Ist Materie verdichtetes Bewusstsein?
14 Antworten
Nein, Bewusstsein ist nichts Statisches, sondern ein energetischer Prozess, der den Transport von Information ermöglicht, aber auch die Transformation verschiedener Formen von Energie ineinander.
Das wesentliche Merkmal des menschlichen Bewusstseins kann nur die akustische Energie sein, die zugleich die Information transportiert und in der sie sich mit allen anderen Informationen aus den verschiedenen Wahrnehmungsorganen assoziiert. Die akustische Energie ist deshalb auch die wichtigste Energieform, die die aufgenommene und assoziierte Information durch den Hirnstamm zum Thalamus und zum Gedächtnis in der Großhirnrinde transportiert.
Die Wichtigkeit der akustischen Energie erklärt sich (1.) aus der Sozialgeschichte der Menschwerdung, d.h. aufgrund der sozialen Interaktion, Kooperation und Kommunikation entwickelte sich die Sprache und damit ein kollektives und gesellschaftliches Bewusstsein, aufgrund dessen mit Erlernen der Muttersprache immer wieder auch neues individuelles Bewusstsein entsteht. (2.) erklärt sich die Wichtigkeit der akustischen Energie aus dem Transport-und Assoziations-System VIII. Hirnnerv, also der biologisch-anatomischen Basis.
Das Bewusstsein ist eigentlich ein Bewusstseinsstrom, der sich aus verschiedenen Formen von Energie zusammensetzt, die ineinander transformieren und die akustische Information transportieren. Zunächst wird akustische Energie in rein mechanische Energie umgewandelt (transformiert), wobei die akustische Information erhalten bleibt. Die Information wird in der Endolymphe der Cochlea zu den inneren Stereozilien transportiert, die Teil des Corti-Organs sind. Im Corti-Organ der Cochlea wird die mechanische Energie in Gleichstrom transformiert, wobei wiederum die akustische Information erhalten bleibt. Hier soll unser Hörerlebnis erfolgen und das heißt auch, hier erfolgt die Wahrnehmung unseres Denkens, des assoziierten Fühlens, unser Vorstellungen und Träume. Das ist so, weil die Endolymphe auch die mechanische Energie mit akustischer Information von den äußeren zu den inneren Stereozilien transportiert. Die äußeren Stereozilien (Sinneshaare) wurden zuvor von Gleichstrom mit der akustischen Information aus dem Gedächtnis erregt. Von den inneren Stereozilien gelangt die akustische Information als Gleichstrom in den Hirnstamm, der hier nun transformiert wird zu Wechselstrom mit allen Erscheinungen des Elektromagnetismus, ein elektrodynamischer Prozess entsteht (Induktion erhält den AC) und immer bleibt die akustische Information - und das heißt hier nun: das jeweils aktuelle akustisch bestimmte Bewusstsein - erhalten. Im Thalamus wird der Wechselstrom zu Gleichstrom transformiert und dabei bleibt zwar die akustische Information erhalten, aber sie wird gesplittet, fragmentiert und abstrahiert transportiert und an unterschiedlichen Stellen der Großhirnrinde elektrochemisch gespeichert.
Wir hätten kein Bewusstsein, wenn wir kein Gedächtnis hätten, denn mit jeder Wahrnehmung wird sofort unser Gedächtnis aktiviert, weil hier unsere Fähigkeiten, Fertigkeiten, Erfahrungen und Wertesysteme gespeichert sind, ohne die keine zielgerichteten Entscheidungen möglich wären. In der Großhirnrinde im Gedächtnis ist der Gleichstrom zu chemischer Materie mit akustischer Information geworden, ein Aktionspotential, das sofort wieder abrufbar ist und als Gleichstrom den selben Weg in umgekehrter Reihenfolge zum Corti-Organ zurücklegt.
Das kann nur verstehen, wer das Prinzip von der Erhaltung der Energie wirklich verstanden hat.
Akustische Energie = Schall, Geräusche, Knall, die menschliche Stimme.
Das menschliche Bewusstsein ist vor allem durch die Sprache bestimmt, das bedeutet, dass alle anderen Sinneswahrnehmungen mit Worten und Begriffen im Bewusstseinsstrom assoziiert werden bzw. als animalisches Bewusstsein (Unterbewusstsein) in den Bewusstseinsstrom einfließen.
Der Oktopus hat auch ein Bewusstsein, das vor allem durch die visuelle Wahrnehmung bestimmt ist, während andere Sinneswahrnehmungen in den Bewusstseinsstrom einfließen.
Nein. Bewusstsein entsteht durch eine spezielle Anordnung von Materie. Bewusstsein zu verdichten scheint mir keine sinnvolle Metapher.
Allerdings gibt es Gründe zur Annahme, dass Realität erst durch Bewusstsein entsteht. In der Quantenphysik stellt man nämlich fest, dass man immer alle Möglichkeiten, bzw. alle möglichen Wege in eine Rechnung mit einbeziehen muss, wenn man ein Experiment korrekt vorher sagen will. Man kann nun sagen, alle diese Wege seien real. Das ist die sogenannte Viele-Welten Interpretation. Man kann aber auch sagen, es wird immer genau der Weg real, der beobachtet wird. Nach der zweiten Interpretation entsteht Realität offensichtlich durch das Bewusstwerden eines bestimmten Weges.
Jedenfalls ist es nicht möglich, 'Realität' zu definieren, ohne sich auch zu entscheiden, wie man die bewusste Beobachtung in dieses Modell einbeziehen will.
"Allerdings gibt es Gründe zur Annahme, dass Realität erst durch Bewusstsein entsteht."
>>>Das ist mir bekannt, aber auch wenn das viele Wissenschaftler annehmen, erscheint es mir noch wesentlich abenteuerlicher, als das was in der Fragestellung steht.
Wie sollte überhaupt das Bewusstsein entstanden sein, wenn es zuvor keine Realität gab? Da dürfte es ja noch nicht mal einen Urknall gegeben haben.
Ich glaube nicht, dass viele Physiker sagen würden, die Realität entstehe durch Bewusstsein. Das klingt auch für Physiker zu sehr nach Esoterik. Und das meiste, was Esoteriker zur Quantentheorie schreiben, ist grob falsch.
Wie sollte überhaupt das Bewusstsein entstanden sein, wenn es zuvor keine Realität gab?
Was eben unabhängig vom Bewusstsein da ist, ist die Überlagerung aller Möglichkeiten. Die Überlagerung aller Möglichkeiten ist aber Nichts. So wird das Quantenvakuum beschrieben: Als Überlagerung aller Möglichkeiten. Die Möglichkeiten heben sich gegenseitig auf, so dass die Summe aller Möglichkeiten mit dem Nichts identisch ist.
Nun kann es aber passieren, dass an bestimmten Ort nicht alle Möglichkeiten sind, sondern nur ein Teil davon. Das passiert z. B. dadurch, dass der Raum so gekrümmt ist, so dass manche Möglichkeiten hinter einem Horizont liegen. Dann liegen auf der einen Seite des Horizonts die Informationen darüber, was auf der anderen Seite ist. Durch einen Horizont entstehen im Nichts Informationen. Wenn man aber das Universum als Ganzes beschreibt, muss man wieder alle möglichen Horizonte berücksichtigen. Da überlagern sich also verschiedene Welten, so dass am Ende wieder nichts bleibt. Dennoch kannst du dich auf den Standpunkt stellen, diese Welten existieren. So tun es die Anhänger der Viele-Welten Interpretation.
Du kannst aber auch sagen, die unendlich vielen möglichen Welten seien nicht real. Denn wir können ja die allermeisten davon niemals beobachten. Sie stehen nur abstrakt in den Rechnungen. Sehen können wir sie nie. Welche Welt wir sehen, wird erst entschieden, wenn wir tatsächlich hin schauen. Wenn du sagst, real sei nur das, was beobachtbar ist, dann sagst du gleichzeitig, die Realität entsteht erst bei der Beobachtung.
Denn nach der Quantentheorie sind bis genau zur bewussten Beobachtung immer mehrere Möglichkeiten offen und die meisten davon werden nie beobachtet. Wenn du die nicht beobachteten Möglichkeiten nicht real nennen willst, bleibt nur, dass du sagst, die Realität entstehe durch die Beobachtung.
Und wer wäre dann alles ein Beobachter? Nur ein Mensch, oder auch ein Schimpanse. Oder eine Maus oder vielleicht sogar eine Schnecke. Ab welchem Punkt der Evolution fängt der Beobachter an und warum ist das dann so? Und was ist mit künstlicher Intelligenz? Kann die jemals ein Beobachter im Sinne der Quantentheorie werden?
Das Bewusstsein nimmt im Zusammenhang mit den Naturgesetzen keine Sonderrolle ein. Da gelten nicht andere Gesetze. Aber das Bewusstsein nimmt eine Sonderrolle ein, wenn etwas beobachtet wird. Solange die Natur beschrieben wird, gibt es da verschiedene Welten, d. h. Bereiche, die nicht oder praktisch nicht mehr miteinander Wechselwirken. Das passiert grundsätzlich bei jeder Art von Materie gleich. So eben auch beim Bewusstsein.
Solange diese Welten aber derart objektiv beschrieben werden, gibt es keinen Grund, eine davon real zu nennen und die anderen nur möglich. Man kann dies tun. Das ist wie gesagt die Viele-Welten Interpretation. Alle Welten sind gleichermassen real, auch diejenigen, die wir sie garantiert nie beobachten werden.
Das mögen aber viele Physiker nicht. Viele Physiker finden, die Welt, die wir tatsächlich beobachten, sei irgendwie realer als die anderen. Sie möchten diese die Realiltät nennen und die anderen nicht. Wenn man dies tut, ist die Frage, von welchem Moment an eine andere Welt nicht mehr real genannt werden soll. Und zu dieser Frage gibt es schlicht keine befriedigende Antwort, als zu sagen, genau dann, wenn ich etwas bewusst beobachte, wird es relativ zu mir real. Die Realität ist nach dieser Interpretation relativ zum Beobachter.
Die Antwort auf deine Frage ist also: Meine Realität unterscheidet sich leicht von deiner. Für eine Schnecke gibt es zwar auch eine von anderen Welten abgespaltete Welt. Aber weil die Schnecke diese Welt nicht bewusst wahrnimmt, würde niemand genau diese Welt die Realität nennen.
Eine ähnliche Idee hatte ich als Kind auch mal, demnach wäre Materie gleich Energie plus Geist. Ich hatte das dann viel später mal in einem Internetforum erwähnt und jemand wies mich auf den Roman "Das Absolutum" von Karel Čapek hin, in dem er denselben Gedanken aufgreift. Es ist natürlich nur ein Roman, kein naturwissenschaftliches Buch. In der ersten Kundenrezesion bei Amazon wird der Inhalt kurz wiedergegeben:
https://www.amazon.de/Das-Absolutum-oder-Die-Gottesfabrik/dp/3360003195
Materie ist eine philosophische Kategorie zur Bezeichnung der objektiven Realität, welche dabei unabhängig vom Bewusstsein existiert.
nein. Ich kenne zu viele Leute, die nur Materie im Kopf haben, aber kein Bewusstsein.
Was ist akkustische Energie?
Wo bleiben die anderen Sinneswahrnehmungen? Auge, Nase, Tastsinn, Geruch?