Reichtum?

7 Antworten

Für mich ist finanzielle Sicherheit kein Reichtum. Ich bin ganz deiner Meinung, dass es nicht schön ist in Armut und Unsicherheit zu leben immer Angst zu haben, dass irgend etwas größeres kaputt geht und man es sich vielleicht nicht direkt leisten kann das zu ersetzen. Ich denke finanzielle Sicherheit ist daher vielleicht etwas was beneidet wird aber nicht direkt kritisiert.
Wirklicher Reichtum beginnt wenn man darüber hinaus immer noch viel zu viel Geld hat, dass man einfach nur aus Prinzip anhäuft oder für unnützen Luxus ausgibt oder womöglich noch anderen damit schadet indem man schädliche Investitionen tätigt. Das finde ich unverhältnismäßig, es ist schlecht für das Klima und die Umwelt und die Ressourcen dieses Planeten die wir uns eigentlich alle teilen müssen und es schadet der Gesellschaft. Das ist durchaus etwas, dass man kritisieren kann.
Verstehe mich nicht falsch. Natürlich sollte harte Arbeit und beruflicher Erfolg belohnt werden, aber benötigt wirklich ein einzelner Mensch 30, 50 oder 100 Millionen? Kann man sich mit gesundem Menschenverstand wirklich etwas überlegen, dass es rechtfertigt, dass ein einzelner so viel hat, dass 50 andere davon ausgesprochen gut leben könnten?
Ich möchte es auch nicht verbieten, ich bin kein Kapitalismusgegner, aber ich finde es angemessen das Verhalten an sich zu kritisieren, denn jeder der so viel besitzt wäre in der lage damit auch etwas gutes zu tun.

Ich kenne das und musste mich in meiner Heimat - Arbeitermilieu und Landwirtschaft herrschten vor - häufig für meinen beruflichen Erfolg rechtfertigen, wurde deswegen runtergeputzt, diffamiert und teils offen beleidigt. Es gab Spekulationen, wie viel ich wohl verdienen möge; ich war der "Akademikertrottel" (das Wort kursierte) und es hieß, ich sei zu blöd für die Fabrik und die Bauerei, aber in so eine überbezahlte Stelle hätte ich es dann ja doch geschafft.

Früher hat mich das enorm geärgert, inzwischen sehe ich es eine Art Neid an: Ich hatte "mehr" als viele Gleichaltrige und musste nicht auf dem Feld knechten, weil ich einen höheren Bürojob hatte - und die Leute begegneten mir auch deswegen feindselig, weil sie mit sich unzufrieden waren. Wie destruktiv das Klima in meiner Heimat war, merke ich erst rückwirkend - die Leute waren da so zerfressen und dermaßen unzufrieden, dass die Hemmschwelle noch niedriger lag. Mein bester Kumpel sagte damals zu mir - nur wer im Dreck sitzt, kann auch mit Dreck werfen ... und wer "anders" ist als die anderen, muss sich immer gefühlt dafür entschuldigen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Reichtum an und für sich ist nichts Negatives. Nur die Art, wie man zu ihm kommt, ist in sehr vielen Fällen fragwürdig. Manche sparen Steuern, indem sie eine Briefkastenfirma in Panama gründen.

Du musst nicht Reich sein um finanzielle Stabilität zu haben.

Mit einsamkeit hat Reichtum noch weniger zu tun.

"Finanziell stabil" und "Reichtum" sind meiner Meinung nach zwei verschiedene Sachen.