Lohnt sich der Kauf von zwei PV-Anlagen mit Wechselrichtern, um Stromkosten zu sparen?
Mein Freund meint, dass man durch den einfachen Kauf von zwei PV-Anlagen und Wechselrichtern bereits Strom sparen kann. Laut ihm muss man die PV-Anlagen nur irgendwo im Garten aufstellen, das Kabel an den Wechselrichter anschließen und den Wechselrichter einfach in eine Steckdose stecken. So hätte man sofort Strom. Wenn keine Nachfrage im Haushalt besteht, würde der produzierte Strom einfach verloren gehen, ohne dass etwas beschädigt wird.
Kann man wirklich so einfach eine PV-Anlage aufbauen, ohne sie auf dem Dach montieren zu müssen? Lohnt sich diese Lösung langfristig, um Stromkosten zu sparen, oder gibt es dabei versteckte Risiken oder Probleme?
5 Antworten
Kann man wirklich so einfach eine PV-Anlage aufbauen, ohne sie auf dem Dach montieren zu müssen?
Prinzipiell Ja.
Lohnt sich diese Lösung langfristig, um Stromkosten zu sparen
Das hängt davon ab, was du für die Anlage bezahlt hast, wie viel Strom sie in Abhängigkeit vom Aufstellort und Tageszeit (Sonneneinstrahlung usw.) liefert, wie viel du davon tatsächlich selbst beanspruchst oder beanspruchen kannst.
gibt es dabei versteckte Risiken oder Probleme?
Wenn es fachgerecht installiert wird, gibt es im elektrotechnischen Sinne nichts zu befürchten, weil für den Schutz ausreichende Maßnahmen dann getroffen wurden.
Was kostet denn so eine Anlage? Angebote einholen und vergleichen! Auch das muss im Marktstammregister angemeldet werden - nicht vergessen.
Muss ich ein Balkonkraftwerk anmelden oder nicht? In Deutschland müssen Sie Balkonkraftwerke, die Strom erzeugen und ins Haushaltsstromnetz einspeisen, unabhängig von ihrer Größe, anmelden. Es gibt keine Bagatellgrenze wie in einigen anderen Ländern.
Einmal generell zum "lohnen von PV Anlagen...man muss bedenken für eine normale PV-Anlage auf dem Dach braucht man
- Dachdecker der die Anlage auf dem Dach bringt und befestigt.
- Elektriker der die Anlage anschließt.
- Meist neuer Stromkasten wenn der nicht bereits im Keller vorhanden ist.
- Auch hier anmelden nicht vergessen.
Ich habe 2023 mit einem Balkonkraftwerk angefangen, das fest mit der Hausanlage von einem Elektriker verbunden wurde. Dass war damals wirklich ein guter Einstieg vor allem das "lohnte sich" tatsächlich.
Einfach im Garten aufstellen und über eine einfache Steckdose anschließen - ohne Elektriker? Da wäre ich echt mal ganz vorsichtig.
Eine große Anlage ich weiß jetzt nicht wieviel Dachfläche zur Verfügung steht "lohnt" meist wirtschaftlich nicht. Man braucht 10-15 Jahre je nach Größe, dass es sich amortisiert. Am Ende legt man lediglich die Stromkosten für zehn bis fünfzehn Jahre im voraus auf den Tisch
Man darf dabei nicht vergessen, dass man gerade in der dunklen Jahreszeit mehr Strom vom Erzeuger benötigt denn ohne Fremdstrom funktioniert Deine PV - Solaranlage nämlich leider nicht. Wenn man evtl. nicht zu Hause ist braucht man dazu mMn noch programmierbare Haushaltsgeräte die dann einschalten wenn die Sonne scheint.
Dazu muss man auch überlegen, ob man wirklich einen Batteriespeicher benötigt denn letztendlich kostet der ja auch einen Batzen Geld und wie lange der wirklich hält, ist auch noch eine Frage..
Stromkostenvergleich finde ich dann rein wirtschaftlich betrachtet besser.
Im Prinzip stimmt das alles. Die höchste zulässige Leistung ist m.W. für solche "Balkonkraftwerke" begrenzt auf 800 W und sie müssen angem,eldet werden, aber ob das je irgend jemand kontrollieren kann und wird, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Für Mikrowellenherde brauchte man auch mal eine Anmeldung und "fernmeldetechnische Genehmigung der Deutschen Bundespost zum Betrieb einer Hochfrequenzanlage"! Das haben die aber sehr schnell aufgegeben, weil sie die Millionen Anträge nicht mehr bearbeiten konnten. Vor ein paar Tagen habe ich ein Angebot für eine 800 W-Anlage incl. einem 2,8 kWh Stromspeicher für ca. 1100 € gesehen. Wenn die Sonne regelmäßig scheint und Du täglich 2,8 kWh einsparst (was im Winter sicher nicht der Fall sein wird), kannst Du Dir ausrechnen, wie lange Du brauchst, bis die Investition sich gelohnt hat. Vielleicht ist das China-Teil aber in dieser Zeit auch schon kaputt. Ohne einen Speicher dauert es noch viel viel länger, bis es sich lohnt.
Vielleicht ist das China-Teil aber in dieser Zeit auch schon kaputt. Ohne einen Speicher dauert es noch viel viel länger, bis es sich lohnt.
Bei den Kosten für einen Speicher ohne Garantie seiner Lebensdauer wäre ich da schon vorsichtig. Außerdem werden heute in China meist alle "Teile" einer solchen Solaranlage gefertigt...
Was du hier beschreibst, das ist ein typisches Balkonkraftwerk und davon sollte man tunlichst nur eines betreiben.
Rein technisch gesehen ist die Lösung aber so einfach wie beschrieben.
Es ist dann eben offiziell zumindest kein Balkon Kraftwerk mehr.
Das ist leider nicht ganz so einfach. Anlagen bis 800 Watt mittlerweile sind genehmigungsfrei, müssen nur beim Energieversorger und im Marktstammregister angemeldet werden.
Du hast halt eben pro Anschluss (also Stromzähler) nur diese 800 Watt frei.
rein teschnisch betrachtet muss ich sagen, wären auch 1600 Watt maximale EInspeisleistung wahrscheinlich nicht das Problem fürs Netz, wohl aber für die Anlage, denn die Stromflüsse sind ja nicht nur für ein paar Minuten... Wenn mans anständig macht vom Aufbau her, dann ist das aber alles kein Problem.
Wenn ich aber strom anspeiße und ich habe fast garkein Stromverbrauch. Was passiert dann? Können die kabeln brennen?
Das mit den Mischstromkreisen ist so eine Sache für sich. Das kann übel enden.
Wenn die Wechselrichter von hinten 5 Ampere einspeisen, dann kannst du quasi in der Mitte wenn die Sicherung auf 16 Ampere dimensioniert ist, auf Dauer bis zu 21 Ampere aus dem Stromkreis ziehen. das könnte kritisch werden z.B. dass dir die Steckdosen schmelzen!
Warum? Warum nur eines?