Mutter arbeitet beim Amtsgericht und wird psychisch fertig gemacht?
Meine Mutter Arbeit als Justizfachangestellte beim Staat und hat erst nach vielen Jahren einen unbefristeten Vertrag erhalten. Insgesamt gibt es viel zu wenig Personal, viel zu viel Arbeit. Überstunden werden erwartet, sonst wird man als faul dargestellt. Meine Mutter hat 3 komplizierte Brüche gehabt und hat es schwer mit lange sitzen. Es wird auf nichts Rücksicht genommen, kein höhenverstellbarer . Nichts.
Wenn ich sage wende dich doch an den Personalrat, dann sagt sie die wären die größten mobber. Dann ist sie jetzt aufgrund dem Bluthochdruck den sie durch den Stress in diesem Saftladen hat komplett fertig und muss Tabletten nehmen. Krankschreibung geht bei denen ein und als Antwort erhält meine Mutter „das war ja klar“.
Ich sag zu ihr immer geh doch einfach und mach keine stundenweise Überstunden. Sie meint das geht nicht. Es sei so viel Arbeit. Ich denk mir sie hat einen unbefristeten Vertrag dann kann sie das doch auch sogesehen ausnutzen. Der Gesundheit zuliebe. Es kann doch nicht sein dass man dort arbeiten und sich so kaputt machen lassen muss, muss man das hinnehmen. Was gibt es für Wege? Wenn sogar die personaler die größten mobber sind dann weiß ich auch keinen Rat mehr…
6 Antworten
Wenn deine Mutter so ein Rückenleiden hat, dann sollte Sie es frisch ärztlich diagnostizieren lassen und einen GdB beantragen. Mit den ärztlichen Diagnosen kann sich sich an den Arbeitgeber wenden, der Ihren Arbeitsplatz entsprechend gestalten muss. GGf hilft hierbei auch ein INtegrationsfachdienst etc.
Ist die Behörde untätig, so kann man sich irgendwann an die nächst höhere Stelle wenden. Auch Behörden haben Arbeitnehmervertreter.
Letztlich ist bzgl der Überstunden die Frage, was im Arbeitsvertrag deiner Mama steht. Da sollte man ggf vielleicht einfach mal mit einem Anwalt für Arbeitsrecht drüber sprechen und sich beraten lassen. Das kostet ca 100€ und ist gut investiertes Geld, seine Rechte und Pflichten genau zu kennen bevor man in den Konflikt mit Vorgesetzten geht.
Und was ist jetzt deine Frage?
Wenn sie mit der Arbeit des Personalrats nicht zufrieden ist - dann gibt es die Möglichkeit selbst zu kandidieren und es besser machen.
Es würde mich wundern, wenn im Amtsgericht keine Gleitzeit vereinbart ist. Dann sind ihre Überstunden freiwillig, dann muss sie lernen damit umzugehen, dass der Stapel auf dem Schreibtisch immer höher wird.
Dass in der Justiz flächendeckend Personal fehlt - ist bekannt, in meinem Bundesland neben Finanzen die Behörde mit der größten Fluktuation.
Dass ihre Entfristiung lange gedauert hat, kann zwei Ursachen haben: entweder der Stellenplan gab nichts her oder man ist/war mit ihrer Leistung nicht zufrieden.
Wenn der Arzt ihr Hilfsmittel verordnet, muss der AG sich darum kümmern, ansonsten hat auch ein Amtsgericht oder das Ministerium einen Arbeitsschutzbeauftragten.
Wenn die Arbeit die Psyche angreift - Hilfe suchen, Entspannungstechniken erlernen, Stunden reduzieren, Bewerbungen schreiben.
Du kannst nur dafür sorgen, dass du ihr Zuhause nicht noch zusätzlich Arbeit, Stress und Kummer bereitest.
Ich bin mir sicher, dass sie einen anderen Job finden würde - vor allem jetzt. Ich sehe aber grade nicht viel mehr als einen Menschen der sich über seinen Job beschwert, aber nichts unternimmt damit es besser wird. Wenn sich nichts ändert, ändert sich halt nichts. Sie nimmt das nicht nur hin, sie akzeptiert es somit auch. Sie hat die Freiheit sich nebenbei eine andere Stelle zu suchen. Warum macht sie das nicht ?
Was auch geht wäre Therapie. Da lernt man sich zu wehren und für sich einzustehen. Egal gegen was.
Auch die Arbeit bei Gerichten unterliegt dem Arbeitsschutzgesetz. N.m.K. sind Überstunden keine zwingende Notwendigkeit, der man sich beugen muss. Es ist bekannt, dass Gerichte oft über zu wenig Personal verfügen.... da sollte man sich wehren, ausgenutzt zu werden.
Leider kannst Du da nicht viel für Deine Mutter tun.
Sie muß selbst tätig werden. Sie könnte z.B. kündigen (schriftlich per Einwurfeinschreiben) und sich für die Zeit bis zum Ablauf ihres Arbeitsvertrages krankschreiben lassen (geht auch wegen psychischer Beeinträchtigungen durch Mobbing), ihren anstehenden Urlaub nehmen und/oder ihre anscheinend reichlich vorhandenen Überstunden abbauen.
Bei dem derzeit herrschenden Fachkräftemangel wird sie sicher schnell wieder einen neuen Job finden.
Ihre Mobber müssen sich dann nicht nur ein neues Opfer suchen und die Arbeit Deiner Mum noch zusätzlich machen - nein, sie dürfen sich auch nicht wundern, wenn das dortige "Betriebsklima" sich 'rumspricht und freie Stellen dort nun erst recht nicht besetzt werden.
Aber das kann nur sie selbst entscheiden. Du kannst ihr moralische Unterstützung geben, aber - wie gesagt - SIE muß die Initiative ergreifen.
Sie will hat den unbefristeten Vertrag nicht so einfach aufgeben. Sie hat dafür jahrelang gekämpft. Für sie ist der halt viel wert und das verstehe ich auch. Meine Mutter ist über 50. da ist es schwierig was anderes zu finden. Sie hatte schon einige Vorstellungsgespräche und auch Absagen leider.