Kann jemand das Gedicht übersetzen? Was bedeutet es?
Hallo,
Was will uns das Gedicht sagen? Ich verstehe es nicht so ganz. Kann es jemand "übersetzen"?
Der Finger schreibt und gleitet fort, Und all dein Frommsein, all dein Sinnen. Lockt nie zurück ihn, dass er lösche eine Zeile, noch spülen deine Tränen fort ein einzig Wort.
Vielleicht hilft das weiter
2 Antworten
Wenn man mit seinem Schicksal hadert und denkt, wie das Leben ohne Tat hätte sein können, dann bringt einem das keinen Schritt weiter.
Der Autor ist deshalb der Ansicht, dass man nach vorne blicken soll. Sich nicht gross damit beschäftigen, was man hätte anders machen müssen. Die Vergangenheit Vergangenheit sein lassen und positiv in die Zukunft sehen. So positiv wie es eben die gegenwärtige Lage zulässt.
Für mich ist das das typische Denken zu vieler inhaftierter Verbrecher.
Im Knast können sich nicht mehr rauben und morden, deshalb meinen viele eines Tages, sie seien jetzt fromme Gläubige und fänden darin ihren Lebenssinn, züchten Blümchen hinter Mauern und Stacheldraht und singen brav dabei - auch religiöse Texte aus der Kindheit und beten sogar um Vergebung.
Aber der böse Finger ihrer Hand, der ihre Lebensgeschichte schreibt, der wie ein böser Fremder verantwortlich für ihr Verbrechen sei, den zwingt das Fromm sein leider doch nicht, jene/s Verbrechen zu löschen - auch die Tränen der plötzlichen Trauer, dass der Häftling ein Verbrecher "gewesen" sei, bewirkt gar nichts gegen diesen Finger. Solche Taten bleiben eben auch Taten.
Viele Mörder stehen beim Mord unter Drogeneinfluss, z. B. Alkohol, Haschisch. Dadurch verlieren sie ihre rationale Hemmung und ihre negativen Emotionen wie Angst, Hass, Ekel, oft gepaart mit latentem Sadismus entladen sich im Vergewaltigen und Morden möglichst für sie ungefährlicher Menschen, nahestehende und fremde, Frauen, Kinder und aus irgendeinem Grund schwach wirkende Männer.
Und nach diesem Gewaltrausch sind sie davon überzeugt, dass sie selbst die Tat niemals verübt haben könnten. Sie trügen keine Schuld, sie seien ja dafür nicht verantwortlich, denn sie haben keinerlei Mitgefühl (Empathie). Andere erzählen ihnen eine Tat, die die ihrige gewesen sei.
Warum sollen sie, die doch so Frommen und Braven, für Verbrechen büßen, wenn sie sie selbst gar nicht begangen haben, sondern der Fremde in ihnen?! Den wenigsten "schweren Jungs" gelingt die Wandlung hin zur Verantwortung sich selbst gegenüber und gegenüber ihrer Verbrechen, deshalb bleiben sich auch in vielen Staaten bis zu ihrem Tod hinter Gittern.
Das sagt mir dies Gedicht.
Es gibt diese Kerle tatsächlich.
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