Ist das Gehalt als Beamter im gD wirklich so schlecht?
Ich spiele mit dem Gedanken, mich bei der Polizei, der Stadt oder einer anderen Behörde für ein duales Studium zu bewerben. Dieses dauert drei Jahre und man schließt mit einem Bachelor ab, anschließend würde man dann bei A9 Stufe 3 einsteigen (NRW). Während des Studiums erhält man bereits rund 1.400€ netto pro Monat.
Da kämen laut dem Beamtenrechner als Single ohne Kinder dann 2742€ netto raus. Bis ich potenziell fertig wäre, würde das Gehalt natürlich noch an die Inflation durch Tarifverhandlungen etc. angepasst werden. Der Knackpunkt ist jedoch, dass von diesem Nettogehalt noch ein Teil für eine private Krankenversicherung weggeht - etwa 250-300€ dann nochmal weg.
Dann blieben am Ende zum Berufseinstieg noch rund 2.500€ netto.
Ich finde das für den Einstieg als Single recht viel, um ehrlich zu sein. Natürlich kommt wahrscheinlich so nach fünf Jahren die Beförderung nach A10 und zusätzlich steigt man in den Erfahrungsstufen auf.
Man wird jetzt kein Multimillionär, aber kann doch durchaus ein gutes Leben ohne Geldsorgen führen, oder (hängt natürlich vom Lebensstil ab, eine Rolex-Sammlung und ein Ferrari werden schwierig)? Außerdem muss man die Sicherheit bedenken, die Home-Office Regelungen (bis zu 60% HomeOffice möglich) sowie die Familienfreundlichkeit. Die ganzen Pflichten eines Beamten lasse ich mal außen vor, es ist klar dass es da gewisse Vorgaben gibt.
Außerdem besteht ja noch die Möglichkeit, später einen Master dranzuhängen und auf A13 zu springen. Da kämen netto dann schon knapp 3.500€ raus, bzw. mit der Berufserfahrung dann etwas mehr.
Wie findet ihr das Gehalt?
Ich finde, dass man zum Berufseinstieg sehr gut verdient. Problematisch ist nur, dass hinten raus die Sprünge eben nicht so groß sind.
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
5 Antworten
Im Vergleich mit anderen systemrelevanten Jobs ist es tatsächlich relativ gut.
Gerecht ist es dennoch nicht, denn 2500 Euro dafür, dass man täglich sein Leib und Leben gefährdet, ist beinahe lachhaft.
lg
Danke für deine Antwort, ich sehe es bei den Kommissaren genau wie du.
In meinem Freundeskreis machen gerade viele das Studium zum Polizeikommissar (also auch gD). Das wäre nicht so meins, ich würde mich eher im Büro sehen.
Da könnte man sich als Regierungsinspektoranwärter bewerben, da werden aber nur knapp 3% der Bewerber genommen laut den Statistiken, die ich gefunden habe.
Geil kann man das nicht nennen, aber schlecht ist es auch nicht. Du wirst damit eine Familie gründen können und ein relativ angenehmes Leben haben können. Aber große Sprünge sehe ich da nicht drin. Nen Master dranhängen , in den höheren Dienst einsteigen mit A13-14. Das sieht schon anders aus. Das ist geil.
Vergiss dabei aber nicht, dass nur die geeignetesten Beamten vom gehobenen in den höheren Dienst befördert werden. Ich würde eher dazu raten, sofort in den höheren Dienst einzusteigen nach dem Master.
Da hast du recht. Laut dem was ich so höre, muss man sich für das Masterstudium innerhalb der Behörde bewerben. Wenn die einen nicht nehmen für das Masterstudium, kann man das auch auf eigene Faust machen (und auf eigene Kosten).
Dieses würde dann etwa 10-15.000 Euro kosten, anschließend müsste man sich dann aber selber eine Stelle suchen, womit man dann im hD einsteigen kann.
Genau deswegen, macht es schon Sinn sofort in den höheren Dienst einzusteigen, wenn du da hin willst. Ansonsten musst du bereit sein, im gD zu bleiben.
Hmm, ich freunde mich mit einem "normalen" Studium irgendwie nicht so an. Ich möchte eben schon Geld verdienen und nicht bis ich Mitte 20 bin, keinen Cent besitzen. Finde die Kohle während des Studiums auch attraktiv.
Vermutlich gehe ich den Weg in den gD und gehe das Risiko ein, den Master dann auf eigene Kosten machen zu müssen (diese rund 15.000€ hätte man schnell aufgeholt).
Aber soweit bin ich ja noch nicht, erst einmal muss ich den Job kriegen :-)
Es ist auf jeden Fall keine schlechte Entscheidung. Kann man so machen, ja. Nur schlag dir aus dem Kopf, dass du damit eine heftige Karriere machst. Du wirst ein selbstständiges und geiles Leben haben, aber irgendein Oberratposten ist nicht drin^^
Mir ist klar, dass ich da nicht fünfstellig im Monat verdienen werde. Ich habe als Ziel 3.000€ netto nach Krankenversicherung, da kann ich ein sorgenloses (finanziell gesehen) Leben führen. Ich habe keinen verschwenderischen Lebensstil und käme damit super hin.
Die Dozenten meiner Bekannten sind teilweise auch erst Anfang 30 und sitzen auf einer A15/16er Stelle, was ich wiederum erstaunlich finde. Davon haben die meisten auch das Studium für den gD gemacht und anschließend den Master.
Als Beamter kommt es sehr stark auf die Eignung an. Höherer Dienst dort ist wirklich sehr begehrt und man mustert die Leute sehr aufmerksam, bevor man sie als geeignet sieht. 3k Netto ist ein realistisches ZIel, 5k Netto wird in den ersten 20 Jahren sehr schwierig. Ich will dir nur klar machen, dass es sehr schwer ist aus einem Rahmen auszubrechen, den die Behörde dir mit der Laufbahn auferlegt. Wenn du im gD bist, dann bist du im gD. Da ist der Weg nach oben seeeeehr steinig und fast schon ausgeschlossen. Das musst du immer im Hinterkopf behalten. Bist du bereit, 20 Jahre lang ungefähr dasselbe zu machen und ungefähr das gleiche Geld zu verdienen, also etwa 3k Netto? Wenn ja, dann grünes Licht! :)
Ich finde das ein (noch) gutes Gehalt. Verglichen aber beispielsweise mit dem Gehalt in der Schweiz ist das ausbaufähig.
Das tollste Du wirst übernommen, hast Deinen Arbeitsplatz nach dem Studium sicher und schon DAS alleine ist Gold wert
Und Du bist abgesichert!
Du kannst u.U. in der Freien Wirtschaft mehr verdienen, ABER mit wesentlich schechterer Absicherung. Und Versicherungskonzernen geht es auch in erster Linie ums Geld. Da einen Anspuch durchsetzen ist nur schwer möglich
Sorry aber für 2500€ würde ich es nicht tun.
Selbst bei 10.000€ Netto wäre das mir nicht wert.
Danke für deine Einschätzung, es ist echt schwer in meinem Alter sich einen Job auszusuchen. Ich finde diesen Alltag von Beamten halt nicht schlecht.
Man arbeitet seine 40-42 Stunden in der Woche, wird nach Feierabend nicht noch von der Arbeit aus angerufen und am Wochenende ist frei, dazu geringere Abgaben und hohe Kreditwürdigkeit.
Den Master kann man beginnen, wenn man nach dem Bachelor zwei Jahre Berufserfahrung gesammelt hat. Dieser dauert dann zwei Jahre und kann nebenberuflich gemacht werden, weiterhin also volles Gehalt.
Dann wäre man A13 mit eventuell 30 Jahren, hat also noch ordentlich Zeit um immerhin bis A14-A15 zu kommen. Dort sieht das Gehalt dann schon echt nett aus, auch in Steuerklasse 1.