Jura noch zukunftssicher durch KI?
Guten Abend zusammen,
ich beschäftige mich aktuell mit der Frage, ob es sich angesichts der rasanten Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz in Zukunft noch lohnt, ein Jurastudium aufzunehmen – insbesondere mit dem Ziel, später als Strafverteidiger tätig zu sein.
KI-Systeme sind heute bereits in der Lage, juristische Fälle zu analysieren und mögliche Lösungsansätze zu entwickeln. Das wirft für mich die Frage auf, wie sich der Beruf des Anwalts – speziell im Strafrecht – in den kommenden Jahren verändern wird und ob er langfristig durch KI gefährdet ist.
Da ich konkrete Pläne in diese Richtung habe, würde mich eure Einschätzung sehr interessieren. Vielen Dank!
5 Antworten
Ob sich ein bestimmtes Studium lohnt, lässt sich erst im Nachhinein sagen.
Es kommt gar nicht so selten vor, dass Menschen ein Studium beginnen, dass sich zu diesem Zeitpunkt lohnt und zum Zeitpunkt des Abschlusses ist dies nicht der Fall. Das kann sich ein paar Jahre später wieder ändern.
Der Ausdruck "Juristenschwemme" ist auch nicht darauf zurück zu führen, dass Jura zu jedem Zeitpunkt in den letzten 30 Jahren ein lohnendes Studium war.
Gesetze sind in den meisten Fällen so konstruiert, dass sie auf verschiedene Weise auslegbar sind. Der Ausdruck "Rechtsverdreher" kommt nicht von ungefähr, da es einen gravierenden Unterschied zwischen Recht und Gerechtigkeit gibt.
Heißt: Als Strafverteidiger muss man flexibel, gut im Auslegen (und es gibt nicht nur die eine "richtige" Auslegung) und auch im improvisieren sein. Ebenso ist das Auftreten und die Überzeugungskraft wichtig. Das kann keine KI.
Oh mann wieder jemand der zuviel Tatort geschaut hat. Strafverteidiger heisst zu 90 Prozent kaufhausdiebstähle Schlägereien und Trunkenheitsfahrten zu verteidigen. Wozu braucht es dazu ki, die nur bereits bekanntes zusammenschustert und trotzdem überprüft werden muss?
Fas wird nie was mit der ki. Völlig über bewertet im gesellschaftwissenschaftlichen Bereich.
Kein Job ist sicher. Jobs werden nicht verschwinden, aber statt 10 Leute braucht man künftig nur noch z.b. 1-2. Man muss halt zu den besten gehören
Trotz leichter Entspannung auf dem Arbeitsmarkt durch viele Pensionierungen in den letzten Jahren, übersteigt das Angebot an Juristen die Nachfrage bei weitem. Mangels anderweitiger Berufschancen müssen sich viele Juristen als prekär beschäftigte Rechtsanwälte durchschlagen. Durch KI werden gerade Stellen für rangniedere Anwälte wegfallen, die ihren Vorgesetzten zuarbeiten, also Schriftsätze erstellen und Abmahnungen schreiben.
Die Frage bezog sich u.a. als Ausblick auf die nächsten Jahre