu reservieren, lachte sie komisch und meinte, danke für den Hinweis, dass Du da feiern willst.
Das ist nicht, was ich unter einer "Freundin" verstehen würde. Manchmal muss man auch jemanden am Wegesrand zurücklassen, der partout nicht mitgenommen werden will. Bitter, aber unvermeidlich.
ich musste das auch mit ihr besprechen. ich hätte es für mich behalten können, aber es wollte raus, selbst wenn sie danach die Freundschaft abbricht... Innerer Instinkt, dass es besser ist, nicht zu schweigen. Im Nachgang fallen mir immer mehr Situationen auf, wo sie komisch, vage oder belustigt reagiert hat, wenn es mir ernst mit etwas war.
Oder das sie schwieg und vorgab, müde zu sein und gar nicht auf Dinge antwortete, die mir wichtig waren.
Also.. das mit dem Weg alleine zum Auto nachts um 1:30 h durch abgelegene Seitenstraßen einer großen Ruhrpott-Stadt fand ich auch nicht prickelnd. Andererseits war ich ein wenig selbst Schuld, da wir alle ursprünglich von ihrer Tochter gebracht werden sollten. Ich konnte aber aus medizinischen Gründen nichts trinken und die Tochter riss sich nicht um den Fahrdienst, deshalb bot ich mich an.
Und ab der Losfahrt war sie so in Aufruhr und Vorfreude, da bald hin zu können, dass sie gar nicht mehr so wirklich was mitbekam. Sie stürzte aus dem Auto und peste im Stechschritt Richtung Kneipe, eine Bierpulle Wegzehrung in der Hand (wir sind alle um die 50-55). In der Kneipe gab es ein großes Hallo mit der Kellnerin und dem anderen Gast, den sie angeblich auch eingeladen hatte (davon war vorher nicht die Rede... er saß auch schon dort).
Sie hat mich denke ich nicht aus Bosheit ignoriert, denn eigentlich verstehen wir uns sehr gut und wir haben täglich Kontakt.
Das Problem ist eher, dass sie sehr ungewöhnliche Angewohnheiten hat. Zu Hause mag sie nicht feuern aus Angst vor Dreck und dass was kaputt geht (wie gesagt wir sind 50 aufwärts).
Die Kneipe ist ein Ableger einer zuvor geschlossenen Lieblingskneipe und sie litt sehr unter der Schließung der Stammkneipe (die weitaus sauberer war). Ihre Sorge war, dass man mit den Bekannten von dort nie wieder zusammen feiern kann, so war die Neueröffnung des Ablegers ein freudiger Anlass und Hoffnung, die alten Leute wiederzusehen.
Generell ist sie eine extreme Nachteule und ist in der Woche auch alleine im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Die Gestalten des Nachtlebens sind ihrs.
Ich hingegen war früher oft am Wochenende nachts weg, bin aber deutlich ruhiger geworden, seit ich Mutter bin und habe eine nicht so tolle Meinung über Kellner, die sich selbst der beste Gast sind und aufdringlich Gäste zum Schnapssaufen animieren wollen und ständig bei einem stehen.
So war das hier auch. Meine Freundin störte das nicht, da sie das "Flair von früher aus der anderen Kneipe" genoss. Zudem ist es ihr äusserst wichtig, per Bluetooth den ganzen Abend ihre eigene Musik spielen zu können. Das ist für sie ein Must und sehr zentral, wie ich festgestellt habe.
So war sie überwiegend mit der zum Saufen animierenden und Schnaps ausgebenden Kellnerin, dem Gast, mit dem sie über die alte Kneip reden und der Auswahl ihrer Songs beschäftigt. Und das Song für Song mit viel Zeit zum Suchen und Auswählen dazwischen.
Der Gast, mit dem ich dort geredet hatte, hat sie auch eher stehen lassen, den kennt sie aber seit Jahrzehnten und den schien das nicht zu stören, da er das wohl kennt.
Mir prostete sie nur laufend zu. Dazwischen tanzte se alleine vor sich hin usw.
Irgendwann reagiere ich auf das Zuprosten nicht mehr, da es mich nervte (ich hatte eh nur Cola im Glas bzw. manchmal war das Glas auch leer).
Was ich aber, wie Du sagst, absolut daneben fand, war, dass sie nicht mal fragte, ob ich gut am Auto oder zu Hause angekommen bin.
Es war für sie völlig normal, dass ich alleine draußen rumlaufe (ich bin tatsächlich teils mitten auf der Strasse gegangen, da ich Angst hatte, dass zwischen den Autos jemand ist...
Boshaft war es also nicht, aber gedankenlos.
Die Sprüche, die auf meine Ansprache kamen, fand ich dann aber voll daneben. Sie sei kein Wohnzimmertyp (ich etwa?) und sie habe bei sowas keine Lust auf tiefgehende Gespräche, sie wolle nur ihren Spaß (Smalltalk gab es aber auch nicht.. und ich hätte auch gerne Spaß gewollt).