Können Linke homophob sein?
Die Frage ist inspiriert von dieser Frage:
Können Homosexuelle politisch rechts sein? (Politik, Sexualität, Homosexualität) - gutefrage https://www.gutefrage.net/frage/koennen-homosexuelle-politisch-rechts-sein
Und jetzt frage ich mich: Geht auch das Gegenteil und was kommt häufiger vor?
15 Antworten
Können Homosexuelle politisch rechts sein?
Ja, können sie. Nicht jeder schwule Mann gesteht sich selbst ein, dass er schwul ist und nicht jeder, der es sich eingesteht, outet sich. Offen Homosexuelle sind bei den extrem Rechten vermutlich sehr selten zu finden. Alice Weidel von der AfD ist da offenbar eine Ausnahme.
Bei den gemäßigt Rechten findet sich als Beispiel Jens Spahn von der CDU. Jens Spahn ist verheiratet mit dem Journalisten Daniel Funke.
Können Linke homophob sein?
Das hängt davon ab, wie man "links" und "homophob" definiert. Wenn man unter "links" versteht, dass man alle menschlichen Variationen kritiklos anerkennt, dann wäre Homophobie ausgeschlossen.
Wenn sich "links" mehr auf die gerechte Verteilung von Gütern, Geldern oder Leistungen bezieht, dann wäre Homophobie möglich, solange die Homophobie nicht dazu führt, dass Schwule und Lesben ungerecht behandelt werden. Nur weil man einen Aspekt an einer Person nicht leiden kann (hier die sexuelle Orientierung), bedeutet das ja nicht automatisch, dass man sie deswegen auch bestrafen oder ungerecht behandeln will. Man kann die Person privat einfach meiden.
Man muss auch anmerken, dass die Gruppe der Homosexuellen heterogen ist: Nicht alle Lesben und Schwulen sind gleich. Bei manchen bemerkt man die sexuelle Orientierung gar nicht, während andere es einem durch die Optik, das Benehmen oder verbal direkt auf die Nase binden. Es kann sein, dass man nur auf eine bestimmte Subgruppe der Homosexuellen mit Ablehnung reagiert, während die anderen nicht als störend wahrgenommen werden.
Klar können homosexuelle Menschen auch politisch Recht sein. Sexualität ist nur ein Element der Persönlichkeit und alle Menschen tragen auch widersprüchliche Interessen in sich. Am Ende ist es eben eine sehr individuelle Frage, welches Bedürfnis maßgeblich für die politische Orientierung ist.
Können linke Menschen homophob sein? In der heutigen Zeit schwer vorstellbar. Klar können Menschen, die sich selbst für links halten, auch homophob sein nur sind sie dann m.M.n. eben keine Linken. Die politische Linke vertritt im Kern die Auffassung der Gleichberechtigung und der Befreiung des Menschen durch die Unterdrückung durch den Menschen. Das schließt mit ein, dass homosexuelle Menschen nicht von homophoben Menschen unterdrückt werden und macht Homophobie zu einem Ausschlusskriterium für eine linke Weltanschauung.
Ich finde, dass kommt darauf an wie du "links sein" definierst.
Zum einen kann es ja heißen, dass du progressiv bist und an die Gleichheit aller Menschen gluabst. Daraus folgt, dass ein Linker nicht homophob sein kann.
Allerdings kannst du "links sein" auch nur als wirtschaftliche Einstellung sehen (Sozialist, Kommunist, Anarchist,...) und dann kann man homophob sein. Ich denke aber, dass das eher selten vorkommt, da auch beim wirtschaftlichen Gedanken oft die Gleichheit aller Menschen miteinhergeht.
Ein berühmtes Beispiel für einen homophoben Linken wäre Ernest "Che" Guevara
Ist aber auch geschichtlich total uneindeutig, denn die ganz frühe Sowjetunion unter Lenin hatte einen offen schwulen Außenminister.
Die Pre-Stalin Sowjetunion war allgemein sehr "liberal" was die Rechte von Homosexueller anging. Der "Perspektivenwechsel" fand unter Stalin statt.
Mehr zu hier:
Die Bekämpfung der Homosexualität unter Stalin war mehr oder weniger ein Versuch einer größeren innersowjetischen Bedrohung durch die Reaktion Herr zu werden. In den späten 20ern bzw. frühen 30ern bildeten sich Kreise von materiell oft besser gestellten Homosexuellen dies sich gewissen "Ausschweifungen" erfreuten und zum Teil als Spione für Deutschland bzw. einem mit Deutschland sympathisierenden Teil der sowjetischen Bürokratie und und Armee agierten.
Das ohnehin schon existierende Misstrauen gegenüber Sowjetbürger, die eher die "feineren Dinge des Lebens" schätzen, was als bourgeoisie Dekadenz gesehen wurde, gepaart mit der zum Teil berechtigten Paranoia vor der sowjetischen Reaktion ließ die Sowjetführung leider zum der weitestgehend unberechtigten und erratischen Perspektive kommen, dass Homosexualität nicht kompatibel mit einer sozialistischen Gesellschaft sei. Dies führte einige Jahre später zum Illegalisierung der gelebten Homosexualität.
https://www.gutefrage.net/frage/homosexuell-in-der-udssr#answer-508172749
Das ist nicht wirklich ne Quellangabe. Ich hab mich einfach selbst aus einer 3 Jahre alten Antwort zitiert.
Aber wenn du zumindest für den Grundkontext ne Quelle willst:
In 1993, declassified Soviet documents revealed that Stalin had personally demanded the introduction of an anti-gay law in response to a report from deputy secret police chief Genrikh Yagoda, who had conducted a raid on the residence of hundreds of homosexuals in Moscow and Leningrad in August 1933, about "Pederast activists" engaging in orgies and espionage activities. Beyond expressed fears of a vast "counterrevolutionary fascist homosexual conspiracy", there were several high-profile arrests of Russian men accused of being pederasts.
Wikipeida (EN:) LGBT history in the Soviet Union
Danke für Deinen Hinweis auf Ché Guevara.
Aber ich meine sowohl in der Geschichte (da wird es vermutlich eher vorgekommen sein), aber besonders unter den Zeitgenossen von Mitte-Links, Linksliberal über linksradikal bis zu linksextrem, wie auch in den Tags verschlagwortet.
auch linke können homophob sein, weil vorurteile oft tief in der gesellschaft verankert sind und niemand ist davor völlig gefeit. manchmal fokussieren sich linke menschen so sehr auf andere soziale themen, dass sie die anliegen von queeren menschen „aus den augen verlieren“. zudem kann es sein, dass persönliche überzeugungen oder kulturelle einflüsse zu homophoben einstellungen führen, selbst bei menschen, die grundsätzlich für gleichberechtigung kämpfen.
Ja Linke können homophob sein. Es kommt immer darauf an, wie weit links man steht. Im linksliberalen(also leicht linken) Bereich gibt es durch aus einige homophobe geben.
Je "Linker" man geht, desto weniger ist es allerdings möglich auf Homophobe zu treffen. Das Kernziel der Ideologie ist die gesamte, grundlegende Gleichheit und Gleichstellung. Und zwar radikal und total von allen.
Die linksten Linken sind die Stalinisten. Und Stalin gong gegen Homosexuelle vor.
Das ist tatsächlich völlig falsch. Der Begriff "stalinisten" ist auch eher nur semi zu treffend
Z.B. die Sarah Wagenknecht. Die schwurbelt zusammen mit der AfD pro Putin.
Die Frage ist, wie man links defieniert. Linke sind für das einfache Volk (Arbeiter).
Ist aber auch geschichtlich total uneindeutig, denn die ganz frühe Sowjetunion unter Lenin hatte einen offen schwulen Außenminister.