Ist mein Neffe geistig Behindert - wird vor uns was verheimlicht?
Um die Vorgeschichte mal kurzzufassen dass ihr meine Sorge versteht.
Meine Schwägerin und Schwager haben vor 3 Jahren, gleichzeitig mit unserem vierten Kind, ein scheinbar gesundes Kind bekommen, die Entwicklung unserer beiden Kinder war auch bis 1-1½ Jahre identisch. Nur dass unser Kind ganz normal mit 1½ angefangen hatte zu sprechen und mein Neffe leider nicht. Das Ding ist dass meine Schwagerfamilie ein schwer geistig behindertes älteres Kind hat (11j) und wir somit jetzt ganz genau unseren Neffen beobachten, weil wir wissen wenn was wäre würde man es uns lange verheimlichen. Beim ersten Kind wurde es uns erst mit 5 gesagt.
Er wirkt wirklich ganz normal. Ich kann das schlecht beurteilen da wir uns sehr sehr selten sehen aber die male aus wir uns gesehen haben ist mir bis auf fehlende Sprache wirklich nichts aufgefallen. Er schaut in die Augen, reagiert, reagiert auf unsere Kinder, er hat einen normalen "verstehenden" Blick (bei dem Kind mit geistiger Behinderung, hat man von Anfang an sogar am Blick gesehen dass da was ist). Wenn da die fehlende Sprache nicht wäre. Ich finde es nicht schlimm, ich werde ihn akzeptieren wenn er geistig gesund ist, selbst wenn er niemals sprechen lernen wird. Ich habe aber richtige Angst dass es wieder eine geistige Behinderung ist. Ich habe viel über das Thema gelesen, es könnte ja theoretisch VED sein, oder eine Sprachaptaxie. Das wäre ja nicht schlimm und ich würde meinen Neffen trotzdem akzeptieren wie er ist.
Jetzt habe ich aber wieder Bedenken und zwar. Ich habe meiner Schwägerin zum Geburtstag von meinem Neffen geschrieben und alles gute zum Geburtstag gewünscht, von ihr habe ich nur ein "danke" zurück bekommen und ale ich gefragt habe wann wir ihnen das Geschenk vorbeibringen können, schrieb sie einfach sowas wie "wir sind gerade weg, am Wochenende", als ob sie kein bock hatte auf uns. Mein Mann hat das Geschenk dann am nächsten Tag alleine vorbeigebracht. Und jetzt kommt das schlimme, ich habe meinen Mann ausgefragt weil ich das letzte mal ihn mit 2,8 gesehen hatte und da kein Wort von ihm gehört habe. Mein Mann sagt er spricht immer noch nicht, hat er zumindest nicht gehört, außerdem hat er wohl angefangen Geräusche von sich zu geben. Es ist einfach schrecklich und als ich das gehört habe, war meine Hoffnung eigentlich wieder weg, ich habe selbst nicht gehört welche Geräusche aber ich vermute das lautieren von ihrem Kind mit geistiger Behinderung. Und das ist schon ein sehr ernstes Symptom. Ich weiß jetzt gar nicht was ich denken soll. Selbst wenn er niemals sprechen lernen wird, egal, damit kann man leben. Aber wenn er auch geistig behindert ist?
Was wird überhaupt aus solchen Kindern, gibt es Hoffnung? Gibt es die Hoffnung dass das Lautieren einfach durch das negative Vorbild vom älteren Kind kommt oder ist es wirklich was genetisches.
Vorallem wenn sich das bestätigt, wie soll ich mit meiner Schwagerfamilie dann umgehen?
Auffällig ist auch dass genau als unsere Kinder 1½ waren sie wieder den Kontakt abgebrochen haben zu uns, obwohl er vorher die 1½ Jahre normal war. Also hat der Abbruch ja sicher einen Grund? Ich weiß einfach nicht was ich denken soll.
Wie wollt wir besagten Neffen genau beobachten, wenn ihr euch selten seht?
Wir sehen uns zu Feiertagen wenn wir zusammen bei der Schwiegermutter eingeladen sind. Das letze mal war im Sommer, August ca. Mein Mann hat ihm vor kurzem gesehen.
17 Antworten
Erstens: Deine Sorge ist total verständlich. Du vergleichst die Situation mit dem älteren Kind und hast Angst, dass sich das wiederholt. Das zeigt doch einfach, dass du ein großes Herz hast und dir ehrlich Sorgen um deinen Neffen machst. Und ich glaube dir auch, dass du ihn so akzeptierst, wie er ist. Das spricht für dich.
Aber, und jetzt kommt der wichtige Teil: Du kannst dich da nicht völlig verrückt machen. Klar, die fehlende Sprache ist auffällig, aber dass er Augenkontakt hält, auf andere reagiert und insgesamt einen "normalen" Eindruck macht, ist ja auch positiv. Es gibt viele Gründe, warum ein Kind mit fast 3 Jahren nicht spricht – und es muss nicht direkt eine geistige Behinderung sein. Sprachentwicklungsverzögerungen, Apraxie, oder ja, vielleicht auch eine genetische Sache – das alles liegt auf dem Tisch, aber du bist keine Ärztin, und du siehst ihn nur selten. Da kannst du keine sichere Diagnose stellen.
Jetzt zu deiner Schwägerin: Dass sie sich so distanziert verhält, kann viele Gründe haben. Wenn es wirklich so wäre, dass sie merkt, dass ihr Kind besondere Bedürfnisse hat, dann ist das für sie bestimmt extrem belastend. Vielleicht hat sie Angst vor Bewertungen oder fühlt sich einfach überfordert. Vielleicht will sie vermeiden, dass sie wieder Mitleid oder Kommentare kriegt – bewusst oder unbewusst. Das ist natürlich schade, weil es den Kontakt erschwert, aber das liegt wahrscheinlich mehr an ihrer eigenen Unsicherheit als an euch.
Was ich tun würde? Versuchen, ruhig und unterstützend zu bleiben. Wenn du merkst, dass sie Kontakt blockt, dann dränge nicht. Lass die Tür offen, aber ohne Druck. Schreib sowas wie: "Wir sind immer für euch da, wenn ihr uns braucht." So signalisierst du, dass du da bist, aber auch respektierst, wenn sie Zeit oder Abstand brauchen.
Und wegen deinem Neffen: Versuch, ihn zu nehmen, wie er ist. Egal, was die Diagnose sein könnte, am Ende ist er ein Kind, das Liebe und Unterstützung braucht. Und was aus solchen Kindern wird? Das kommt total auf die Förderung an. Es gibt Kinder mit Behinderungen, die ein erfülltes Leben führen, weil sie die richtige Unterstützung bekommen haben. Wenn es tatsächlich genetisch ist, dann ist das nichts, worauf du oder sie Einfluss haben – aber wie man damit umgeht, schon.
Mach dir nicht zu viel Druck, alles verstehen oder regeln zu müssen. Sei einfach da, hör zu, biete Hilfe an, wenn es gebraucht wird, und versuch, nicht zu viel zu interpretieren, wenn sie sich distanziert verhält. Es ist wahrscheinlich mehr ihr eigener Kampf, als dass es was mit dir zu tun hat. Und vergiss nicht: Du kannst die Welt nicht allein schultern.
"Mach den anderen nicht so viel Druck, misch dich nicht in ihr Leben ein, wenn sie das offensichtlich nicht wollen, halte dich von ihnen fern, wenn sie keinen Kontakt möchten und versuch nicht zu viel zu interpretieren"
Jedem seins. Du hast mir nichts zu sagen, was ich zu schreiben habe...
Ich nehme mir aber raus dich zu korrigieren, wenn du offensichtlich Annahmen und Aussagen auf Basis eines Textes triffst, den du nicht gelesen oder nicht verstanden hast. Wie zum Beispiel die Akzeptanz des Neffen 'so wie er ist' betreffend...
Sorry, ich kann deine Schwägerin verstehen. Mein Sohn hat mit 1 1/2 langsam angefangen zu sprechen, konnte aber bis 2 Jahre nicht laufen (gekrabbelt ist er nie).
Wenn sich meine Schwiegerfamilie da so eingeklinkt hätte wie du, hätte ich den Kontakt auch stark eingeschränkt.
Lass sie machen. Es ist ihr Kind, ihre Familie.
Kümmere dich um deine Familie und halt dich raus.
Also erstmal zu deiner Sorge... fahr bitte runter! Es ist nicht euer Kind und wie du weißt, sind alle Kinder verschieden. Mein Cousin hat mit 4 Jahren angefangen zu sprechen, der hatte schlicht keinen Bock, eine Freundin von mir hat drei Kinder, davon hat die Mittlere mit 3 angefangen zu reden und die anderen beiden zwischen 2 und 3 Jahren.
Wenn es einen Grund zur Sorge gibt, wird der Kinderarzt mit Sicherheit darauf hinweisen und bitte: gib den Kindern die Zeit, die sie brauchen und mach nicht so ein Tamtam darum, nur weil er noch nicht spricht. Das kann unfassbar viele Ursachen haben.
Gleiches Thema übrigens beim Trockenwerden.. nur mal so am Rande.
Abgesehen davon: egal ob jemand retardiert ist, geistig behindert oder was auch immer, es geht dich verdammt noch mal nichts an! Halt dich aus ihrem Leben raus und kehr vor deiner Tür, da ist bestimmt genug zu finden. Niemand ist verpflichtet dich über die Entwicklung zu informieren und allein die Aussage "ich habe meinen Mann ausgefragt...." Wäre ich dein Mann, wärst du nicht mehr meine Frau, das kann sich ja keiner freiwillig antun, wenn du jeden Tag mit anderen Kindern beschäftigt bist.
Ich bin nicht jeden Tag mir anderen Kindern beschäftigt. Ich habe ihn mit ca 2,8 das letzte mal gesehen, mein Mann hat das Geschenk vorbeigebracht zum dritten Geburtstag, er hat ihn ja gesehen deswegen habe ich gefragt wie es jetzt mit der Entwicklung ist.
Wäre es da nicht angebracht, sich darüber zu freuen, dass es ihm gut geht, anstatt dem Kind eine geistige Behinderung attestieren zu wollen, die du a) gar nicht diagnostizieren darfst/kannst und b) seine Entwicklung zu bewerten, wenn es nicht dein Kind ist, was du jeden Tag im Alltag erlebst? Wie von so vielen gesagt: nicht sprechen hat viele Ursachen und solang der Knirps mit "uuh uh" und "aah ahhh ahhhhh" durchs Leben kommt, wird er sich auch noch Zeit lassen. War bei den Beispielen von mir auch so ;) btw: alle 4 Menschen sprechen heute ausgezeichnet, 2 davon sogar 5 Sprachen.
Ich möchte dem Kind keine geistige Behinderung attestieren. Ich habe selbst 4 Kinder ich weiß ganz genau wann Kinder sprechen. Deswegen ja meine Sorge. Ich kenne kein gesundes Kind was mir 3 nicht sprechen konnte, und durch meine Kinder kenne ich natürlich durch kiga, turnen, Krabbelgruppe ganz viele Kinder. Ich weiß dass das schon sehr auffällig ist, leider.
Ich möchte dem Kind keine geistige Behinderung attestieren.
Du biegst aber gleichzeitig alles genau SO hin, dass ein Anlass für dich besteht darüber zu reden und zu spekulieren.
Ich habe selbst 4 Kinder ich weiß ganz genau wann Kinder sprechen
Du weißt wann DEINE Kinder gesprochen haben. Okay, gut. Andere Kinder sprechen ggf. etwas früher oder später.
Ich kenne kein gesundes Kind was mir 3 nicht sprechen konnte, und durch meine Kinder kenne ich natürlich durch kiga, turnen, Krabbelgruppe ganz viele Kinder.
Ich kenne mindestens fünf.
Ich weiß dass das schon sehr auffällig ist, leider.
Aber nicht zwingend für eine geistige Behinderung. Das Kind könnte auch eine körperliche Einschränkung haben oder schlicht und einfach keinen Bock. Ich hatte als Kind ein Ohrproblem, durch das ich schlecht gehört habe. Hat sich natürlich verwachsen.
Wenn man dann aber natürlich Leute wie dich an den Hacken hat, die mit Argusaugen auf das Kind starren und in allem, was ihnen nicht passt gleich das allerschlimmste sehen und das vermutlich auch überall ausbreiten, dann möchte man solche Leute einfach aus seinem Leben haben.
Das ist nämlich eine unnötige Belastung für einen selbst und insbesondere für das Kind.
Lustig, ich kenne mindestens 4 Kinder, die nicht vor dem 3ten oder 4ten Lebensjahr wirklich gesprochen haben. Da ist nichts, aber auch gar nichts auffällig. Das einzig auffällige hier ist, dein Verhalten. Ich würde dir empfehlen mit einem Fachmann darüber zu sprechen, warum es dich so triggert, was in dieser Familie passiert.
Mein erster Gedanke war: und was geht euch das eigentlich an? Was kümmert es dich ob dein Neffe behindert ist oder nicht? Warum vergleichst du die Entwicklung der Kinder? Ihr seht euch selten und es betrifft dich nicht.
Ich kann auch verstehen warum das verheimlicht wird, nachdem du so scharf drauf bist das Kind abzuchecken und an ihm etwas "abnormales" zu finden. Ich würde auch keinen Bock auf euch haben.
Ich bin nicht "scharf drauf" ich will nur Gewissheit haben. Habe ich einen Neffen? Soll ich weiterhin mein Interesse zeigen und dasein, in welcher Form sie es halt zulassen oder nicht? Hätte ich jetzt die Gewissheit würde ich es sofort sein lassen.
Und da sie ein schwerst behindertes Kind haben ist die Wahrscheinlichkeit nun mal sehr hoch dass es wieder passiert.
Ach so und wenn das Kind behindert ist lässt du den Kontakt sofort sein?!
Was bist du bitte für ein Unmensch???
Ich finde es widerwärtig, dass du so zwischen gesund und behindert unterscheidest. Als hättest du keinen Neffen mehr, wenn das Kind krank ist.
Merkst du, als was für eine Art Mensch du dich gerade darstellst?
Behinderte Menschen sind genauso liebenswürdig wie alle anderen.
Habe ich einen Neffen?
Was 'hast' du denn, wenn sich herausstellen sollte, dass das Kind WIRKLICH behindert ist? Hast du dann KEINEN Neffen?
Möchtest du einem Menschen nur weil er behindert ist die Verwandtschaft zu dir absprechen? Oder gleich die Mensch-Eigenschaft?
Soll ich weiterhin mein Interesse zeigen und dasein, in welcher Form sie es halt zulassen oder nicht?
Nein. Das haben deine Verwandten dir doch kommuniziert, oder nicht? Du sollst dich aus deren Familie raushalten.
Und da sie ein schwerst behindertes Kind haben ist die Wahrscheinlichkeit nun mal sehr hoch dass es wieder passiert.
Muss nicht sein.
Du hast die Frage schon einige Male gestellt.
Was erwartest du eigentlich? Wenn ein Kind nicht sprechen will (und du weißt ja überhaupt nicht ob das so ist) muss das nicht zwingend eine Behinderung sein.
Abgesehen davon ist es die Sache der Eltern und die gehen ja regelmäßig zum Kinderarzt. Wenn sie dir also keine Auskunft über die geistige und körperliche Gesundheit des Kindes geben wollen, dann werden die dafür ihre Gründe haben.
Überdenk das nochmal...
oder
Dementsprechend der Ratschlag:
Mach den anderen nicht so viel Druck, misch dich nicht in ihr Leben ein, wenn sie das offensichtlich nicht wollen, halte dich von ihnen fern, wenn sie keinen Kontakt möchten und versuch nicht zu viel zu interpretieren.