Glaubt ihr, daß ein freilebender Wolf in Deutschland nicht mal ein Kleinkind als Beute ansehen könnte?

Waldmensch70  20.11.2022, 21:27

"nicht einmal ansehen könnte"?

Also das er es als Beute ansehen könnte? Oder das er es nicht nur einmal sondern mehrfach als Beute ansehen könnte? Oder was meinst Du mit der Frage?

Wolle650 
Fragesteller
 20.11.2022, 21:29

Ich meine, ob ein Wolf ein Kleinkind als Beute sehen könnte.

7 Antworten

Die Wölfe, die noch übrig sind, sind dem Menschen gegenüber sehr scheu. Deshalb haben sie auch überlebt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Mensch in das Beuteschema des Wolfes rückt, ist zwar gegeben allerdings sehr gering. Selbst in Ländern, in denen der Wolf nicht ausgerottet wurde, hört man eher von gerissenem Vieh als von gerissenen Menschen.

Damit das passiert muss der Wolf erst wieder seine Scheu vor dem Menschen ablegen und ihn mit Nahrung verbinden. Das passiert entweder durch absolute Verzweiflung und Hunger oder durch Vollidioten, die meinen, frei lebende Wölfe anfüttern zu müssen.

Um ehrlich zu sein, hätte ich mehr Angst vor hungernden Straßenhunden. Mein Mann ist in der ehemaligen UdSSR aufgewachsen und erzählte mir, dass er und seine Schwester im Winter nicht alleine auf die Straße durften, weil die ausgehungerten Straßenhunde Kinder angriffen.

BerndBauer3  22.11.2022, 17:29

Ich denke einmal, das die nicht sehr scheu sind. Sie wurden von Menschen verfolgt, und ausgerottet. Aber das ist schon lange her. Heute haben die Wölfe, die am wenigsten scheu sind, die größte Überlebenschance.

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mineralixx  26.11.2022, 11:27
@BerndBauer3

In Norddeutschland laufen sie bereits vereinzelt durch die Gärten in den Kleinstädten.

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Maya707  06.12.2022, 00:30
@mineralixx

Das sie durch Wohnsiedlungen laufen, ist absolut nichts ungewöhnliches und kommt überall vor.

Wölfe wandern Hunderte bis tausende Kilometer weit, um ein geeignetes Revier zu finden. Da müssen sie oft menschliche Siedlungen durchqueren.

Das hat aber nichts mit verlorener Vorsicht zu tun. Sie sind gezwungen dazu. Dabei versuchen sie normalerweise schnellstmöglich durchzukommen, mehr nicht.

In Rumänien sind Wölfe täglich in der Stadt. Noch nie wurde ein Mensch bedroht oder gar angegriffen.

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mineralixx  06.12.2022, 00:31
@Maya707

Vor 20 Jahren gab es das nicht. Also ist es für Norddeutschland ungewöhnlich.

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Maya707  06.12.2022, 00:35
@mineralixx

Das ist richtig. Doch es ist nunmal jetzt so. Daran wird sich nichts ändern. Der Wolf bleibt. Damit müssen wir uns abfinden. Aber das Beispiel anderer Länder kann uns als Vorbild dienen.

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mineralixx  18.07.2023, 17:09
@Maya707

Beispielländer Schweden und Norwegen! Bestandsregulierung.

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Dackelmama84  18.07.2023, 19:02
@mineralixx

Wenn sich der Mensch einmischt, kann es nur schief gehen. Zu geringe Bestände führen über kurz oder lang zu Inzucht, weil die Rudel alle irgendwann miteinander verwandt sind. Die Natur regelt die Bestände selbst und sie kann das bedeutend besser als Menschlein, der mal wieder Gott spielt.

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Maya707  19.07.2023, 22:59
@mineralixx

Hört bitte unbedingt mit dem Vergleich mit Schweden auf. Schweden ist kein Vorbild!

Gerade einmal 200 Wölfe dürfen Platz haben, in einem riesigen, dünn besiedelten Land.

Warum? Weil die Einheimischen meinen, zwei Drittel (!!!) des Landes für ihre sch*** Rentiere einzunehmen! Jedes Raubtier, das sich wagt die Grenze zu überschreiten, wird sofort angeknallt. Folgen sind Inzucht.

Also ganz ehrlich, diese Nutzviecher werden höher geschätzt als die Natur! Willkommen im 6. Artensterben! Denn so ergeht es der Natur weltweit!

In Deutschland ist es sicher eine etwas andere Situation. Hier muss man, aufgrund der Bevölkerungsdichte schon schauen, wie viele Wölfe ohne gravierend Probleme leben können.

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Maya707  19.07.2023, 23:10
@mineralixx

Doch letztendlich dürfen die einzelnen Bundesländer nicht nur an sich denken. Als der Wolf in Sachsen heimisch wurde, haben alle gejubelt. Jetzt, wo er sich verbreitet, kommt Gegenspruch.

Doch wir können nicht von Sachsen erwarten, über 20 Jahre mit dem Wolf zu leben und ihn selbst schießen wollen. Denn Sachsen will nicht, dass ihre Wölfe getötet werden!

Ganz einfach aus dem Grund, weil die Tiere dort kaum noch an die Nutztiere gehen. Sachsen hat sich mit dem Wolf arrangiert. Jetzt sind die anderen Länder dran.

Bestandsregulierung bringt nur geringfügig etwas. Da die Wölfe sich sowieso nicht so stark vermehren wie ständig behauptet.

So viele Reviere haben wir doch gar nicht. Es ist noch Platz im Süden des Landes. Da wird es nochmal stärker Einwanderung geben. Dann wars das.

Man kann den Bestand regulieren. Doch an den Sorgen der Viehhalter wird sich nichts ändern. Im schlimmsten Fall nehmen die Viehrisse sogar zu. Denn Wölfe müssen in aller erster Linie lernen, dass Vieh für sie doch nicht so leicht zu erbeuten ist. Da spielt es keine Rolle, ob es ein paar mehr oder weniger Wölfe gibt.

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Das könnte der Wolf, jedenfalls theoretisch. Nachts haben Wölfe wesentlich weniger Angst vor Menschen als bei Helligkeit. Es liegen manchmal menschliche Leichen draußen. Ein Wolf könnte auf eine menschliche Leiche stoßen, sie anfressen und so auf den Geschmack kommen.

Ich meine aus Büchern von Eric Zimen zu erinnern, dass die weiblichen Wölfe ihre Kinder lehren, was essbar ist. Falls also ein weiblicher Wolf eine menschliche Leiche auf- oder anfressen würde und er würde später Junge bekommen, dann bestünde die Möglichkeit, dass er seine Kinder lehrt, Menschen als Beute zu betrachten.

Sollte nun aus irgendeinem Grund ein kleines Kind nachts alleine zum Beispiel durch einen Wald laufen, dann wäre dieses Szenario wohl möglich.

Außerdem haben Wölfe Verstand. Warum sollten sie nicht von alleine auf diesen Gedanken kommen? Sie sind gesetzlich geschützt, werden also nach und nach merken, dass ihnen von Menschen keine so große Gefahr mehr droht. Dann ist zum Menschenjäger schon ein Schritt getan.

Jeder vernünftige Jäger scheut das Risiko. Ein wehrloses Schaf oder kleines Kind zu reißen, dürfte in der Überlegung des Wolfes günstiger sein als einen wehrhaften Hirsch.

BerndBauer3  22.11.2022, 17:33

Ja, deine Antwort ist gut. Auf den Geschmack kommen müssen die nicht. Fleisch ist Fleisch. Aber für den Wolf ist es die Frage, wie groß die Gefahr ist.

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Wäre rein theoretisch möglich (speziell bei einem Rudel Wölfe).

Aber wohl eher unwahrscheinlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger
Wolle650 
Fragesteller
 20.11.2022, 21:32

Danke für die Antwort. Wolle

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Ich denke auch: je nachdem, wann er das letzte Mahl gevespert hat.

Andererseits: bis er das Baby aus seinen Winterkunststoffklamotten ausgepackt hätte, wäre ihm der Hunger vergangen.

zetra  20.11.2022, 21:39

Windeln schmecken den Wölfen auch nicht.

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Sehr unwahrscheinlich Kleinkinder laufen nicht allein irgendwo rum und Menschen gegenüber sind Wölfe eher scheu . Menschen gehören nicht ins Beuteschema der Wölfe. Wenn jagen sie Nutztiere weil die oft leichter zu erbeuten sind wenn sie nicht richtig geschützt werden. Ähnlich wie Füchse bei Hühnern, auch Kaninchen wenn sie in einem Stall eindringen . Das ist für Halter natürlich ein Problem darum sollte man Nutztiere richtig schützen mit gutem Zäunen bei schafen zb auch schutzhunde wie den Kangal.

Theoretisch wäre es möglich dass ein Wolf ein Kind angreift zu 100 % kann man es nicht ausschließen dennoch sind zb Wildschweine gefährlicher . Allein in den USA werden mehr Menschen von den dort eingeschleppten wilden Schweinen getötet als weltweit von Haien oder gar Wölfen. Auch durch Elefanten, Flusspferde, Raubkatzen, Krokodile, Büffel, Quallenstiche, sterben mehr Menschen als durch wölfe