Schulterblick korrekt anwenden?

5 Antworten

Man dreht sich soweit das man alles sehen kann um die Situation zu beurteilen.

Ja das ist schwammig formuliert, aber der eine braucht eben nur 45 Grad und der andere dreht seinen Oberkörper mit und braucht nur 40 Grad und hat ne schnelle Auffassungsgabe.

Ist das richtig?

Ich schalte immer als erstes den Blinker ein noch vor einem etwaigen Abbremsen. So können sich alle anderen Verkehrsteilnehmer auf mein Vorhaben einstellen, auch dass ich eventuell wohl langsamer werde. Der Blinker ist das Mittel zur Kommunikation im Straßenverkehr.

Danach schaue ich in den Innenspiegel, dann Außenspiegel und zuletzt den Schulterblick. Dann wird erst abgebogen oder die Spur gewechselt.

Wie weit soll man sich dabei drehen?

Soweit, dass man den Verkehr aus dem toten Winkel im Blick hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Warum braucht man da überhaupt feste Regeln und Abläufe?

Normalerweise fängt man nicht erst beim Abbiegen oder Spurwechsel an, zu gucken was um einen herum passiert. Sondern man hat von Anfang an ständig im Blick, wo andere Verkehrsteilnehmer sind und was sie machen. Also zum Beispiel, ob man einen Radweg rechts neben sich hat oder ob gerade auf der linken Spur einer zum Überholen ansetzt. Und normalerweise merkt man dabei auch, wenn einem jemand in den seitlichen toten Winkel fährt.

So kommt vielleicht auch das Missverständnis mit dem Blinken zustande: Natürlich guckt man in den Spiegel, bevor man blinkt... man hat schon die ganzen letzten 10 Minuten immer wieder in die Spiegel geguckt! Aber was eine isolierte Betrachtung des Fahrmanövers angeht, sollte das Blinken zuerst kommen. Also zum Beispiel noch bevor du bremst. Denn das Blinken warnt schonmal die anderen Verkehrsteilnehmer, dass du jetzt was vorhast und dafür wahrscheinlich bremsen wirst. Keine Sorge, es geht nichts kaputt wenn der Blinker 5 Sekunden früher blinkt.

Beim konkreten Abbiege- oder Spurwechselmanöver guckt man dann eben nochmal zur Sicherheit, ob man auch niemanden übersehen oder vergessen hat. Es geht nicht darum, in welcher Reihenfolge du in welchen Spiegel und über welche Schulter guckst. Sondern es geht darum, dass du weißt dass da niemand ist!

Genauso braucht dir keiner zu sagen, wie weit du dich umdrehen musst: Es muss halt so weit sein, dass du 100% sicher bist dass niemand neben dir ist!

Ich drehe mich so weit, dass ich aus dem Fenster der Rückbank gucken kann. KP wieviel grad das ist. Gefühlt drehe ich nur einmal schnell den Kopf beiseite.

"Schulterblick" - eigentlich ist die Bezeichnung selbsterklärend = Blick über die Schulter - bedeutet, dass man sich so weit nach links dreht, dass man auch den "Toten Winkel" der Spiegel - also den Bereich, den man in den Spiegeln nicht einsehen kann -beobachten kann.

Ob man dazu nur den Kopf verdreht oder auch den Oberkörper, liegt am Fahrzeug und der eigenen Gelenkigkeit.

Man schaut nach links, also über die linke Schulter, mit der Ausnahme, dass man in einer Einbahnstraße, wo man manchmal auch links parken kann, nach rechts über die Schulter schaut.

Bei Fahrprüfungen sollte man, wenn man z. B. vom Straßenrand abfährt oder einen Spurwechsel macht, so "deutlich" den Schulterblick anwenden, dass der Prüfer das auch mitbekommt.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjähriger Motorradfahrer und "Schrauber"

Ich habe es so gelernt, dass ich – bei einem normalen PKW – zur Seite über die Schulter durch das Fenster der hinteren Sitze schaue, weil dort der tote Winkel am größten ist. Auf der Autobahn reicht ggf. ein Seitenblick (vorderes Fenster).

Ich persönlich blinke schon mehrere Sekunden vor dem Abbiegen oder Spurwechsel, daher kommen für mich Spiegel und Schulterblick erst danach.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich beschäftige mich gerne mit der StVO