Ist es homophob, wenn jemand sagt, dass das Ausleben von Homosexualität laut Bibel oder Koran "Sünde" und deswegen zu unterlassen sei?

Das Ergebnis basiert auf 48 Abstimmungen

ja 60%
nein 35%
ich bin mir unsicher, weil ... 4%

5 Antworten

ja

Bibel und Koran sind nichts anderes als zum angeblichen "Wort Gottes" hochstilisierte Märchenbücher, die Teil von Ideologien in Form von Religionen sind.

Wenn ich meine Ideologie über die Empfindungen, die Selbstbestimmung, den Glauben etc. anderer Gesellschaftsgruppen stelle und von ihnen alldem zuwider eine Lebensweise meiner Ideologie entsprechend verlange, dann ist das ...-phob bzw. -feindlich! Völlig egal was in irgendeinem Buch steht! Gemäß der Kernaussage des Kinderbuches Der Regenbogenfisch könnte man sonst ja auch anderen Menschen Make-Up, Schönheits-OPs etc. verbieten wollen, damit alle gleich schön sind, weil sich das alles eben nicht jeder leisten kann.

Denn der Wichtigkeit nach über einem Kinder- oder x-beliebigen anderen Buch stehen Bibel und Koran nicht - jedenfalls nicht für mich.

ja

Schon allein diese Aussage der beiden Religionen ist homophob. Jeder, der so etwas weiterverbreitet ist dann auch homophob. Wobei beide Religionen sehr interpretierbar sind. Z.B. im Christentum gibt es Geistliche, die diesen Punkt komplett anders sehen – im Islam ist es sicher nicht anders. Denn Religionen, die sich auf Liebe und "das Gute" berufen sollten niemanden ausgrenzen und als Sünder abstempeln. Religionen sind immer das, was jeder einzelne daraus macht. Denn eine Beziehung mit Gott ist immer eine Persönliche. Gerade Religionen zeigen, wie tief Homophobie in unserer Gesellschaft verwurzelt ist.

Wenn gemeint ist, "Bibel/Koran sagen, dass ... zu unterlassen ist", dann ist das lediglich eine Aussage darüber, was in diesen Büchern steht. Homophob sind dann jedenfalls die für die entsprechenden Stellen in Bibel/Koran verantwortlichen Autoren. Ob derjenige, der über diese Bibel/Koran-Zitate berichtet, darüber hinaus selbst homophob ist, folgt daraus nicht, er könnte auch selbst homosexuell sein. Auch wer sich diese Ansicht aus Bibel/Koran zueigen macht, muss noch nicht unbedingt homophob sein. Er könnte seine homosexuellen Mitmenschen z. B. einfach nur bemitleiden, weil er um ihr Seelenheil fürchtet, ohne sie deswegen zu hassen oder abzulehnen.

nein

Es ist auf jeden Fall respektlos, anderen Menschen auf Grund seines Glaubens vorschreiben zu wollen, was richtig und was falsch ist.

Religion als Begründung seiner Abneigung gegen das Ausleben von Homosexualität zu verwenden ist für mich äußerst fragwürdig. Wobei man in diesem Fall davon ausgehen muss, dass derjenige tief in seiner religiösen Blase steckt und eventuell gar nicht anders reagieren kann. Mitleid wäre da eher angebracht.

Ernst nehmen kann ich solche Aussagen jedenfalls nicht. Religion sollte einfach eine Privatangelegenheit bleiben.

Ohne Religion als Begründung heranzuziehen, wäre es auf jeden Fall homophob.


GoodRuby 
Fragesteller
 20.06.2023, 15:12
Wobei man in diesem Fall davon ausgehen muss, dass derjenige tief in seiner religiösen Blase steckt und eventuell gar nicht anders reagieren kann. Mitleid wäre da eher angebracht.

das Lustige an der Sache ist, dass man Mitleid mit den streng Religiösen haben kann, aber die streng Religiösen Mitleid mit Schwulen und Lesben haben, weil sie ihrer Ansicht nach ja in die Hölle kommen wegen ihrer "Sünden"

also im Grunde gegenseitiges Mitleid, was komplett unnötig ist!

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Svensson70  20.06.2023, 15:16
@GoodRuby

Das wäre tatsächlich nicht notwendig.

Problematisch wird es tatsächlich dann, wenn man Religion zur Rechtfertigung für Hass auf andere Menschen nutzt.

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ja

Weil es niemand anderen irgendwas angeht und man sich nicht in die Leben anderer einzumischen oder ihnen den eigenen Glauben aufzuzwingen hat. Jeder glaubt, wie er oder sie das möchte.