Pferd einschläfern?

7 Antworten

Wenn das Pferd steht, fällt es sehr komisch um, sodass der Anblick sehr brutal sein kann. Ich habe es beim Einschläfern noch nicht gesehen, das Einschläfern selbst nur bei bereits liegenden Pferden erlebt, aber ich habe es beim Einleiten von Vollnarkosen gesehen.

Auch gibt es die Situationen, dass der Hirntod zwar bereits eingetreten ist, der Körper aber so ein Hormonlevel an Stresshormonen hat, dass der Herztod erst deutlich später eintritt. Das ist die Situation, die Menschen mit "Tier lebt noch und kämpft gegen den Tod" wahrnehmen. Für das Tier ist es nicht schlimm, weil eben der Hirntod dessen Wahrnehmung ausschaltet, aber für die beobachtenden Menschen ist es fürchterlich.

Manchmal sind Kinder besser im Umgang mit solchen Dingen als wir und es ist für sie wichtig, "nicht geschont zu werden", um besser damit umgehen zu können. Aber das ist sehr individuell und sie ist mit 13 über diese Phase der Kindheit auch höchstwahrscheinlich hinaus.

Ich habe es selbst beim einen Pferd mitbekommen, das andere war in der Klinik auf dem OP-Tisch als klar war, ihm kann nicht mehr geholfen werden, ich 45 km entfernt zuhause. Für mich tröstlich ist, dass in dem Moment bei beiden Pferden klar war, es gibt keine Minute weiter leben mehr. Der eine hatte sich die Halswirbelsäule so stark verletzt, dass kein selbstständiges Stehen mehr möglich war, der andere lag mit komplett abgestorbenem Dünndarm auf dem OP-Tisch. Dennoch war die Entscheidung für mich extremst schwer. Beziehungsweise, es gab nichts zu entscheiden, es gab nur dieses "endgültige JA" auszusprechen und ich brachte es nicht über die Lippen, obwohl mir natürlich klar war, das ist das einzige, wie ich meinem Pferd noch helfen kann.

Am besten sprichst Du in völliger Ruhe mit ihr, besprichst den Termin mit ihr und stellst es ihr zur Wahl, sagst ihr auch, sie kann weg gehen, wenn sie merkt, mit dabei sein wollen hat sie falsch entschieden. Sie kann auch außer Sicht- und Hörweite bleiben, aber so nah, dass sie doch hin laufen kann, wenn sie spürt, ihr ist das doch nicht recht. Bitte sie nur darum, dem Pferd zu helfen, indem sie versucht, nur dann dabei zu sein, wenn sie es schafft, sich ruhig zu verhalten, egal, wie es ihr geht. Wenn sie spürt, es wühlt sie so auf, dass sie schreien möchte vor Schmerz, sollte sie weg laufen.

Sag Ihr, Ihr trefft Euch dann wieder, wenn es vorbei ist und wenn Du es schaffst, versprich ihr, beim Pferd zu bleiben, bis es definitiv nichts mehr mitbekommt. Kannst Du das nicht, sei ehrlich. Es gibt Menschen, die sagen, der Tierhalter MUSS sein Tier begleiten, aber für das Tier ist der Emotionswahnsinn des eigenen Menschen auch schlimm. Bei einem fremden Menschen ist es nicht so im Stress. Es bekommt eine Injektion und überlegt, warum ihm so dämmrig ist und dann ist es schon in Narkose. Danach wird das Euthanasiemittel injiziert, was das Pferd aber nicht mitbekommt, bis sein Hirntod eintritt - auch wenn der Körper etwas anderes aussagt. Ab dem Moment der Narkose ist es für das Pferd nicht mehr schlimm, nicht begleitet zu werden. Ab dann ist es nur noch ein Thema für den Menschen. Die Narkotisierung klappt aber besser, wenn das Pferd sich keine Sorgen um seinen Menschen macht.

Sei drauf gefasst, dass Deine Tochter längst den Ablauf recherchiert hat, vielleicht auch gerade hier Deine Frage liest und unsere Antworten.

Sprich ehrlich und unaufgeregt mit ihr,aber vielleicht ist es ihr lieber,nicht dabei zu sein und auch den Zeitpunkt nicht zu wissen.Ich glaub,die meisten können das durchaus entscheiden.

Erklär ihr,wie es ist:das es das eine schlimme Sache ist,aber das Beste für das Pferd.

Sie hat sich darüber längst Gedanken gemacht.

Ich finde, das hat keinen positiven Effekt, wenn sie dabei wäre. Ich würde es ihr erklären und sie dann in den Arm nehmen, wenn sie möchte und ihr versichern, dass alles wieder gut wird und es okay ist, wenn sie weint oder schreit, lieber mit Freundinnen sprechen möchte oder mit dir.
Und ich finde, auch du darfst deine Trauer zeigen. Sei ein Vorbild. Sie sollte von Anfang an lernen, dass es ok ist, seine Trauer zu zeigen und darüber zu sprechen.

Ich habe mich damals bei meinem Kaninchen sehr allein gefühlt. Meine Eltern haben wenig bis gar nicht reagiert. Ich hätte mir gewünscht, offen trauern zu können. Aber das ist schwer, wenn die Eltern einfach gut gelaunt sind bzw das Thema für sie (scheinbar) keine Relevanz hat.

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren

Du kannst ihr den Ablauf erklären wenn sie eingeschläfert wird, das es erst eine Narkose gibt als würde sie schlafen und dann Kommt eben eine spritze für den ewigen Schlaf. Ob sie dabei sein möchte oder lieber nicht. Weiß nicht ob das bei Pferden genauso gemacht wird weil sie groß sind. Bei mein Hund sah das erstmal schlimm aus, weil er gestanden hat und als die Narkose wirkte, sackte er zusammen. Da wurde er auf die Seite gelegt. Also das als Vorwarnung, ist nicht so das er sich selbst hinlegt.

Würde sie es selbst entscheiden lassen, sonst ist sie vlt jenachdem sauer

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung