Könnte man die deutsche Rechtschreibung verbessern?
Hallo, ich habe seit längerem drüber nachgedacht, wie man die Deutsche Rechtschreibung verbessern könnte.
Ich fang mal mit dem Konsonanten an:
<Tsch> & <Sch>:
2 Buchstaben für ein Laut ist ja eigentlich nicht verkehrt, <Ch> & <Pf> zum beispiel klappen sehr gut (abgesehen von <Ph>, <Th>, etc...), aber... 3?, 4?, 5!? (JA! es gibt <Tzsch>!) Also 3 bis 5 buchstaben für EINEN Laut ist doch wirklich nicht ein Zeichen einer guten Rechtschreibung.
Man könnte einfach z.B.: <Cz> & <Sz>, <Zh> & <Sh> oder <Ċ> & <Ṡ> verwenden.
<Ph>:
Erstens braucht das nicht nur mehr platz, es gibt schon einen Buchstaben dafür: <F>. man schreibt doch auch nich <nb> für /m/, oder?
Doppelkonsonanten:
Gemination (Konsonantenlänge) gibt's im Hochdeutschen nicht, Also, wo ist dann der Sinn?
Vokale
Doppellaute:
<eu> & <ei>, jetzt mal ganz ehrlich, <oi> und <ai> wären doch viel logischer. über <äu> könnte man sich streiten, weil's dialektal sehr unterschiedlich ist.
Vokallänge:
Man könnte Lange Vokale statts mit 'nem "Dehnungs-h" und... einfach garnicht(?) stattdessen mit 'nem Diakritischen zeichen markieren, z.B. mit dem Akut <´>, der bei vielen Deutschen Tastaturen sogar schon vorhanden ist.
Ich verstehe dass das zum teil Historische Gründe hat und die deutsche Rechtschreibung ist ja eigentlich nicht Schlecht, aber trotzdem gibts einige Sachen die man hätte besser machen können.
7 Antworten
Das ng ist im Deutschen unlogisch. Man verwendet es z.B. in Engel und Angola, obwohl zu dem ng-Laut in Engel bei Angola noch ein gesprochener g-Laut dazu kommt. Daher schlage ich vor, das ng in Engel (das einfache ng ohne richtigen g-Laut) "nh" zu schreiben. Denn das h hinter einem Konsonanten ändert auch die Aussprache in "ch" und "ph". "Angola" mit dem zusätzliche g-Laut würde dann "Anhgola" geschrieben und Engel künftig Enhel.
Dann könnte man das sch zu sh verkürzen, was auch eine (gewünschte) Annäherung an Englisch bedeutet.
eu und ei könnte man oi und ai schreiben, das entspricht dem tatsächlichen Laut.
ß sollte durch ein einfaches s (nicht Doppel-s oder sz) ersetzt werden. Wir im Süden haben sowieso kein "gesummtes" s, bei uns spricht man auch das s in "Rose" so wie das ß in Straße. Man kann sich auch mal nach dem Süden richten und nicht immer nur nach dem Norden. Und ß gibt es nunmal auf internationalen Tastaturen nicht.
Wenn man wollte, könnte man auch das z durch ts und das qu durch kw ersetzen.
Wenn man wollte, könnte man auch ch durch kh ersetzen, weil das in Englisch üblich ist, wobei man aber sagen muss, dass diese kh nur in Eigennamen aus anderen Sprachen vorkommen, denn Englisch hat bekanntlich selbst keinen kh/ch-Laut.
Möglich wäre auch, das W immer durch ein V zu ersetzen und das V durch ein F, wenn es als F gesprochen wird (z.B. in "Vater" aber nicht in "Vase")
es gäbe noch einige Möglichkeiten mehr, aber ich lasse es mal dabei.
Tolles Argument: "weil das in Englisch üblich ist". Wir sind aber weder Engländer noch US-Bürger, Kanadier oder Australier usw. Es ist traurig genug, dass auch Leute mit Doktoren- und Professorentiteln nicht wissen, dass nach "weil" oder "obwohl" Subjekt und Prädikat die Plätze tauschen und dass es das Wor "ebent" nicht gibt.
Dann würden die Bayern ihre Mas Bier auf dem Oktoberfest nicht mehr in Masen trinken können, höchstens in Massen.
Ein gewisses Problem, ja. Da müsste man halt wissen, dass "in", "an" und "un" Vorsilben mit einer gewissen Bedeutung sind. Vielleicht kann man Engel auch am Zeilenende En-gel trennen, vielleicht sind es zwei Silben, aber eigene Bedeutungen haben die nicht.
Man kann sicher über das eine oder andere nachdenken, aber vieles macht Sinn. Wörter etwa mit Ph oder Th sind Fremdwörter, deren Ursprung dadurch erhalten bleibt. Klar könnte man Füsik schreiben, aber mal ehrlich, würde dir das gefallen? Ein Tzsch gibt’s eigentlich nur in Namen, vor allem aus dem sächsischen Raum. Das sind überlieferte Schreibungen. Und wenn man anfinge, šön, Šrift, Wašmašine, Fuxšwanz, … zu schreiben, wäre es vielleicht auf Anhieb nicht mehr als deutsch zu erkennen. Ein sh statt sch ist in der Regel in Fremdwörtern oder Namen zu finden. Das sch macht schon Sinn, da man ansonsten über Weisheit, Boshaftigkeit, Glashaus, … stolpern würde. …
Übrigens, was die Ansammlung von Konsonanten angeht, sind die Polen auch nicht zu verachten:
W Szczebrzeszynie chrząszcz brzmi w trzcinie. = In Szczebrzeszyn tönt der Käfer im Schilfrohr.
Aber wir können laut Duden auch (in Klammern die Höchstzahl von Konsonantenhäufung im Wort): Angstschweiß (7), deutschschweizerisch (8), Geschichtsschreibung (8), Gesichtsschleier (8), Rechtsschrift (8), Unterrichtsschritt (8), welschschweizerisch (8)
Das kommt aber wohl nur durch Wortzusammensetzung zustande.
Deshalb find ich ehrlich gesagt <Ṡ> ganz gut, es gibt nur wenige Sprachen die diesen Buchstaben verwenden, unterscheidet sich von <Š> und ist eigentlich sehr einfach zu schreiben.
Hier in aller Kürze mein Vorschlag zur Verbesserung der deutschen Rechtschreibung, den ich vor Jahren im Zusammenhang mit der Rechtschreibreform im Blog wer-weiss-was.de veröffentlicht habe:
- Deutschlehrer* sollten aus ihrer Erfahrung sammeln, welche Regeln der deutschen Sprache (Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung) den Lernenden die größten Schwierigkeiten bereiten (Groß-/Kleinschreibung, ss, ß oder s, Kommasetzung, Akkusativ (z. B. "einen" Brief und nicht "ein" Brief), Apostroph als Auslassungszeichen (wo nichts ausgelassen ist, braucht man keinen Apostroph).
- Auswertung von Printmedia, um die häufigsten Fehlerarten zu erkennen.
- Auswertung der festgestellten Schwierigkeiten, um daraus abzuleiten, welche Regeln verworfen, geändert oder klarer formuliert werden sollten. Muss es wirklich Dinge wie "auswendig/aufwändig" oder "zurzeit/zum Teil" geben? Ich denke nein.
- Gut wäre die weitgehende Kleinschreibung, wie sie in allen das lateinische Alphabet benutzenden Sprachen (außer Deutsch) üblich ist. Das Beispiel Dänemark, wo man 1945 die bis dahin deutschähnliche Groß-/Kleinschreibeng durch die in den anderen skandinavischen Ländern übliche weitgehende Kleinschreibung ersetzte, zeigt, dass eine solche tiefgreifende Änderung ohne Weiteres möglich ist.
Aber ach! Ein Land, dessen Politiker* immer noch unfähig sind, so eine Kleinigkeit wie die Abschaffung der Zeitumstellung durchzusetzen, wird eine solche Rechtschreibreform auch nicht zustande bringen bzw. zustandebringen.
... und wo wir schon dabei sind, vereinfachen wir doch gleich auch noch Fußball.
Ist doch völlig unlogisch, dass Einwürfe mit der Hand ausgeführt werden, der Ball mit dem Kof gespielt oder mit der Brust angenommen wird - es heißt FUSSball, also ab sofort alles mit dem Fuß!
Und der Torwart wartet gefälligst im Tor!
Wie kommst Du jetzt auf Fußball?
Nutzlose "Ideen".
Rechtschreibung basiert immer auf Regelhaftigkeit, auf der Aneignung und sicheren Beherrschung angeeigneter Regeln. DAS ist das Problem - nicht, wie man die Regeln im Detail gestaltet.
Im Detail mag es da sicher immer mal eine Optimierungsmöglichkeit geben, aber deine Totalrevisionen ersetzen nur nutzlos eine Regel durch eine andere.
Wieso klappt's dann mit dem Prinzip "So schreiben wie man's hört" im Spanischen, Finnischen, Tschechischen, Srbischen, Slowakischen, Ukrainischen, Lettischen, etc... Rechtschreibungen dann so gut?
Dann mach das mal bei Englisch und Französisch.
Die Französischen Texte wären bestimmt schon halbiert, wenn man dieses Prinzip anwenden würde.
Da musst du dann den Franzosen deinen Vorschlag unterbreiten und nicht uns.
Keine Ahnung, wovon du da sinnfrei dampfplauderst. Ich lerne gerade Spanisch und bin doch einigermaßen entsetzt, wie sehr dort die Aussprache variiert! Die haben z.B. ein L. Das sprechen die auch so aus. Wenn man das aber verdoppelt, wird daraus ein "j". "Calle" (Straße) spricht man also aus wie "caje". Und für ukrainisch/polnisch ist deine Behauptung erst recht absurd! :-)
Jetzt interessiert es mich aber warum das Prinzip mit der Ukrainischen nicht wahrheitsgemäß ist, außerdem habe ich noch nicht einmal Polnisch erwähnt. Das mit Spanisch mag ja sein, aber Spanisch ist immer noch phonetischer wie Französisch oder Englisch. Und das spanische <ll> wird entweder wie ein "lj" oder ein stimmhaftes palatales "hj" je nach Sprecher ausgesprochen.
Wenn Du es mir nicht glaubst:
Lach. Im Ukrainischen fängt es schon mal damit an, dass die kyrillische Buchstaben verwenden und als slawische Sprache bei denen genau das passiert, was du weg"reformieren" möchtest - eine irrsinnige Konsonantenhäufung! :-)
Tja, die slawischen Sprachen sind bekannt dafür krasse Konsonantenkluster zu haben. Und g'rade weil sie die Kyrillische Schrift (praktisch extra für die slawischen Sprachen gemacht) benutzen, ist ihre Rechtschreibung phonetisch.
Engel mit h? Enhel? Das würde anders ausgesprochen werden, wie bei Inhalt, anhalten oder Unhold.