Kein Fleisch mehr in Berliner Mensen?

Das Ergebnis basiert auf 40 Abstimmungen

Schlecht, das ist Blödsinn. 60%
Gut, das ist vorbildlich. 40%

17 Antworten

Ich finde das weder gut noch schlecht. In Mensen gilt, abgestimmt wird an der Theke und wenn dieser Wunsch aus dem Kreis der Studentenschaft kommt, also aus dem Kreise der Kundschaft, dann ist es doch verständlich, dass ein Mensabetreiber dem nachkommt.

Wenn das nicht funktioniert, der Umsatz der Mensa einbricht, weil sich die Mehrheit um die Ecke mit Döner und Currywurst versorgt, wird man das sicherlich wieder ändern. Und wenn jetzt mehr Studierende das Mensaangebot in Anspruch nimmt, haben sie alles richtig gemacht.

Ich denke, man sollte nicht unterschätzen, dass viele Menschen sich ein größeres Angebot an veganen und vegetarischen Speisen wünschen. Das kann man gut finden, dass kann man schlecht finden. Aber es ist nun mal ein Fakt, dass immer mehr Menschen nach Möglichkeiten suchen, weniger Fleisch zu essen. Gerade bei jungen und gebildeten Menschen. Von daher, ist ein solcher Schritt für mich durchaus legitim.

mineralixx  28.08.2021, 20:54

Wenn mehr Studenten/-innen vegetarische Gerichte wünschen, dann sollte man dem natürlich als Mensa-Betreiber nachkommen. Aber dabei nicht die anderen bevormunden (die sicher mehr als 4% der Studentenschaft ausmachen). Sie haben das gleiche Recht, dass man ihren Essenswünschen nachkommt.

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HaudeginAlexa  29.08.2021, 09:51
@mineralixx

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie schnell und inflationär manche Menschen mittlerweile von "Bevormundung" sprechen, wenn etwas nicht ihren Erwartungen entspricht. Da könnte man auch andersrum denken, dass du einen Mensabetreiber bevormunden willst und ihm vorschreiben, was er anzubieten hat.

Deine Meinung in allen Ehren, aber als Fleischesser hat man keine Probleme, entsprechende Speisenangebote zu finden. Veganer und Vegetarier, haben es da noch deutlich schwerer.

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Schlecht, das ist Blödsinn.
Jedenfalls wachsen in den verschiedenen Ernährungssekten, die ihre Glaubenssätze mit mehr oder weniger guten wissenschaftlichen "Beweisen" unterlegen, die Vorschriften, was man wie zu sich nehmen darf und was nicht. Das hat nicht nur mit dem Verfolgen von Gesundheit zu tun, sondern es ist auch eingehüllt in moralische Verpflichtung. Denn wer sich falsch ernährt, sündigt gewissermaßen und trägt die Schuld an seinem Versagen, das sich auch an der Erscheinung des Körpers für alle zeigt.
Bratman sagt, dem pathologischen Zwang zum gesunden Essen liege ein Hang zur rigiden Selbstdisziplinierung zugrunde, der einhergeht mit dem Gefühl der Überlegenheit über diejenigen, die Junkfood oder einfach das Falsche essen. Das hat etwas von religiöser Sonderstellung, also einer auserwählten Gruppe anzugehören, die sich durch bestimmte Verhaltensweisen und eben auch Körper zu erkennen gibt.

https://www.heise.de/tp/features/Orthorexia-nervosa-oder-der-Zwang-sich-gesund-zu-ernaehren-3493694.html

Die Analogie ist verblüffend und kling nach neuer Volkskrankheit

Sandlerkoenig07  28.08.2021, 20:28

Danke für den Text. Sehr hilfreich.

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Schlecht, das ist Blödsinn.

Wann sind wir als Gesellschaft eigentlich so weit degeneriert, dass den Bürgern quasi vorgeschrieben wird, was sie zu essen haben und was nicht?

Wenn die Kantinen und Mensen was gegen den Klimawandel tun wollen sollen sie halt das Fleisch nicht für 50 cent/kg kaufen 🤦‍♂️

mineralixx  28.08.2021, 20:37

Solche Reglementierungen des Essens der Menschen gab es in Deutschland schon mal: im "Dritten Reich". Und zur Preisgestaltung: Die "Stammessen" in der Mensa bleiben im Preis unverändert - aber vegetarische Gerichte sind meist aus preisgünstigeren Zutaten gekocht. So kann man die Einkünfte aus dem Mensabetrieb auch steigern, und das auch noch als "gute Tat" verkaufen !

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xNevan  28.08.2021, 20:41
@mineralixx

"Solche Reglementierungen des Essens der Menschen gab es in Deutschland schon mal: im "Dritten Reich" "

Ist nicht gerade ein Argument dafür. 😅

Bezüglich der Finanzierung kannst du recht haben. Der Preis fürs Fleisch war auch nur aus der Luft gegriffen, da ich mir kaum vorstellen kann, dass da irgendwas regional vom Bio-Bauern kommt

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Schlecht, das ist Blödsinn.

Wird sich nicht durchsetzen.

mineralixx  28.08.2021, 21:19

Da bin ich nicht so sicher. Die Unis sind heute verschult, der Ausbildungsgang ist stark reglementiert und die heutige Studentenschaft ist (überwiegend) angepasst, ja z.T. devot, will nur schnell einen möglichst guten Abschluß bescheinigt bekommen. "Kritisches Denken", offener Widerspruch und studium generale waren einmal.

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Bin selbst kein Vegetarier, aber ehrlich gesagt nur, weil vegetarisch deutlich schwieriger zuzubereiten ist (wenn es auch schmecken soll). Sprich in einer Mensa gerne, wegen dem Klimawandel müssen wir eben verzichten, wer das als Eingriff in seine Rechte sieht ist Gehirnt..

Atzej  28.08.2021, 19:58

Ich bin ebenfalls kein Vegetarier, koche aber auch immer gerne mal vegetarisch, weil das eigentlich besonders einfach ist. :-) Gerade z.B. habe ich neben der Sportschau eine sehr leckere Rote-Linsensuppe gekocht...:-)

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