Hält das Fahrrad mein Gewicht aus?

9 Antworten

Ok, dann sage ich mal etwas nicht so nettes. Kräftige, junge 90 kg- und 100 kg-Männer, größer als du, treten alles kaputt. Sattelstützen verbiegen sich, Speichen brechen, Rahmen knicken ein, vom Verschleiß gar nicht zu reden. - Ich habe mich um die Räder zweier solcher Freunde gekümmert. (Teure Räder hatten die allerdings nicht.)

Bei 120 kg habe ich weniger Bedenken. Du bist nach der kleinsten Steigung so platt, dass das Rad im Keller landet. Es wird dir einfach keinen Spaß machen. Jedes Mädchen mit einem vertretbaren BMI hängt dich ab.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung mit Fahrrädern.
YilmazIchigo 
Fragesteller
 10.05.2024, 10:28

Also, sollte ich deiner Meinung nach dieses Fahrrad nicht kaufen? Hast du vielleicht Empfehlungen für mich ?

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FelixLingelbach  10.05.2024, 10:55
@YilmazIchigo

Ja, du solltest es nicht kaufen. Entweder du machst es kaputt oder es landet im Keller.

Empfehlungen? Selbst wenn du ein Bodybuilder bist mit so gut wie keinem Körperfett, bist du zu schwer um Spaß am Radfahren zu haben. Wenn du aber drauf bestehst, musst du nach einem gucken, dass mit 140 kg zulässigem Gesamtgewicht angegeben wird.

Hier kann man das zulässige Gesamtgewicht einstellen (steht auf 150 bis 160 kg):

Fahrrad XXL

Es sind viele eBikes dabei. So eins wäre in deinem Fall vielleicht das beste.

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RedPanther  10.05.2024, 11:25

Unterschätze das nicht. Schwere Menschen haben trotzdem die Kraft in den Oberschenkeln, ihr Gewicht z.B. eine Treppe hoch zu stemmen. Diese Kraft können sie beim Radfahren auch auf die Pedale stemmen und das ist deutlich mehr als beim durchschnittlichen 60 kg Mädchen. Es kommt halt nicht mehr so viel Vortrieb dabei herum, weil eben auch mehr Gewicht beschleunigt werden muss.

Generell finde ich deine Einstellung gegenüber übergewichtigen Menschen etwas fragwürdig. "Bei deinem Körperfett bist du zu schwer um Spaß am Radfahren zu haben"... darf er das nicht selbst beurteilen? Das Gewicht hält ihn nicht davon ab, mit 15 km/h eine 30 km Tour durchs Flachland zu drehen, und wenn er damit Spaß hat soll er den doch haben?

Verbogene Sattelstütze und eingeknickten Rahmen habe ich bisher nur bei Unfällen gesehen.

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FelixLingelbach  10.05.2024, 11:36
@RedPanther

 "Bei deinem Körperfett bist du zu schwer um Spaß am Radfahren zu haben"

Genau das habe ich nicht geschrieben, im Gegenteil.

Nach meiner Erfahrung hier bei mir, wo es selten wirklich flach ist, haben Leute mit so einem Körpergewicht keinen Spaß am Radfahren.

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RedPanther  10.05.2024, 15:13
@FelixLingelbach

Der Fragesteller kommt aus Köln, hatte er in seiner letzten Frage geschrieben. Dort ist es flach.

Ich bin auf der Schwäbischen Alb aufgewachsen. Also Mittelgebirge. Weißt du, wer mir den Spaß am Radsport beigebracht hat, indem er mich als 10jährigen bei seinen Trainingstouren mitnahm? Mein Vater. Nicht ganz 1,80 m groß und damals 140 kg schwer. Der hatte da schon Spaß auf dem Rad.

Und doch, du hast geschrieben: "Es wird dir einfach keinen Spaß machen", nachdem du auf sein Gewicht eingegangen warst.

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FelixLingelbach  10.05.2024, 15:22
@RedPanther

Aber ich habe doch keine Ahnung, ob sein Gewicht nun Muskelmasse oder Fett ist oder beides.

"Selbst wenn du ein Bodybuilder bist mit so gut wie keinem Körperfett..." , habe ich geschrieben.

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HarryXXX  10.05.2024, 12:47

Naja ich habe damals mit 130 kg angefangen und es innerhalb eines Jahres nicht nur auf weniger Gewicht, sondern auch auf einen 35er Schnitt über mindestens eine Stunde gebracht. Die 35km bin ich auch jahrelang nach Feierabend gefahren. Täglich und bei jedem Wetter. Also das geht schon. Ich habe mich aber im einschlägigen Fahrradladen beraten lassen.

Zuvor hatte ich mal auch ein recht preisgünstiges Fahrrad, da war ständig das Tretlager kaputt und man konnte zusehen wie der Rahmen sich aufbiegt.

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Dreamdrummer  10.05.2024, 13:28

Also ich hab auch 116 kg auf 1,83 und bisher noch nie mit einem Fahrrad Probleme gehabt. Eher dann mit diesen E-Scootern, die kommen keinen Berg mehr hoch, wenn du so schwer bist 😅

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Ich bezweifle, dass die 2 Kilo einen Unterschied machen, ich war bei meinem Fahrrad auch ein klein wenig über dem Maximalgewicht. Allerdings musst Du verstärkt auf Bodenwellen und Co achten, da Du sonst schnell ein verbogenes Laufrad hast.

Und Fahrrad fahren ist eine gute Trainingsmethode.
Aber fahre nicht nur 2km Strecken, sondern 100km Strecken, das dauert dann zwar einen Tag, aber Du hast auch einen ordentlichen Benefit davon.
Und plane Touren ohne große Steigungen, die bringen nicht viel für's Training, sind aber ziemlich demotivierend.

Effektiver wäre aber, wenn Du deine Ernährung umstellst. Kallorien zählen sorgt dafür, dass dir klar wird, woher die ganzen Kallorien her kommen (war mir anfangs nicht klar). Mit der Basis kannst Du dann umstellen, Nudeln mit selbst gemachter Soße geht schnell und schmeckt besser, als Pizza, Du hast aber die kontrolle über die Kallorien. Selbes mit Reis. Und ich habe gestern Vollkorn-Dinkelbrot entdeckt, das schmeckt sogar pur super gut. Und es hilft auch Intervall-Fasten, am besten in Verbindung mit der Arbeit/Schule. In meinem Fall heißt das: Nach 18-20 Uhr bis 12 Uhr nächsten Tag nichts essen, nur Wasser oder Tee.
Auf diese Weise habe ich in ziemlich kurzer Zeit über 10kg verloren, ohne groß Hunger zu haben.

RedPanther  10.05.2024, 10:53

Ist alles richtig. Aber es sind 20 kg Übergewicht. Das gesamte Fahrrad darf max. 120 kg wiegen. 15 kg Eigengewicht + 122 kg Fahrergewicht + Wasserflasche + vielleicht wenigstens ne Unterhose...

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Palladin007  10.05.2024, 11:21
@RedPanther

In der Frage steht:

hat ein Zulassungs Gewicht von 120 KG, ich wiege aber schon 122 Kilo

Das interpretiere ich als 2kg Übergewicht + Kleidung + Gepäck.

Das Eigengewicht des Fahrrads zählt da meines Wissens nach nicht dazu, das lastet ja nicht auf dem Fahrrad an sich.

Aber klar, ein gewisses Risiko bleibt.
Ich gehe aber nicht davon aus, dass so ein Fahrrad beim Maximalgewicht direkt zusammen klappt, stattdessen wird das noch ein paar kg mehr aushalten können und natürlich sehr viel empfindlicher gegenüber Bodenunebenheiten sein.
Aber wenn die Wahl steht:

  • Fahrrad kaufen und Riskieren, es kaputt zu machen
  • Nichts tun und weiter dick bleiben

...dann ist Ersteres für die Gesundheit vermutlich klüger.
Die Motivation mit dem Fahrrad fahren anzufangen sollte man nutzen.

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RedPanther  10.05.2024, 11:27
@Palladin007
Das Eigengewicht des Fahrrads zählt da meines Wissens nach nicht dazu, das lastet ja nicht auf dem Fahrrad an sich.

Weil beim zGG eines Autos auch das Eigengewicht des Autos nicht mit eingerechnet ist?

Also ich kenne es so, dass bei einem "maximalgewicht des Fahrzeuges" das komplette rollende System gemeint ist, also Leergewicht + Biomasse + Ladung...

Schaue dir die verlinkte Beschreibung des Fahrrades an. Da steht nicht "maximales Fahrergewicht", sondern "zulässiges Gesamtgewicht".

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Beim Rest sind wir uns wie gesagt einig.

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es gibt verstärkte Pedelecs mit 180 kg Gesamtgewicht. Das macht sicherlich mehr Spaß & dürfte auch das Richtige sein.

Hercules. Schauff Sumo, Riese & Müller GX (damals GH Modell) mit verstärkter Schweißung. Bis hin zu 280 kg als 3 Rad Lasten Pedelec

Paar meiner Kollegen haben mir gesagt das ist kein Problem, weil die meisten Fahrräder so konzipiert sind das sie 30-40 Kilo mehr aushalten als angegeben

So direkt werden Fahrradteile gar nicht für ein bestimmtes Fahrergewicht ausgelegt.

Man baut anhand von Erfahrungswerten und "schon immer so gemacht" ein Fahrradteil, probiert aus ob es das vorgesehene Fahrergewicht aushält und wenn ja, produziert man das so. Das Gewicht, das man ausprobiert hat, ist dann i.d.R. auch das Gewicht, was als maximales Fahrergewicht angegeben wird. Falls dann doch unangenehm viele Reklamationen einlaufen, senkt man die Angabe des maximalen Fahrergewichts um 10 kg. Aber ob das Teil auch einen 20 kg schwereren Fahrer aushält, weiß im Grunde keiner aus der Konstruktionsabteilung.

Dass sich da wirklich jemand hinsetzt und nachrechnet, welche Belastungen bei welchem Fahrergewicht und welchem Einsatzbereich auftreten und wo welche Wandstärken eingehalten müssen um diese Belastung auszuhalten, ohne dass das Bauteil schwerer wird als unbedingt nötig, passiert nur im High-End-Bereich. Wo dann allein der Rahmen 2000 € kostet.

aber mein Vater passionierter Radfahrer hat mich das davon abgehalten und gesagt, das es gefährlich ist und die Garantie flöten geht.

Wie schon in der anderen Frage geschrieben: Gewährleistung und Garantie sind dann tatsächlich weg. Wobei das eigentlich nur Bruch betrifft; wenn der Nabendynamo nicht funktioniert, hat das nichts mit deinem Gewicht zu tun.

Dass es gefährlich ist, finde ich nicht. Allenfalls für den Geldbeutel, wenn dann doch ein teures Teil kaputt geht. Aber bei den allerwenigsten Fahrradteilen droht im Fall eines Bruches ein katastrophaler Sturz. Wenn der Lenker bricht, ja. Aber Lenker haben oft so überdimensionierte Wandstärken, weil das einfach günstiger zu produzieren ist...

Ich bleibe dabei, das Hauptproblem wird ein etwas erhöhter Verschleiß sein. Das hast du aber auch bei anderen Fahrrädern, denn du hast eben u.a. mehr Dampf in den Beinen als ein 50 kg Mädchen. Womit du z.B. eine Kette schneller zertreten würdest, weshalb es gut ist dass dieses Rad einen Riemenantrieb hat. Klar, das Tretlager wird häufiger fällig sein, aber das hast du bei anderen Fahrrädern genauso. Nabenlager sind auch eher unproblematisch; Shimano verbaut Konuslager, die man nachstellen kann. Bleiben in meinen Augen vor allem die Speichen, dass deren Spannung bei günstigen Großserienrädern nicht allzu dauerhaft ist und gerade bei hohem Fahrergewicht schneller nachlässt.

Deshalb meine Meinung (als jemand, der aus der Ferne gut reden hat^^), ich würde es fahren und dabei halt z.B. aufpassen, nicht völlig stumpf im "Mehlsack auf dem Sattel"-Modus auf Randsteine zu knallen oder so.

Da steht zulässiges Gesamtgewicht 120 Kg, davon musst du somit noch das Eigengewicht abziehen. Bis 120k ist Garantie, danach bricht es halt zusammen... mit Dir drauf