Kann man einem empathiearmen Menschen Empathie beibringen?
Warum zeigen einige Menschen so wenig Empathie? Liegt das an der Erziehung oder am Erlebten?
Und kann man jemandem beibringen, empathisch zu werden, so dass diese Person eine innere nicht gespielte Empathie entwickelt?
15 Antworten
Ich denke das entwickelt sich in den Frühkindlichem Stadium, ein Kind muss lernen wie andere Lebewesen sich fühlen. Früher war das anders die Mutter hatte Zeit, die Großeltern auch, jetzt müssen beide Elternteile arbeiten um ihre Familie über Wasser zu halten, die Kinder kommen schon früh in die Kita. Ab der Grundschule sind sie vernetzt mit Handy und Co und in der virtuellen Welt lernt man das eben nicht mehr.
Das möchte ich nicht sagen, wenn man auf Menschen trifft die einen immer wieder darauf hinweisen und man es selber erkennt das die Fähigkeit fehlt, daran arbeiten möchte, sollte das schon möglich sein.
Voraussetzung ist aber es selber zu wollen.
Kokelores .
In der DäDäRä kamen die Kinder schon immer sehr früh in Krippe oder Kindergarten. Und das charakterliche Spektrum reichte ebenso von Heulsuse bis Eisblock...
Natürlich kann man in gewissem Maße auch lernen Empathie zu unterdrücken.
Ein Kind das auf einem Bauernhof aufwachst wird eher kein Problem damit haben wenn ein Karnickel oder Huhn für die Pfanne fertig gemacht wird.
Natürlich findet das Karnickel es nicht gerade prickelnd, wenn es den Schlegel hinter die Ohren bekommt.
...aber so ein leckerer Braten hat was...
wann war das anders? eltern mussten schon immer arbeiten, großeltern ebenfalls.
Besonders wirksam scheint mir hier die virtuelle Welt zu sein. Jeder halbwegs technisch informierte Grundschüler hat heute Zugang zu verstörendem Bildmaterial im Netz. Das beginnt mit virtuellen Gewaltspielen, führt sich weiter fort über Pornos, deren Inhalte dass, was sich Otto Normalbürger unter Sexspielen vorstellt, weit übersteigt und endet bei animal crushing noch lange nicht...^^
Und die Nachrichten berichten: Auch moderne Kriege werden am Computer geführt, Drohnen stellen einen sicher Abstand zum Feind her - die Kette der Beispiele lässt sich unschwer fortführen...
Empathie kommt in all diesem Bildmaterial sicher nicht auf.
Und vielleicht ist sie gesellschaftlich auch gar nicht mehr gewollt?!
Zynische Bemerkungen, in denen empathische Menschen als greinende Gutmenschen diffamiert werden, drängen einem diesen Eindruck förmlich auf...^^
Ich denke, die Antwort auf diese Frage(n) wird sich in den nächsten Jahren heraus kristallisieren...
Empathie fällt unter den Begriff "emotionale Intelligenz". Die wiederum setzt ein gewisses Maß an Grundintelligenz voraus. Der ein oder andere hat da halt Defizite. Aus welchen Gründen auch immer. Du kannst auch niemanden der einen IQ von 70 hat die Mathematik beibringen. Dazu gehört u.a bestimmt angeborenes Talent In Form einer besonderen Ausprägung der zuständigen Hirnbereiche bzw die Früh- Kindliche Entwicklung.
Übrigens ist Empathie mehr als nur simples Mitgefühl oder Mitleid. Man kann auch Empathie für zB Kriminelle empfinden zB. Es ist die Kunst aus Sicht und den Gefühlen anderer heraus eine Situation beurteilen.
Das liegt am Erlebten und dem daraus folgenden Erleben...
Ob es erlernbar ist? Ich weiß es nicht. Jedenfalls bedürfe es wohl das innige Wünschen, es überhaupt erlernen zu wollen! Und sicher dauerte es wohl sehr, sehr lange, grausam Erlebtes mit liebevollem, achtsamen Fühlen zu überschreiben...
Mir gefällt die Antwort von @Catdalf hier... Ich denke jedoch, nur wenige werden bereit sein, auf das Selbst zu verzichten... Der heutige Zeitgeist hat so ganz andere Ziele und nur wenige wagen, gegen den Strom zu schwimmen...^^
Empathie ist erstmal ein sehr grosses Feld. Es gibt mehrere Bereiche der EMPATHIE:
- cognitive empathy (rationales verstehen der Person, nicht fühlen)
- emotional empathy (emotionales verstehen der Person, nicht fühlen; Mimik identifizieren)
- affective empathy (verstehen, sowie empfinden für die Person; Mitgefühl/Sympathie)
a) die meisten erleben beide Formen und nur sehr wenige alle (ausser, für Leute die ihnen wichtig ist)
b) nichtmal die erste Phase zu erleben wäre sociopathy (sie verstehen weder andere, noch empfinden sie etwas für andere)
c) es könnte sein, dass jemand einen Schutzmechanismus aufgebaut hat, oder weil Sie es tatsächlich nicht empfinden können
d) das ist eher schwer, weil Empathie im jungen Kindesalter entwickelt wird (ab dem 10. Lebensjahr ist die Fähigkeit eingeschränkt). cognitive/emotional empathy kann jeder entwickeln, aber affective eher weniger.
P.s. was du beschreibst hört sich eher nach jemanden an, der ASPD hat, oder entwickelt. Das wäre dann nur schwer behandelbar.
Wir Menschen werden alle als empathische Wesen geboren.
Durch ungute äußere Umstände haben sie verloren.
Ja, man kann Empathie wiedererlangen und wieder erlernen.
Und dann ist es für immer zu spät das zu lernen?