Kann mir jemand sagen, warum so was in der Bibel steht, also wieso wird empfohlen, was man tun soll, wenn man einen Sklaven erworben hat?

10 Antworten

warum so was in der Bibel steht,

Weil die Bibel Sklaverei nicht verurteilt.

Vor allem hätte man ja Sklavenverhältnis ja mit einem Arbeitsverhältnis austauschen können

Hätte man.

Dein Text betrifft nur hebräische Schuldsklaven. Sklaven aus fremden Völkern konnte man für immer wie Vieh besitzen und auch vererben:

44 Willst du aber Sklaven und Sklavinnen haben, so sollst du sie kaufen von den Völkern, die um euch her sind, 45 und auch von den Beisassen, die als Fremdlinge unter euch wohnen, und von ihren Nachkommen, die sie bei euch in eurem Lande zeugen.
Die mögt ihr zu eigen haben 46 und sollt sie vererben euren Kindern zum Eigentum; für immer könnt ihr sie als Sklaven arbeiten lassen.
Aber von euren Brüdern, den Israeliten, soll keiner über den andern mit Gewalt herrschen.

https://www.bibleserver.com/LUT/3.Mose25%2C44

und Zustände aufklären,

Ein Vater konnte seine Tochter als immerwährende Sklavin verkaufen:

 7 Verkauft jemand seine Tochter als Sklavin, so darf sie nicht freigelassen werden wie die Sklaven.

https://www.bibleserver.com/LUT/2.Mose21%2C2

Ein Sklave sollte nicht verwöhnt werden, sonst kommt er auf falsche Gedanken:

21 Ein Sklave, verwöhnt von Jugend an, / wird am Ende widerspenstig.

https://www.bibleserver.com/EU/Spr%C3%BCche29%2C21

Durch Zucht wird ein Sklave gebessert, nicht durch Worte:

19 Durch Worte wird kein Sklave gebessert, / er versteht sie wohl, aber kehrt sich nicht daran.

https://www.bibleserver.com/EU/Spr%C3%BCche29%2C19

Körperliche Zucht ist eine Selbstverständlichkeit:

Schwere körperliche Züchtigungen gelten als selbstverständlich; nur bei bleibenden Schäden erfolgt Freilassung (Ex 21,26f).

Ein Sklave durfte von seinem Herrn straffrei zu Tode geprügelt werden, wenn der Sklave nicht sofort stirbt:

Stirbt ein Sklave unter der Misshandlung seines Herrn nicht sofort, sondern erst nach ein oder zwei Tagen, bleibt der Herr straffrei. Die Begründung sagt alles über die dahinter stehende Sicht: „denn es geht um sein eigenes Geld“ (Ex 21,20f).

https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/sklaverei-at/ch/18939fa11bc3d8b73178efbe6ab46f8d/#h5

Tötet ein bekanntermaßen stößiges Rind einen Sklaven, erhält dessen Besitzer Ersatz; der Halter des Rindes aber bleibt, anders als wenn das Opfer ein Freier ist, straffrei:

32 Stößt es aber einen Sklaven oder eine Sklavin, so soll der Besitzer ihrem Herrn dreißig Schekel Silber geben, und das Rind soll man steinigen.

https://www.bibleserver.com/LUT/2.Mose21%2C32

Nunuhueper  20.06.2023, 11:46

Sehr interessant!

Hast du auch Schriftliches über die Sitten und Gebräuche von Naturvölkern, die sogar Menschen für ihre Götter opferten?

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Mayahuel  20.06.2023, 12:14
@Nunuhueper
 Sitten und Gebräuche von Naturvölkern die sogar Menschen für ihre Götter opferten?

spielst du darauf an, wie primitiv und böse sie waren?

Das Volk Gottes hatte ihre Menschenopfer beendet.

Mose 20,16-18 beschreibt einen mehrfachen, von Gott befohlenen Genozid:

Aber in den Städten dieser Völker hier, die dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat,

https://www.bibleserver.com/LUT/5.Mose20%2C16.18

Das kriegslustige Volk Gottes durfte auch Städte außerhalb ihres Reiches angreifen und die Bevölkerung versklaven. War ein Kampf notwendig, wurde danach die gesamte männliche Bevölkerung abgeschlachtet:

 10 Wenn du vor eine Stadt ziehst, um gegen sie zu kämpfen, so sollst du ihr zuerst den Frieden anbieten. 11 Antwortet sie dir friedlich und tut dir ihre Tore auf, so soll das ganze Volk, das darin gefunden wird, dir fronpflichtig sein und dir dienen.
12 Will sie aber nicht Frieden machen mit dir, sondern mit dir Krieg führen, so belagere sie. 13 Und wenn sie der HERR, dein Gott, dir in die Hand gibt, so sollst du alles, was männlich darin ist, mit der Schärfe des Schwerts schlagen.
14 Nur die Frauen, die Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt ist, die ganze Beute, sollst du unter dir austeilen und sollst essen von der Beute deiner Feinde, die dir der HERR, dein Gott, gegeben hat.
15 So sollst du mit allen Städten tun, die sehr fern von dir liegen und nicht zu den Städten dieser Völker hier gehören.

https://www.bibleserver.com/LUT/5.Mose20%2C10-15

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Nunuhueper  20.06.2023, 12:19
@Mayahuel

Wenn du nur das Alte Testament kennst, darfst du nicht vom Christentum reden.

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Mayahuel  20.06.2023, 12:25
@Nunuhueper
Wenn du nur das Alte Testament kennst, darfst du nicht vom Christentum reden.

Auch das Neue Testament verbietet Sklaverei nicht.

Paulus meint, christliche Sklaven sollen ihren christlichen Herren besonders eifrig dienen, und ihnen nicht böse sein, dass sie Sklavenherren sind:

1 Alle, die als Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, damit nicht gegen den Namen Gottes und die Lehre gelästert werde.
2 Welche aber gläubige Herren haben, sollen diese nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern sollen ihnen umso mehr dienstbar sein, weil sie gläubig und geliebt sind und sich bemühen, Gutes zu tun.

https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/1.Timotheus6%2C1

Das AT verbietet nur Mord, aber nicht ein ungesetzliches Töten. Ein Soldat mordet nicht.

Jesus verschärft aber nur auf Geschwister:

21 "Ihr habt gehört, dass zu den Vorfahren gesagt worden ist: 'Du sollst keinen Mord begehen. Wer mordet, soll vor Gericht gestellt werden.'
22 Ich aber sage euch: Schon wer auf seinen Bruder zornig ist, gehört vor Gericht. Wer aber zu seinem Bruder 'Schwachkopf' sagt, der gehört vor den Hohen Rat.[3] Und wer zu ihm sagt: 'Du Idiot!', gehört ins Feuer der Hölle.

https://www.bibleserver.com/Ne%C3%9C/Matth%C3%A4us5%2C22

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Nunuhueper  20.06.2023, 12:27
@Mayahuel

"Eifrig dienen" das tun auch noch wir in der heutigen Zeit. Was ist daran schlimm? Es sind Verhaltensmaßregeln die es schon immer gab.

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Mayahuel  20.06.2023, 12:30
@Nunuhueper
Was ist daran schlimm?

die Bibel hat der Menschheit 2000 Jahre biblisch begründete Sklaverei gebracht.

DAS ist schlimm.

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Nunuhueper  20.06.2023, 12:34
@Mayahuel

Sklaverei hab es seit Jahrtausenden, sogar bis in unser Jahrtausend.

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Nunuhueper  20.06.2023, 13:28
@Mayahuel

Es ist eine Lüge! Nicht die Bibel hatte die Sklaverei gebracht, sie gab es schon viel früher. Das kapiert hier keiner!

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Mayahuel  20.06.2023, 13:42
@Nunuhueper
Nicht die Bibel hatte die Sklaverei gebracht, sie gab es schon viel früher.

1) bei Kreationisten gibt es kein früher.

2) ist das völlig wurscht, da JHWH explizit Sklavengesetze seinem Volk gab. Wo es seine Sklaven kaufen kann, wie es die Sklaven halten soll und wie es durch Krieg andere Völker versklaven kann.

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Nunuhueper  20.06.2023, 15:20
@Mayahuel

Wenn du Kreatonistin bist, oder nach dem mosaischen Glauben lebst, deine Ansichten kannst du gerne hier mitteilen, sie interessieren mich aber nicht.

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Mayahuel  20.06.2023, 17:49
@Nunuhueper
dem mosaischen Glauben lebst,

das NT erwähnt Sklaverei, verurteilt sie nicht.

Obwohl Sklaverei im Römischen Reich allgegenwärtig war.

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Nunuhueper  20.06.2023, 17:54
@gromio

Habe ich mir gedacht. Atheisten stehen weit über allen Gläubigen und belehren sie ständig.

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gromio  20.06.2023, 18:01
@Nunuhueper

Nein, die stehen nicht über Gläubigen.

Sie stehen neben Ihnen - als Atheisten. Manche stehen auch neben sich.

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Nunuhueper  20.06.2023, 18:09
@gromio

Sie glauben an sich selber.

Wenn jeder an sich denkt ist, dann ist an alle gedacht...•́⁠ ⁠ ⁠‿⁠ ⁠,⁠•̀

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Dabei geht es um das Gesetz des Mose, das dem Volk Israel gegeben wurde. Dieses Gesetz besteht aus insgesamt 613 Ge- und Verboten. Das Volk stimmte dem Gesetz zu, ohne darüber zu verhandeln (wie es z. B. Abraham vor Sodom gemacht hat).

Jesus hat das Gesetz des Mose erfüllt (Matthäus 5,17) und zu seinem Ende bzw. Endziel gebracht (Römer 10,4). Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose (Galater 3,23-26).

Für Christen gilt das Gesetz des Christus, also alles, was für Christen in der Bibel aufgestellt wird. Dazu gehören vor allem Nächstenliebe, Sanftmut, Demut, Freundlichkeit, Friedfertigkeit und andere so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte.

Daraus ergibt sich logischerweise, dass Christen sich gegen Sklaverei einsetzen müssen. Dafür sollten Christen sich für Fairtrade und bessere Arbeitsbedingungen weltweit einsetzen und dies, falls möglich, auch mit ihrem Konsumverhalten unterstützen.

Die Idee, die Sklaverei abzuschaffen, kam von Christen, die Gottes Wort gelesen hatten. Ich kann den Film "Amazing Grace" empfehlen und die Beschäftigung mit der Lebensgeschichte des Christen William Wilberforce. Dann dürfte das klarer werden...

Mayahuel  20.06.2023, 09:39
Daraus ergibt sich logischerweise, dass Christen sich gegen Sklaverei einsetzen müssen.

Im Römischen Reich war Sklaverei alltäglich.

Was hat Jesus zu Sklaverei gesagt? Nix.

Was hat Paulus zu Sklaverei gesagt?

Paulus meint, christliche Sklaven sollen ihren christlichen Herren besonders eifrig dienen, und ihnen nicht böse sein, dass sie Sklavenherren sind:

1 Alle, die als Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, damit nicht gegen den Namen Gottes und die Lehre gelästert werde.
2 Welche aber gläubige Herren haben, sollen diese nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern sollen ihnen umso mehr dienstbar sein, weil sie gläubig und geliebt sind und sich bemühen, Gutes zu tun.

https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/1.Timotheus6%2C1

Die Idee, die Sklaverei abzuschaffen, kam von Christen, die Gottes Wort gelesen hatten.

In Gottes Wort wird Sklaverei nicht verurteilt.

Und darum haben zB die bibeltreuen Southern Baptists ihre Sklaverei bis in das 19. Jahrhundert mit der Bibel verteidigt.

Die Verurteilung der Sklaverei mag zwar christliche Moral sein, sie ist aber außerbiblisch.

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Nunuhueper  20.06.2023, 11:49
@Mayahuel

Und auch 'außerbiblisch" gingen sogar die Azteken mit Sklaven um.

Die Christen hatten damit nichts zu tun.

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Mayahuel  20.06.2023, 12:03
@Nunuhueper
Und auch 'außerbiblisch" gingen sogar die Azteken mit Sklaven um.

Die Sklaverei in den USA hatte nix mit Azteken zu tun.

God's own Country, also die USA, bestand fast nur aus Christen.

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chrisbyrd  20.06.2023, 15:20
@Mayahuel

Allein der Aufruf zu Nächstenliebe, Sanftmut, Demut, Freundlichkeit, Friedfertigkeit und andere zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte, verurteilt Sklaverei sehr scharf!

Man darf schon etwas um die Ecke denken und Prinzipien auf andere Bereiche anwenden. Gerade deshalb waren es doch Christen wie William Wilberforce, die wegen ihres Glaubens gegen die Sklaverei ankämpften!

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Mayahuel  20.06.2023, 15:36
@chrisbyrd

Onesimus war Sklave des Philemon. Paulus schreibt nicht: "bist du irre? Weißt du nicht, dass das gegen das Gebot der Nächstenliebe verstößt?".

Er schreibt: Er war mit sehr behilflich, lasse ihn, wenn möglich, frei. Ich gib dir auch Kohle.

Paulus ist Onesimus im Gefängnis zum Vater geworden, und schickt ihn jetzt zu Philemon zurück. Geschickt verweist er darauf, dass Onesimus seinem Herrn – und ihm (Paulus) – im Gegensatz zu früher jetzt recht nützlich sei. V.13 sagt dann explizit, dass Paulus den zu Christus bekehrten Sklaven gern zu seiner Unterstützung bei sich behalten würde, aber dieser Wunsch wird in V.14 sofort wieder zurückgenommen. Philemon soll aus eigenem Entschluss handeln.

https://www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde/neues-testament/paulinische-briefe/philemon/

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chrisbyrd  20.06.2023, 18:19
@Mayahuel

Paulus schreibe doch an Philemon, dass dieser den entlaufenen Sklaven Onesimus nicht mehr als Sklaven, sondern als Freund und Bruder wieder bei sich aufnehmen soll.

Nach römischen Recht hätte Onesimus hingerichtet, ausgepeitscht und auf grausamste Weise misshandelt werden können. Aus christlicher Sicht natürlich überhaupt nicht.

Wie gesagt kann ich nur den Film "Amazing Grace" empfehlen: Film: AMAZING GRACE (Trailer, Deutsch)

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Mayahuel  20.06.2023, 18:26
@chrisbyrd
Paulus schreibe doch an Philemon

Paulus bittet. Und bietet auch Geld an.

Paulus verurteilt ihn nicht. Paulus verurteilt auch die Sklaverei nicht.

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Jetzt überlege mal, in welcher Zeit das geschrieben wurde. Da war Sklavenhaltung noch etwas total normales.

Man sollte eben nicht alles, was in religiösen Schriften vorkommt, unbedingt 1 zu 1 auf die heutige Zeit übertragen wollen.

Wer seine Sklaven (Diener, denn Sklave hat heute einen negativen Beigeschmack) gut behandelte, hatte sogar die Aussicht, dass dieser für immer bei ihm bleiben würde, weil sein Herr besser für ihn sorgte, als er es je könnte. - Ein Hinweis für alle, die Gott JHWH-Jehova angehören, der besser für seine Diener sorgt als irgendein Mensch.

warum so was in der Bibel steht

Weil der Tanach (nicht "Bibel") eben auch das zivile Gesetzbuch der Juden war, man hatte nichts anderes. Viele solcher Gesetze und Vorschriften wurden Gott in den Mund gelegt.

hätte man ja Sklavenverhältnis ja mit einem Arbeitsverhältnis austauschen können

"hätte" man nicht - dies gab es so nicht wie bei uns.