Ist das nicht eine Schande ?

8 Antworten

Das Kernproblem sind nicht Prominente oder generell Reiche. Ich denke inzwischen, dass kein Mensch absichtlich ein "schlechter Mensch" ist oder anderen nichts gönnt.

Es hängt vielmehr mit einem gesellschaftlich verwurzelten Konzept zusammen, dem "meritokratischen Traum". Dieser besagt, dass derjenige, der hart für seinen Reichtum arbeitet, auch belohnt werden sollte und Reichtum somit ein Privileg der Fleißigen ist.

Auf den ersten Blick erscheint das sinnvoll. Wer viel leistet, die richtigen Entscheidungen trifft und Werte schafft, sollte mit Reichtum und Wohlstand belohnt werden. Was spricht dagegen?

Der meritokratische Traum nimmt jedoch an, dass jedes Individuum unter gleichen Bedingungen startet und somit jeder die gleichen Chancen auf Erfolg hat. Diese Annahme ist stark vereinfacht und schlichtweg falsch. Die Startbedingungen, mit denen man seit der Geburt konfrontiert ist, spielen eine erhebliche Rolle. Wer in einer ärmeren Familie geboren wird, hat deutlich weniger Möglichkeiten.

Zudem setzt das Konzept ein unendliches Wachstum und unendlichen Erfolg voraus, damit jeder beliebig reich werden kann, was im Widerspruch zu den ökologischen Gesetzen unseres Planeten steht.

Reichtum bedeutet daher Macht und Einfluss, was wiederum Verantwortung mit sich bringt. Wenn Reichtum jedoch ein Privileg ist, wird die Verantwortung gegenüber wirtschaftlich Schwächeren vernachlässigt. Dies vergrößert die Kluft zwischen Arm und Reich und schürt so Zorn. Arme regen sich also häufig nicht über den Reichtum auf, weil sie neidisch sind oder anderen nichts gönnen, sondern weil einige ihre Verantwortung nicht wahrnehmen wollen.

Der Sinn eines Sozialstaats, wie wir ihn in Deutschland haben, besteht darin, an diesen Stellschrauben zu drehen und den Reichtum so zu regulieren, dass ein Existenzminimum für Einkommensschwächere gesichert wird.

Das deutsche Sozialsystem sieht zwar eine signifikante Umverteilung von reich nach arm vor, dennoch gibt es signifikante Kritikpunkte, insbesondere im Hinblick auf die Existenzsicherung und die Abhängigkeit der Arbeitslosenversicherung und Sozialleistungen von den Interessen der Arbeitgeber.

Du hast wohl vergessen, dass viele Prominente und oder andere Leute die viel Geld haben, nicht nur auf einer Luxusyacht mit Hummer und Champagner chillen, sondern auch viel Gutes tun, selbst wenn man hier von persönlich keinen Nutzen hat.

tommgrinn  03.11.2023, 16:23

Es ist aber nachgewiesen, dass ärmere Leute im Verhältnis mehr Gutes tun bzw. Spenden als reiche Leute. Trotz geringer Rücklagen: Ärmere Haushalte spenden mehr als reiche (tagesspiegel.de)

Würde also das Geld mehr auf ärmere Leute verteilt, würde davon viel mehr Gutes getan. Dein Argument geht also nach hinten los.

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euphonium  20.11.2023, 09:07
@tommgrinn

Auch dein Argument ginge eventuell nach hinten los. Würde man mehr Geld den Ärmeren gäben, würden diese reicher werden und weniger geben.

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tommgrinn  22.11.2023, 11:32
@euphonium

Klares Nein, da du reich mit etwas reicher/weniger arm verwechselst. Sie würden immer noch nicht reich sein und daher immer noch wesentlich mehr spenden als die Reichen. Aber vielleicht fällt dir ja noch ein anderen Argument ein? Ansonsten würde ich "Schach Matt" sagen.

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euphonium  22.11.2023, 12:30
@tommgrinn

Ich lass mich natürlich ungern matt setzen, also gardez würde ich akzeptieren. Ab welchem Grad Reichtum setzt der Wechsel ein? Der ehemals Arme gewinnt im Lotto 1 oder mehrere Millionen, ab wann ist er reich?
Grundsätzlich gebe ich dir vollkommen recht, dass arme Menschen eher ihren letzten Cent hergeben, als ein Reicher 1 Euro. Aber auch das ist wieder viel zu undifferenziert geredet.
Schönen Tag und Woche noch und vor allem Frohe Weihnacht.

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tommgrinn  22.11.2023, 12:57
@euphonium
Ich lass mich natürlich ungern matt setzen, also gardez würde ich akzeptieren. Ab welchem Grad Reichtum setzt der Wechsel ein? Der ehemals Arme gewinnt im Lotto 1 oder mehrere Millionen, ab wann ist er reich?

Da gibt es viele Definitionen. Ich mag die Definition die besagt, dass derjenige allein von den Zinsen/ Aktien-Dividenten/ Mieteinnahmen leben kann ohne arbeiten zu müssen. Ein kleines Haus im Wert von einer Million in dem man allein (ohne Miete) wohnt (nur als Beispiel) würde also nicht ausreichen.

Grundsätzlich gebe ich dir vollkommen recht, dass arme Menschen eher ihren letzten Cent hergeben, als ein Reicher 1 Euro. Aber auch das ist wieder viel zu undifferenziert geredet.

Eigentlich nicht, Sagt ja der Artikel im Link genau das aus.

Schönen Tag und Woche noch und vor allem Frohe Weihnacht.

Dir auch eine schöne Winterzeit und guten Rutsch ins neue Jahr.

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tommgrinn  22.11.2023, 20:15
@euphonium

Noch zuvor die Wintersonnenwende (von dem ja immerhin Weihnachten abstammt). ☝️

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Wo siehst du hier eine Schande? Jeder macht sich selbst das Bett in dem er liegt. Es steht dir doch frei ein Promi, Star, Unternehmer, etc. zu werden. Wenn du dazu nicht faehig bist, ist das noch lange kein Grund andere der Schande zu bezichtigen.

Warheit123 
Fragesteller
 03.11.2023, 05:59

Das ist ja eine tolle Rechtfertigung für dieses System und Millionengehälter, Milliarden Vermögen usw.

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Warheit123 
Fragesteller
 03.11.2023, 06:02
@Easygoing775

Das ist nicht nun einmal so das ist eine bewusste Entscheidung der Mehrheit und die hat falsch entschieden.

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Warheit123 
Fragesteller
 03.11.2023, 06:04
@Easygoing775

Doch hat es. Es gab und gibt eine Alternative zu diesem System nur die Mehrheit ist nicht zu einem gerechten besseren System fähig und oder hat es nicht so gewählt.

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Onaxer  03.11.2023, 06:09
@Warheit123

Was ich für eine Schande halte: Deine Überheblichkeit - Du glaubst (allein) im Besitz der Wahrheit zu sein. Alles anderen irren. Das ist beschämend. Und peinlich.

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Warheit123 
Fragesteller
 03.11.2023, 06:10
@Onaxer

Was du für was hälst ist völlig unerheblich und egal, ist unwichtig.

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euphonium  22.11.2023, 12:34
@Warheit123

gibt eine Alternative zu diesem System
wie heißt bzw. wie sieht diese Alternative aus? Konkret bist du noch nicht geworden, aber es wäre interessant, das zu erfahren.

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Warum soll das eine Schande sein?

Es steht jedem frei, dasselbe zu tun.

Du willst also, dass Leistung bestraft und Nichtleistung belohnt wird und findest das dann gerecht?

Warheit123 
Fragesteller
 03.11.2023, 06:08

Das ist nicht nun einmal so das ist eine bewusste Entscheidung der Mehrheit und die hat falsch entschieden.

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Onaxer  03.11.2023, 06:10
@Warheit123

Wie kannst Du darüber urteilen? Wer bist Du, Dir das anzumaßen?

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Warheit123 
Fragesteller
 03.11.2023, 06:18
@Onaxer

Das kann ich sehr gut. Ich bin schlau deshalb kann ich das.

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Onaxer  03.11.2023, 06:20
@Warheit123

Achso. Angemeldet um zu trollen. Na dann. Viel Spaß noch.

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Warheit123 
Fragesteller
 03.11.2023, 06:23
@Onaxer

Da fragt man sich doch was bist du ?.

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tommgrinn  03.11.2023, 16:24

Wie kann man denn als reicher Sohn/Tochter nachträglich geboren werden? Wie geht das genau?

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Soziale Ungleichheit hat es immer gegeben und wird es immer geben. Selbst im Sozialismus/Kommunismus waren nicht alle gleich, sondern einige war "gleicher" als andere.

Die Frage ist, wieviel Ungleichheit hält eine Gesellschaft aus? Zuviel Ungleichheit ist sicher nicht gesund und wenig förderlich für die Akzeptanz eines Systems.