Sagt jemand was Falsches, wenn man zu einem Pflegekind sagt: "Das ist nicht deine echte Mutter"?

10 Antworten

Familie ist sowohl Blut als auch Gefühl. Kinder interessieren sich für ihre Herkunftsfamilie aber trotzdem lieben sie ihre Pflegeeltern.

Aber der fast 2-jährigen Maus erklären zu wollen, dass die Frau bei der sie seit ihrem zehnten Lebenstag ist, nicht ihre leibliche Mutter ist, erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl.

Also ja: Ohne Fingerspitzengefühl und aus dem Kontext gerissen können solche Aussagen für das betroffene Kind grausam sein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialer Dienst (Jugendamt)
tim22100 
Fragesteller
 18.09.2023, 16:45

Die beste Antwort 👍🏾

1

Ich finde man muss nicht die Menschen die einen gezeigt haben Mutter/Vater nennen. Man kann auch andere Menschen Mutter/Vater nennen wenn sie eben genau das für einen sind.

Garnet72  18.09.2023, 16:28

Eben, man kann durchaus zwischen biologischer und sozialer Elternschaft unterscheiden (auch wenn beides zumeist zusammenfällt) und die Menschen, die sich an Stelle der biologischen Eltern auf Dauer verantwortungs- und liebevoll um ein Kind kümmern, als Mutter und Vater bezeichnen.

3

Herrgott, das kommt auf das Alter an.

Ein Kind hat das Bedürfnis nach Geborgenheit - und wenn es seine Pflegeeltern Mutter und Vater nennt, dann wohl deswegen, weil sie die Rolle der Eltern übernommen haben. Und das zeigt, dass diese soziale Familie gut funktioniert.

Ich finde es äußerst taktlos, einem Kind zu sagen: "Das ist nicht Deine echte Mutter." Damit reißt man seelische Wunden auf...!!!

Und wenn das Kind dies womöglich gar nicht wusste, dann war die Bemerkung äußerst übergriffig - es steht einem Fremden nicht zu, hier Aufklärung zu leisten, abgesehen davon, dass das generell Büffelmanieren sind und auch die Pflegemutter vor den Kopf gestoßen wird.

Gefühle haben nichts mit Blutsverwandtschaft zu tun - man kann sich zu sogenannten Wahlverwandtschaften mehr hingezogen fühlen, weil man sich mit denen besser versteht.

Die Blut-und-Boden-Ideologie ist ein Relikt aus der Nazizeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Damit die Person dein Elternteil wird, muss man nicht unbedingt von dieser Person gebärt werden.

Oder sagt man gleich zu dem Krankenhaus ,wo du geboren wurdest gleich Zuhause?

Man ist da Zuhause wo man sich wohl fühlt.

So wie es bei deinen Eltern so ist.

Wenn welche Pflegeeltern haben, sind es zwar nicht Biologisch die Eltern, können aber trotzdem Personen sein die man als Mom oder Dad bezeichnet.

Z.b die Lehrer viele "so wie ich" haben früher zu einem Lehrer oder Lehrerin Mutter oder Vater gesagt.

Das liegt daran ,dass Lehrer dich wie Eltern aufziehen und ca 4 Jahre oder 6 Jahre dem Schulweg mit dir gehen.

Wenn man seine Pflegeeltern als Eltern akzeptiert, ist der einzige Unterschied nur, dass du von deiner Biologischen Mutter geboren wurdest aber sonst nichts mehr.

Blut und Wurzel kann dir da egal sein, solange man geliebt wird und aufgezogen wird.

Du denkst in diesem Sinne zwar "logisch" aber man muss mehr darüber denken und nicht alles so flach/stumpf sehen.