Bei wie viel kWp der PV Anlage macht wie viel kWh Speicher Sinn?
In welchem Verhältnis habt Ihr Eure PV Module zum Speicher gewählt?
Welche Erfahrungen habt Ihr mit der Wahl Eurer Auslegung gemacht?
3 Antworten
Die Größe des Speichers sollte zw. 5% und 15% der PV-Anlage liegen. Grundsätzlich stellt sich die Frage nach dem Haushaltsverhalten und Strombedarf tagsüber. Decke ich den größten Teil tagsüber ab, dann geht die Tendenz zu 5% - benötige ich einen großen Teil des Stroms in den dunklen Stunden, dann Richtung 15%. Weiter entscheidend ist die Art des Akkus. Hier gibt es Unterschiede in der Entladetiefe und somit nutzbaren Kapazität.
Ich selbst habe eine Anlage mit 9,75 kWp und einen Speicher von 10,8kWh - allerdings auf Pb-Basis (war super günstig von der Bank 1 Jahr alt). Hierbei kann nicht die volle Kapazität genutzt werden (keine Tiefenentladung!!!). Damit reduziert sich der Bezug über einen Anbieter auf ca. 600 kWh/Jahr.
Eine komplette Autarkizität lässt sich aber nicht erreichen. Dazu sind die "grauen" zusammenhängenden Tage zu viel.
Für spezielle Tagesabläufe sollte ein Fachmann hinzu gezogen werden.
Meine (ganz neue) Anlage hat 6,7 kWp und einen 9,7 kWh Speicher.
Überlegungen dazu:
Bei einem Jahresstromverbrauch von etwa 5000 kWh einschliesslich Elektroauto hätte eine Anlagenleistung von 5 kWp die beste Gesamtwirtschaftlichkeit. Ich wollte aber einen etwas höheren Autarkiegrad haben, darum bin ich bis knapp unter 7 kWp gegangen (darüber braucht man den teureren smarten Stromzähler).
Der Speicher ist so dimensioniert, dass er mich für eine Nacht problemlos mit Strom versorgen kann, und dann noch etwas Reserve für allgemeine Stromausfälle übrigbleibt (Mein System hat eine automatische Ersatzstromversorgung).
Praktische Erfahrungen liegen noch nicht vor.
Ich denke, so wie ich das gemacht habe, sollte man vorgehen - nicht mit einem bestimmten Verhältnis zwischen Anlagenleistung und Speichergrösse.
Ist im Eichgesetz so festgelegt. Leider. Frage mich bitte nicht nach einem logischen Grund.
... hier wiederum in der Messstellenverordnung, die die allgemeinen Regeln des Eichgesetzes konkretisiert.
Einspeisende Anlagen sind davon betroffen, netzunabhängige Anlagen aber nicht, oder?
Richtig. Ohne Einspeisung ins öffentliche Stromnetz entfällt das alles. Aber auch die Erstattung der Mehrwertsteuer aus dem Kauf der Anlage gibt es dann nicht. Das ist der viel grössere Brocken, als die paar Kröten Einspeisevergütung.
Ziehe zunächst den "Spontanverbrauch" ab, der sollte idealerweise gar nicht durch den Speicher laufen. Davon abhängig ist dann der Überschuss, der überhaupt gespeichert werden kann. Ohne Basisdaten ist keine Einschätzung möglich, aber am besten fragt man da ohnehin den Fachmann, weil weitere Einstellungen zu berücksichtigen sind, etwa die Frage, ob bei "Speicher voll" abegregelt oder ins öffentliche Netz eingespeist wird.
Ja, ohne Fachmann sowieso nicht.
Welche Fragen waren die Zweitwichtigsten nebst Spontanverbrauch oder Vollabregelung/Einspeisung, die für Deine Anlage auch vorher abgeklärt wurden?
Abwägung zwischen Kosten für mehr Speicherkapazität, Verlust (ca. 50 % der Grundspeicherkapazität sind verloren), Intention (Autarkie anstreben oder eben mit 90 % zufrieden sein, d.h. es kann auch mal zu Verlusten durch Abregelung kommen, wenn es sehr sonnig und niemand zu Hause ist) ...
Das Beispiel mit den verlorenen 50% der Grundspeicherkapazität habe ich jetzt nicht verstanden. Was meinst Du damit?
Es gilt die Fausformel, dass in einem Speicher etwa 50 % der insgesamt eingespeicherten Energie nicht mehr abrufbar sind - aber das lasse Dir im Detail lieber vom Fachmann erklären, die Technik schreitet fort.
Wie begründet sich der smarte Zähler gegenüber der Auslegung von über 7 kWp?