Hat jemand von euch ein Pferd, obwohl er nicht so viel verdient?

13 Antworten

In der aktuellen Zeit finde ich die Frage schwierig. Ich verdiene über 2000 € netto und komme mit viel Glück gerade so hin, kann jetzt schon keine großen Sprünge machen mit meinem Geld.

Meinem Bub fehlt es dafür an nichts, solange ich das Geld habe.

Momentan ist alles sehr teuer.

Die Eigentümerin von dem Stall, in dem mein Pferd vorher untergebracht war, hatte 15 eigene Pferde (Schulbetrieb). Sie meinte zum Schluss zu mir, dass sie sich mittlerweile zweimal überlegt, ob der Zahnarzt kommen muss oder eine Impfung wirklich wahrgenommen wird etc.

Dass sie mit ihrem Einkommen (370 €/Box + 25 € pro Einzelreitstunde bzw. 12,50 € für Gruppenstunde) und der Anzahl an Pferden nicht wirklich über die Runden kommt, wollte sie nicht wahrhaben (Betriebserhaltungskosten, Futterkauf (für Einsteller und eigene Pferdchen), Pachtvertrag für die Wiesen, etc.). Aber gut, solche Leute lernen es nur, wenn sie auf die Nase fallen....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd

Nein und das würde ich auch nicht empfehlen, es reicht völlig aus wenn man sich dann stattdessen eine RB/PB zulegt.

Die ganzen Kosten sollte man schon bedienen können denn da kommt so einiges

  • Kauf des Pferdes
  • Stallmiete
  • Futter, wenn du Pech hast brauchst du auch noch spezielles Futter
  • Die Ausstattung
  • Versicherung
  • Tierarzt für Impfungen und andere Problemchen
  • Schmied
  • Reitlehrer

Dann kommen auch noch so fragen, braucht das Pferd bestimmte Therapien? Medikamente usw?

Inkognito-Nutzer   08.11.2023, 07:07

Will eh keines aber kann mir nicht vorstellen, dass nur Leute mit viel Geld ein Pferd haben.

0
Mohnblueten  08.11.2023, 07:10
@Inkognito-Fragesteller

Kommt halt auch drauf an was du als wenig empfindest, es gibt durchaus Leute die ihre Pferde mit Hartz4 über den Winter gebracht haben, in dem Fall ist und wäre dann eh Eigenregie angesagt.

0
Inkognito-Nutzer   08.11.2023, 07:13
@Mohnblueten

Mit wenig meine ich so um die 1000€ oder auch 1300 -1400€

0
Wilhelm133  08.11.2023, 07:16
@Inkognito-Fragesteller

Ich kenn mich nur mit Rennpferden aus. Ich war selber Stallhelfer auf der Rennbahn. Die Besitzer sind durch die Bank alle vermögend. Die betreiben den Rennsport als Hobby, und manchmal wird eines der Pferde ein Star und bringt viel Geld ein.

0
Mohnblueten  08.11.2023, 07:17
@Wilhelm133

Das ist dann natürlich etwas völlig anderes, da gehen mitunter auch ganz andere Beträge über den Tresen, da kann Ottonormalreiter mitunter nur von Träumen. ^^

2
Aylamanolo  07.03.2024, 17:45
@Inkognito-Fragesteller

Was ist "viel Geld."? 2400 Netto heutzutage ist Minimum. Das eigene Pferd ist mittlerweile so teuer geworden, dass es sich immer weniger Leute leisten können. Unter 500 Euro im Monat findest du bei uns . Großraum Köln . nichts mehr. DAzu kommen dann noch Schmied, Tierarzt, Reitunterricht und so weiter. Unter 700 Euro geht es kaum noch,

0

Definiere "nicht so viel"? Dazu kommt es auch immer auf die jeweilige Gegend an - hier in Bayern Nähe München kannst du dein Pferd in sowas wie Gut Kerschlach einstellen oder beim Herrn Ferch in Stegen für 800€+/Box. Zur Stallmiete kommt dann aber noch das übliche: Hufbearbeitung, Zusatzfutter, Zahnarzt, Sattler, Ausrüstung, Tierarzt,... Das Geld muss man natürlich erst mal haben/verdienen - auch in Bezug auf die hier üblichen hohen Mieten, Immobilienpreise, Lebenshaltungskosten,... während es meinetwegen in Meck-Pom oder irgendwo an der Nordsee ein ganz anderes Preisgefüge gibt.

Teuer ist es jedoch immer. Und ja, ich kenne Leute die haben Pferde obwohl sie es sich eigentlich nicht leisten können. Da kommt das Pferd dann halt nicht in die Klinik zur dringend nötigen Augenuntersuchung, weil man das Geld nicht hat. Und der Sattel wird mit whatever irgendwie gepolstert und untergelegt, weil Sattler ist finanziell grad nicht drin. Oder es gibt dann Monatsende nur noch Kartoffeln, weil das Geld ausgeht. Verletzungen oder Koliken sind dann auch für so manches Pferd/Tier das Todesurteil, weil die Behandlung für den Eigentümer nicht bezahlbar ist.

Ich persönlich würde unter solchen Umständen kein Tier halten. Mir ist wichtig, dass ich meine Tiere gut versorgen kann - auch im Fall von Kranhkeit, Verletzung, etc. Und ich selbst schwelge sicher nicht im Luxus aber ein gewisser Standard ist mir wichtig. Sieht aber halt jeder anders.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Inkognito-Nutzer   08.11.2023, 11:49

Es gibt ja Versicherungen die alle Operationen übernehmen. Mit nicht so viel meine ich 1200 oder 1500 netto. Ich kenne nämlich nur Leute die eines haben die mindestens 3000 verdienen...

0
Hjalti  08.11.2023, 11:58
@Inkognito-Fragesteller

Nein - die Versicherungen übernehmen nicht alle Operationen. Auch hier gibt es Abstufungen, ebenso wie bei kompletten Krankenversicherungen. Und dann gibt es selbst bei Übernahmen durch die Versicherung oft noch immer noch genug "rundherum" / Nachsorge, ...welches selbst zu bezahlen ist.

2
Inkognito-Nutzer   08.11.2023, 12:23
@Hjalti

Wenn man eine Versicherung hat die alle Operationen übernimmt schon . Ich weiß das ich hatte die nämlich. Die ünerhahm alles sobald das Tier dafür sediert werden müsste.

0
Punkgirl512  08.11.2023, 12:27
@Inkognito-Fragesteller

Die Zeiten haben sich definitiv geändert. Inzwischen zahlt man gutes Geld und vieles ist ausgeschlossen. Selbst die Uelzener kündigt seit Anfang des Jahres sämtliche Verträge, bietet neue Verträge an zum 3-4 fachen Satz.

0
Inkognito-Nutzer   08.11.2023, 12:32
@Punkgirl512

So alt bin ich noch nicht das sich die Zeiten geändert haben

0
Punkgirl512  08.11.2023, 12:37
@Inkognito-Fragesteller

Die neue GOT gilt auch erst seit Oktober letzten Jahres. Seitdem haben auch die OP-Versicherungen sich deutlich verändert.

1
Inkognito-Nutzer   08.11.2023, 13:14
@Punkgirl512

Hab aber Grad selbst wirleder eine R und V Versicherung gefunden und da is auch jede Operation versichert für fast 600€ im ganzen Jahr....

0
Hjalti  08.11.2023, 14:59
@Inkognito-Fragesteller

Sicher... bei dir ist das ganz anders als bei anderen... und Versicherungen haben ja keine Klauseln und Ausschlüsse... solltest mal ganz genau das Kleingedruckte lesen.

2
Inkognito-Nutzer   08.11.2023, 18:45
@Hjalti

Habe ich.

0
Aylamanolo  07.03.2024, 17:53
@Inkognito-Fragesteller

und was ist mit den vielen TA Besuchen, wo keine OP gemacht wird? DAs Pferd hat Husten, hat sich vertreten, hat eine Kolik und so weiter.... keine KLinik, aber der TA ist ein paar Mal da. DAs allein kann schon in die Tausende gehen. DAs Pferd einer Freundin kam wegen Kolik in die KLinik, OP war nicht nötig, aber 4 Tage Intensivbehandlung. 4500 Euro und das war vor drei Jahren,

1

Ja kenne ich, ich kenne eine Menge "Reitbetriebe", die am Ende des Tages bei deutlich über einer 40 Stundenwochen, an sich selbst, nach Abzug aller Kosten 1 200 Euro an sich selbst nicht auszahlen können.

Wo am Ende der Betrieb, effektiv übers Jahr keinen netto Lohn von 1200 Euro, für den Betreiber abwirft! Im übrigen ist es auch in der allgemeinen Landwirtschaft nicht so selten, das der Landwirt für deutlich unter Mindestlohn arbeitet!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Naja, sagen wir so, die finanzielle Situation ist nicht mehr so rosig, wie als ich mir das Pferd gekauft habe. Nicht, weil ich weniger Geld zur Verfügung habe, sondern dank Inflation, neuer GOT usw.

Ich war in der letzten Zeit schon fast an dem Punkt, wo ich mir überlegt hätte, das Pferd entweder zu verkaufen oder sonst etwas zu ändern. Für Rentnerwiese ist mein Pferd mit 8 Jahren definitiv zu jung, ein Stall mit mehr Selbstversorgung war für mich auch keine Option mehr. Zur Verfügung stellen lohnt sich nur bei einem Sport- oder Zuchtpferd, was ich beides nicht habe. Kam die Überlegung, günstigere Wohnung. Aber finde sowas mal, ohne ewig zu fahren oder in einem Hasenstall zu wohnen. Jede 30m²-Einzimmerwohnung ist teurer als meine 65m² mitten in der Stadt aus 2018.

Letztlich habe ich die letzte verbliebene Stellschraube gegriffen und mir einen neuen Job gesucht, wo ich monatlich etwa 500€ netto mehr habe.

Ich konnte mein Leben schon bezahlen, es sind auch monatlich etwa 300€ Plus übrig geblieben und ich habe genug Erspartes, habe sogar ein paar Urlaube dieses Jahr gemacht, ich war also definitiv nicht arm. Aber auf Dauer würde ich so nicht leben wollen, auch mit der Angst, dass das Ersparte sich nicht so leicht neu generiert, wenn ich es mal angreifen muss. Habe abgesehen von Urlaub schon an vielen Ecken gespart und mir Sachen nicht gekauft, die ich gerne hätte.

Ganz entspannt wird das jetzt mit dem neuen Job auch nicht, zumal der mich zeitlich mehr fordern wird, aber es fühlt sich besser an als zuvor.

Woher ich das weiß:Hobby – Reitsport seit 2007, eigenes Pferd seit 2020