Montagekosten bei einer PV Anlage? Investition fürs Alter?
Hallo zusammen,
Ich wollte mal nach euren Baukosten einer PV Anlage fragen.
Persönlich geht es mir um alle Kosten exklusive den PV-Modulen und dem Wechselrichter. Die Leistung soll 25kwp betragen.
Ich lese immer wieder von über 1.000€ pro KWp Leistung, aber das scheint mir bei der aktuellen Preisgestaltung sehr utopisch.
Die Module und der Wechselrichter kosten etwa 230€/KWp. Da kann ich mir besten Willens keine 770€/KWp für die Kabel, Montagesets, Arbeitszeit, Anmeldung, Inbetriebnahme vorstellen.
Meine Idee wäre diesbezüglich eine Investition für meine Altersvorsorge. Die Amortisationszeit wird durch die garantierte EEG Vergütung garantiert und beträgt bei knapp 1.000€/KWp 10 Jahre bei einer Volleinspeisung.
Ich würde mich über eure Erfahrungen freuen um ein besseres Gefühl für die Kosten zu bekommen.
2 Antworten
Die Module sind inzwischen fast das billigste.
Du brauchst Handwerker die auf dem Dach rumklettern, die Module korrekt montieren und anschließen, auch im Haus ist noch zusätzliche Verkabelung notwendig. Das Haus muss dafür oft eingerüstet werden und dann ist das eben eine Sache von mehren Tagen und mehreren Personen, die die Arbeiten ausführen und dabei mit min. ein Elektriker sein.
Überschlagen wir mal, dass Gerüstbauer vielleicht 3 Tage mit 3 Leuten arbeiten, also ~70 Mannstunden a 60 € plus Montage von Fachpersonal die auch mindesten nochmal so lange dauern dürfte (skaliert natürlich mit der Leistung), aber eher so 90 € Stundensatz haben dürfte. Montagematerial, Kabel, Transport und Gerüst sind auch nicht kostenlos. Also haben wir vielleicht 10-15 k€ Personalkosten und nochmal ein paar 1000 € für Drumherum.
Da sind dann eben die 10.000 € für die Paneele nicht mehr der größte Posten.
Zur Altersvorsorge:
Also von der Einspeisevergütung wirst du nicht reich, darauf fallen meines Wissens auch noch Steuern an. Aber die eigne Ersparnis ist natürlich bei den aktuellen Stromkosten ein relevantes Argument, vor allem für Wärmepumpennutzer. Wer meinetwegen übers Jahr 50% des Bedarfs generiert und dann nochmal den zeitweiligen Überschuss einspeist, kann schon ordentlich sparen.
Wenn die Dachfläche eh einen satten Überschuss hergibt, würde sich außerdem mal eine Überschlagsrechnung für einen Batteriespeicher lohnen. Wenn man z.B. mit 8 kWh im Winter nicht nur 40 sondern 70% des Tages heizen kann, wird sicher nochmal ~500 kWh im Jahr nicht kaufen müssen.
Und natürlich wird zeitnah das Thema E-Mobilität immer relevanter. Wenn du also große Teile deine Fahrleistung, Strom und Wärmebedarf selbst decken kannst, hast du vor allem weniger Fixkosten und das ist mMn mehr wert, als den Strom einzuspeisen und amortisiert sich um Welten schneller.
Einspeisung reicht aktuell eigentlich allein noch nicht damit die Anlage wirtschaftlich wird und sich innerhalb der erwartbaren Lebenszeit lohnt, aber wenn du nur 5000 kWh Stromkauf vermeiden kannst, dann sinkt die Amortisationszeit von 30 auf ~10-15 Jahre.
Die Handwerker bedienen da aber auch grad einen Markt mit Nachfrageüberschuss, klar sinken da die Preise nicht. Und das Gerüst kann man vielleicht noch von Osteuropäern aufbauen lassen, aber die Montage wird eher von Einheimischen gemacht. Nicht dass das Polen nicht auch können, aber die sind ja auch nicht mehr billig. Wirklich günstig sind für Firmen vielleicht noch Rumänen oder Bulgaren, oder wie weit sich der interkontinentale Sklavenmarkt inzwischen schon nach Osten verschoben hat.
Ja doch 25 bis 30.000 EUR hätte ich auch gesagt. Lieferzeit 1 jahr
Die Preise habe ich auch gesehen. Auf der Rechnung haben dann aber die Module etwa 3x mehr gekostet als auf dem freien Markt. Wahrscheinlich auch ein dynamischer Prozess da die Preise für PV Module stetig sinken.
Ja das stimmt. Echt einfach mal eine kleine Ausschreibung machen und 3 Preise einholen
Dann habe ich eindeutig den falschen Beruf gewählt. Danke für die ausführliche Erklärung. Mit Arbeitskosten von über 10.000€ hätte ich nicht gerechnet..