Was war eurer Meinung nach zuerst, Geist oder Materie?

18 Antworten

Vielleicht ist es einfach das selbe?

Aus Wikipedia zum Spinozismus:

In seinem Hauptwerk, der Ethica more geometrico demonstrata, konstruiert Spinoza ein monistisches Weltbild, dem zufolge Gott nichts anderes ist als die „eine“ Substanz, die jegliche Existenz in sich schließt und außerhalb derer nichts anderes bestehen kann. Folglich sind Geist und Materie keine getrennten Substanzen, wie es im Cartesianismus
angenommen wird, sondern vielmehr zwei Eigenschaften (Attribute) der
einen Substanz (Gott). Der Mensch und alle weiteren endlichen Dinge in
der Welt sind hingegen lediglich Bestimmtheiten (Modi), in denen sich
das Wesen Gottes äußert. Das spinozanische System ist somit pantheistischer Natur; Friedrich Heinrich Jacobi bezeichnete es gar als den „einzig konsequenten“ Pantheismus.

Gruß

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftigt mich

Die Religionen setzten einen schöpferischen nicht fassbaren Geist an denn Anfang, eine Göttliche Kraft.
So ist es. In der Antike wurde halt das gemacht, was immer gemacht wurde, wenn man es sich nicht anders erklären konnte: „Gott wars“.

Die Wissenschaft geht soweit berechnet werden kann, sie sieht es so das erst Die Materie ein Bewusstsein (Geist) geschaffen hat.
Auch das ist korrekt. In den Wissenschaften, die sich mit Hirn und Geist beschäftigen, ist es inzwischen weitgehend common sense, dass der Geist aus der Hirntätigkeit emergiert. Das Gehirn wird dabei als eine dissipative Struktur aufgefasst.
Religion und zb. Quantenmechanik sind finde ich beides interessante Themen.
Die Erkenntnisse der Wissenschaft, dass der Geist aus der Hirntätigkeit emergiert, hat mit Quantenmechanik nicht viel zu tun. Diese Auffassung geht auf die Thermodynamik zurück, genauer gesagt auf die Theorie Dissipativer Strukturen, für die Ilya Prigogine 1977 den Nobelpreis erhielt.

Um einen Geist zu haben benötige ich aber als Ursprung einen Materiellen Körper.
Korrekt. Die christliche Religion behauptet dagegen, Gott selbst würde jedem Menschen den Geist durch die Nase einhauchen.
Kann es daher nicht sein das Geist und Materie gleichzeitig entstanden ist?
Das ist eher unwahrscheinlich, da die Materie erst ein gewisses Mindestmaß an Komplexität (Anzahl an Wechselwirkungen) entwickeln muss, bevor Geist und Bewusstsein emergieren können. Letztlich hängt es aber auch davon ab, wie man „Geist“ definiert. Heute geht man noch allgemein davon aus, dass sehr einfache Lebewesen wie Bakterien noch nicht komplex genug sind, um Geist und Bewusstsein zu entwickeln.

Aus dieser Sicht würde ich als Ursprung denn Trinitätsgedanken wahrscheinlich finden.
Der Ursprung ist eigentlich bekannt. Zuerst wurde Jesus zum Gott erhoben, was aber das Folgeproblem mit sich brachte, nun plötzlich 2 Götter zu haben. Um dieses Problem zu lösen, wurde die Trinität erfunden, um gleichzeitig Jesus zum Gott befördern zu können ohne polytheistisch zu werden. Diese Konstruktion ist allerdings dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass es im frühen Christentum von vielen Bischöfen reichlich Opposition gegen die Trinitätslehre gab. Letztlich setzte sich die Trinitätslehre aber deswegen durch, weil die Katholiken, von denen sie stammte, sämtliche Opposition gewaltsam durch Verfolgung und Ermordung Andersdenkender beseitigten.

Das Problem, dass die ganze Konstruktion trotzdem immer noch hahnebücherner Unsinn ist, wurde dann anders gelöst. Wie, steht im katholischen Katechismus Nr. 237:
„Die Trinität ist ein Glaubensmysterium im strengen Sinn…
Aber sein innerstes Wesen als heilige Dreifaltigkeit stellt ein Geheimnis dar, das der Vernunft nicht zugänglich ist..“


Oder anders gesagt: die Trinitäslehre wird zu einem unvernünftigen Mysterium erklärt, dass die Gläubigen gefälligst zu glauben haben…Punkt.


elmotteck 
Beitragsersteller
 29.06.2017, 14:38

Das Problem war das Jesus zum Gott erhoben war. Das sehe ich genauso das hätte man anders interpretieren müssen. Eher das der Mensch Jesus das göttliche Bewusstsein representiert aber keines falls ein Gott selbst ist. Damit hätte man sich einiges erspart und "könnte" dennoch richtig liegen. Stumpf gesagt als Gott habe ich einen Gedanken (Geist) ein Bewusstsein. Dieser Gedanke breitet sich aus es wird gedacht und entschieden (Vater Himmel). Ich handel aktiv in Der materiellen Welt (Sohn). Tag 1+2 =Tag 3 Kurz : Gedanke+Entscheidung= Umsetzung So wir als Mensch (Ebenbild) auch handeln. Ohne Ausnahme

elmotteck 
Beitragsersteller
 29.06.2017, 15:45

Btw. Mysterium heißt nix anderes als nicht erkanntes wissen. ;-)

"Gott ist ein Geist" (Joh. 4:24). Weiter sagt die Bibel von Gott:

"Du bist ohne Anfang und Ende“ (Psalm 90:2, Hoffnung für alle).

Vor der Materie war also Geist da — Gott, der Schöpfer. Er hat keinen Anfang. Also existiert Geist schon immer. Das ist zwar schwer zu verstehen, aber hätte Gott (Geist) einen Anfang, würden wir uns in das sinn- und endlose Fragenkarussell begeben, wer denn nun der Schöpfer des Schöpfers ist.

Was tat Gott mit seiner unvorstellbar großen Energie? Er schuf Materie daraus:

"Im Anfang erschuf Gott die Himmel und die Erde." (1. Mose 1:1) Diese Aussage entspricht wissenschaftlichem Standard, denn die Materie / das Universum hat einen Anfang.

Wissenschaftlich korrekt ist auch die Aussage, dass aus Energie Materie entstehen kann, wenn man sie beschleunigt (Umstellung der Formel E=m*c2).


elmotteck 
Beitragsersteller
 29.06.2017, 13:01

Dem stimmen meine Gedanken zu, danke für deinen Beitrag.

Horus737  03.07.2017, 03:13

Es steht geschrieben: Am Anfang schwebte der Heilige Geist über den Wassern. Also war zuerst der Geist. Das mit den Wassern ist nur ein Vergleichsbild, denn vor 2000 Jahren konnte sich keiner vorstellen wie das Universum bzw. das Nichts vor dem Urknall ausehen sollte.

Übrigens ist das Problem ähnlich wie die Frage nach dem Ursprung der Henne. War zuerst die Henne da oder das Ei. ?

OhNobody  03.07.2017, 05:02
@Horus737

Horus:

Der Heilige Geist ist die wirksame Kraft Gottes. Gott hat keinen Anfang (Psalm 90:2). Logisch, dass er also seine wirksame Kraft seit ewigen Zeiten besitzt.

Wenn die Bibel sagt: "Am Anfang schuf Gott [mit Hilfe seines Heiligen Geistes] Himmel und Erde" (1. Mo. 1:1), dann wurde seine Kraft wirksam, als er das Universum schuf.

Wann erst schuf er die geflügelten Tiere?

Das war am 5. Schöpfungstag (1. Mo. 1:21). Also war zuerst das Huhn da — nicht das Ei. Denn Gott sprach davon, dass er "jedes geflügelte fliegende Geschöpf nach seiner Art" erschuf.

P. S.: Schöpfungstage dauerten viele tausend Jahre ...

Man kann auch zu viel und zu schnell denken.

Lerne die Grundlagen, verstehe sie, und denke darüber nach.

Lerne Weiteres, verstehe es, und denke darüber nach.

Oder rotiere weiter in etwas, das ich nicht nennen darf, ohne eine Sperre zu riskieren.


elmotteck 
Beitragsersteller
 30.06.2017, 21:57

Danke das du dir die Zeit genommen hast die Frage/Fragesteller zu analysieren.

Ich sehe es so, daß es nur "Geist" gibt, der u. a. auch die Fähigkeit hat, sich etwas vorzustellen. Materie halte ich für das Vorstellungsbild eines großen Geistes, mittels dem sich dieser Geist seine eigenen Strukturen veranschaulicht (ähnlich dem, wie wir uns als Menschen mittels eines Diagramms auch mathematische Funktionen veranschaulichen).

Unter "Menschen" verstehe ich Teile des gesamten Geistes, wobei der Körper auch nur ein Vorstellungsbild ist.

Damit Geist insgesamt funktioniert, muß er in sich selbst Gesetzmäßigkeiten für seine Abläufe enthalten.

Das Untersuchen des Materiellen (Physik, Chemie usw.) betrachte ich als das Untersuchen von Vorstellungsbildern, wobei alles bereits dadurch erheblich eingeschränkt ist, daß Menschen als Teil eines Ganzen im günstigsten Fall die Grenzen des eigenen Anteils am Ganzen erreichen, aber nicht darüber hinaus gelangen.

Ein solches "völlig anderes" Weltbild ändert jedoch nichts am Geschehen. Für das Geschehen selbst bleibt es sich gleich, ob man ein materielles oder ein rein geistiges Weltbild bevorzugt, weil lediglich der andere Blickwinkel den Unterschied ausmacht.

Ich sehe in der Weise, wie ich mir das Dasein vorstelle, den Vorteil, daß so auch manches aus dem materiellen Weltbild heraus Unverstellbare plötzlich vorstellbar wird.

Auch aus dem Rationalitätsgedanken heraus halte ich mein Weltbild das für mich Brauchbarere. Die Urknalltheorie hakt an ihrem zwangsläufigen am Ende der Kette stehenden Karusselldenken, wogegen die Vorstellung "alles ist Geist" sowohl eine Ewigkeitsvorstellung leichter verdaulich macht als auch rein rational betrachtet eine Erschaffung von "Materie" mittels Vorstellungskraft wahrscheinlicher sein läßt als die Idee, daß aus "gar nichts" mühsam etwas hergestellt wurde.


elmotteck 
Beitragsersteller
 29.06.2017, 14:46

Danke für deine Ansicht. Ich selbst hielt lange an der Urknalltheorie fest, allerdings wie du sagst hapert es an einigen Ecken. Da ich dessen Grundpfeiler der Rotverschiebung dopplereffekt nicht zwangsläufig als eine Geschwindigkeit der Expansion interpretiere neige ich mehr zur Theorie eines Plasmaversum. Aber auch da gibt es noch viel zu entdecken.