Ist Demokratie scheiße?

Ja, ich weiß, dass wir nichts Besseres haben und ich weiß nicht, ob wir je etwas Besseres finden oder Demokratie verbessern durch bspw. ein anderes Wirtschaftssystem, welches nicht Korruption und Gier noch begünstigt, aber ich hatte ein paar Gedanken zu fundamentalen Problemen, die sie einfach beschissen machen und wollte Meinungen hören.

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Neben komplizierten Problemen wie Paradoxien (Arrow, Condorcet) gibt es auch greifbarere Probleme

Häufig hat die Mehrheit einfach faktisch und wissenschaftlich unrecht, was sich auch leicht beweisen lässt, aber eben nicht leicht ändern. So werden Entscheidungen getroffen bzw. Vertreter gewählt, die entgegen der vorhanden Fakten handeln, aus was für Gründen auch immer. In vielen Fällen könnte man das Problem auch auf das Wirtschaftssystem schieben. Natürlich sind einfache und schön klingende Lösungen für komplexe Probleme beliebter insgesamt, vor allem bei einfacher gestrickten Menschen oder Menschen mit mangelnder grundlegender Bildung, wovon es viele gibt. Außerdem wollen Menschen sehr oft Dinge, die sich teilweise oder ganz widersprechen.

Menschen sind emotional. Nicht rational. Also sprechen uns emotionale Argumente mehr an, als rationale, auch wenn rationale oft "richtiger" sind. Man müsste also Fakten emotional machen, damit sie von vielen gewählt werden, was sie wiederum ungenauer und irrationaler macht. Ist das zu rechtfertigen?

Wer übernimmt tatsächlich Verantwortung für Entscheidungen? Alle? Das ist sehr unübersichtlich und lässt die wirklich Bösen untertauchen.

Die Politiker unserer Parteien Oligarchie, die besonders viel Entscheidungsmacht haben, stehen nicht so sehr im realen Leben wie eben die allermeisten "normal" arbeitenden und können durchschnittlich also wenig akkurat die tatsächlichen Interessen vertreten. Sie halten sich eher an große Versprechungen, die schön klingen. Und selbst daran wird sich ja oft nicht gehalten. Sie vertreten eher die Partei an sich, als die Wähler, sie werden ja auch von der Partei gewählt.

Es geht nur ums hier und jetzt. Es geht zu sehr darum, die aktuellen Wahlberechtigten anzuwerben und zufriedenzustellen. Die, die es aber tatsächlich betrifft, was jetzt entschieden wird, sind oft noch sehr jung, oder noch gar nicht geboren. Rentner oder einfach Menschen über 60 können grob vereinfacht also eher entscheiden, was mit Schulen und Unis passiert, als Schüler oder Studenten. Das klingt völlig dumm. Es ist für Politiker oft einfach zu riskant, langfristig zu denken, weil sie dann Wähler verlieren. Nutzen heute, Schaden morgen.

"Der Bürger" hat meist nicht die Zeit oder den Nerv, sich in die relevanten Themen einzuarbeiten. Oft basiert seine Meinung also auf dem Bisschen, das er so mitbekommen hat. Und man bekommt überwiegend von dem etwas mit, der viel und laut labert.

(Soziale) Medien bilden die Meinungen des Volkes mehr als alles andere. Also können die mit den mächtigsten Algorithmen und Strategien und dem meisten Geld sehr stark auf Wahlergebnisse einwirken.

Die Entscheidungen sind auch nicht neutral, weil jeder unterschiedlichen Zugang zu Informationen, also Bildung hat. Manchmal ist dieser Unterschied gigantisch.

Superreiche und sehr große Unternehmen können Politiker beeinflussen oder unter Druck setzen, einfach weil sie Geld haben. Ja, in unserer Welt ist Geld Macht. Das ist allerdings kein Problem mit Demokratie an sich, sondern mit Kapitalismus.

Habt ihr noch weitere Probleme oder stimmt ihr irgendwo nicht zu?

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Wenn etwas Scheiße ist, dann Diktatur.

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Mir ist diese Veranstaltung schon seit etlichen Jahren total egal.

Die Sache mit Israel ist wesentlich komplizierter, als du vielleicht denken magst.

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Doch, in dem Fall solltest du direkt "Nein" sagen und erklären, weshalb das nicht geht.

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Ja, die Seite ist da, um Fragen zu stellen und Antworten zu schreiben.

Manchmal wird es erst richtig interessant, wenn es um die Kommentare geht.
Besonders, wenn dem / der FS gewisse Antworten nicht gefallen.

Aber die Seite ist nicht dazu da, dir (oder anderen) grundsätzlich recht zu geben.

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Du tust so, als hättest du absolut Null davon.

Mal vom Lohnsteuerjahresausgleich abgesehen, kannst du davon die Straßen benutzen und musst nicht den tatsächlichen Preis bezahlen, den eine Bahn- bzw. Busfahrt ohne Subventionen kosten würden.

Dein Essen wäre ohne Steuereinnahmen ebenfalls wesentlich teurer, weil auch hier die Subventionen wegfallen würden.

So manch öffentliche Einrichtung gäbe es ohne Steuereinnahmen nicht.

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Im Zusammenhang mit Autismus habe ich jetzt nichts gefunden.

Dafür stehen hier die Grundvoraussetzungen für diesen Job:

https://www.auswaertiges-amt.de/de/karriere/diplomat-gehobener-dienst/voraussetzungen-node

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"Er sei nicht gewillt gewesen ..."

Das ist nur die eine Seite der Medaille.
Es wird hier nicht geschrieben, weshalb er "nicht gewillt" war.

Shooter-Games werden erwähnt, wodurch einige gewiss denken werden "dass diese hier mit Schuld an der Tat waren".

Aber kein Wort davon, wie die Interaktionen zwischen ihm, den Mitschülern und den Lehrkräften aussah.

Solange nur auf die eine Seite geschaut wird, wird es weiterhin solche Amokläufe geben.

Introvertiert zu sein, wird nicht grundsätzlich als etwas Schlechtes angesehen. Zudem kommt es auf die Gesamtsituation an.

Es gibt auch Täter, die extrovertiert sind - allerdings begehen diese andere Taten.

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Die Frage könntest du genauso gut über Neurotypisten stellen.

Irgendwie scheinen für (viele) Neurotypisten Autisten eine homogene Masse zu sein, die zu jeder Zeit gleich (re)agiert.

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