Meine Arbeit kündigen? Oder es akzeptieren?
Guten Tag, ich bin gerade in der Probezeit bei einem Nebenjob und ziemlich unsicher, wie ich damit umgehen soll.🫥
Im Vertrag ist eine feste Stundenzahl pro Tag vereinbart – in der Realität arbeite ich aber jeden Tag mindestens eine Stunde länger – ohne eine entsprechende Vergütung oder sonstiges. Alleine im Monat April habe ich dadurch über 25 Überstunden gesammelt. Zudem arbeiten wir auch an Wochenenden, Feiertagen und nachts – ebenfalls ohne Zuschläge oder Ausgleich. Auch die Pausenzeiten können wir oft nicht vollständig nutzen, um rechtzeitig fertig zu werden, aufgrund des Personalmangels.
Ich habe dieses Thema bereits angesprochen und als Antwort erhalten, dass Überstunden angeblich durch zusätzlichen Urlaub ausgeglichen würden. Dies ist jedoch weder vertraglich festgehalten noch nachvollziehbar geregelt. Und das kann ich mir auch kaum vorstellen, wie das auf langer Sicht funktionieren soll.
Ich möchte noch betonen, meine Arbeit erledige ich gerne aber wünsche lediglich eine faire und transparente Regelung. Es soll sich nicht so anfühlen, als müsste ich um die Anerkennung meiner Leistung „betteln“.
Ich habe ernsthaft darüber nachgedacht meinen Arbeitstag künftig strikt nach Plan zu beenden und danach sofort zu gehen. Oder würdet ihr eher empfehlen, das Arbeitsverhältnis ganz zu beenden?
Danke schonmal für eure Antworten.
7 Antworten
Ich würde an deiner Stelle so schnell wie möglich gehen. Da du noch in der Probezeit bist, sollte das ja recht kurzfristig möglich sein.
Du wirst da nur ausgenutzt. Wenn schon wegen Personalmangel ständig Überstunden gemacht werden müssen und noch nicht mal die Pausenzeiten eingehalten werden können, wie soll es dann funktionieren, dass diese Überstunden jemals durch zusätzlichen Urlaub ausgeglichen werden. Diese Stunden stehen nur auf dem Papier und verfallen eventuell sogar irgendwann.
Warum solltest du für deinen Arbeitgeber in einem derartigen Ausmaß umsonst arbeiten.
Jede Überstunde aufschreiben. Nach Ende der Probezeit Abgeltung fordern entweder durch Freizeitausgleich oder Auszahlung. Stellen die sich an -> krank.
Hier werden offensicht aufgrund des Personalmangels alle möglichen arbeitsrechtlichen Vorschriften ignoriert. Ich würde gehen.
Auf jeden Fall schriftlich festhalten und die Überstunden genau dokumentieren. Und abzeichnen lassen.
Es gibt da durchaus Arbeitgeber, die da alles nach Recht und Ordung machen (z.B. mich. Selbst wenn meine Arbeitsverträge sehr einfach gestrickt waren.Meine eine Arbeitnehmerin wollte dann Überstundenauszahlung, kekam sie auf ihren Wunsch. Hätte sie nicht darauf bestanden, hätte ich sie länger beschäftigt und sie wäre länger kranken- und rentenversichert und arbeitslosenversichert geblieben. Nicht falsch verstehen: ich habe die nicht deswegen entlassen, sondern sie war als Saisonkraft eingestellt. Und es waren dann keine 8 Monate
In meiner letzten Wohngegend war das ein übliches Vorgehen, damit Saisonkräfte nach Möglichkeit 8 Monate beschäftigt blieben, dadurch entstand dann ein Alg1 - Anspruch bis zur nächsten Saison. In der Saison wurden halt entsprechend Überstunden angehäuft und die letzte Zeit der Beschäftigung war nur noch Urlaub
Aber leider gibt es auch andere, die Dir Lohn /Freizeit schuldig bleiben, ist mir selber auch schon passiert als Arbeitnehmerin.
Auf der Stelle damit aufhören Dich derart be- und ausnutzen zu lassen. Was nicht schriftlich im Arbeitsvertrag fixiert ist muss Dir auch nicht ausgezahlt werden, Du arbeitest für lau.
Arbeit, die über das vertraglich vereinbarte hinausgeht muss auch bezahlt oder anderweitig ausgeglichen werden.
Jeder geleistete Stunde muss auch bezahlt oder durch Freizeit ausgeglichen werden. Spätestens wenn man vors Arbeitsgericht zieht. Allerdings muss man die Mehrarbeit dafür auch lückenlos dokumentieren.