Meinung des Tages: Schnellerer Abschuss von Wölfen - Richtig oder falsch?
Der Wolf kehrt zurück nach Deutschland. Waren Wölfe über ein Jahrhundert gar nicht in Deutschland vorkommend, gibt es mittlerweile wieder 184 Wolfsrudel. Eine Gefahr für den Menschen ist so gut wie ausgeschlossen, aber Nutztiere (wie z.B. Schafe) werden häufig von Wölfen gerissen.
Wie geht man damit um? Das unter Artenschutz stehende Tier schützen oder die Abschuss erleichtern?
Ein Vorschlag kommt nun von Umweltministerin Lemke von den Grünen: "Bereits nach dem ersten Riss könnten dadurch 21 Tage lang Wölfe im Umkreis von einem Kilometer von der betreffenden Weide getötet werden. Dafür sei es dann nicht mehr wie bisher nötig, die Ergebnisse eines DNA-Tests, der den Wolf identifiziert, abzuwarten. Das gelte in Regionen mit erhöhten Rissvorkommen." (Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/lemke-woelfe-deutschland-100.html)
Grundsätzlich gilt aber ansonsten der strenge Schutz der Wölfe: https://www.sueddeutsche.de/panorama/woelfe-abschuss-umweltministerin-steffi-lemke-neue-regeln-1.6286793?reduced=true
Was haltet ihr von der neuen Regelung? Ist der nun schnellere Abschuss richtig oder falsch? Er ist:
Das Ergebnis basiert auf 698 Abstimmungen
50 Antworten
Bin da nun wirklich nicht der Jäger, lebe aber auch nicht in der Großstadt, sondern auf dem Dorf am Waldrand.
Hier geht es ja erst mal nicht um das Herausfinden der richtigen Lösung, sondern auch um eine Erforschung der Meinungen - da gebe ich mal meine dazu. Laien-Liga.
- der Wolf galt als ausgerottet (glaube ich). Das war schon der erste massive Eingriff des Menschen in die Natur.
- Jetzt kommt er zurück - auch das halte ich noch für Natur. (von Seiten des Wolfes aus)
- (für meinen Geschmack) sind doch die Jäger gerade die "Manager", die in ihrem Revier dafür sorgen, dass das entsprechende Gleichgewicht gewahrt bleibt. Die wissen auch genau, wie die Bestände der einzelnen Wildtiere in ihrem Revier sind und ob das Ok ist oder nicht (habe einen Nachbarn, der ist Jäger).
- Ja - mir ist klar, dass es Probleme gibt (wenn auch nicht hier), wenn Herden angegriffen werden und Tiere angegriffen werden und Tiere verlieren.
Für mich würde das heißen:
- die Jäger zu unterstützen (soweit möglich), die Bestände in der richtigen Balance zu halten
- die Kommunikation zwischen (z.B. Herdenbesitzern und Jägern) zu intensivieren. Es gibt Zäune, Herdenschutzhunde etc - das wissen die beiden besser.
- wenn da der Artenschutz dazwischengrätscht und sagt: "Wölfe dürfen nicht geschossen werden" - das halte ich nicht für richtig. Genau dafür gibt es die Jäger. Warum müssen sich da Papier-Laien einmischen?
- Ich möchte keinesfalls australische Zustände, die von eingeführten Tier-Rassen herkommen und dann irgendwann nicht mehr beherrschbar sind, weil das natürliche Gleichgewicht durch die Einfuhr durcheinandergebracht wurde. Siehe: Ochsenfrösche, Karpfen, Kaninchen, Wildpferde, alles, was da unkontrolliert reingebracht wurde.
Deshalb: die Antwort "Richtig". Ich finde, die Jäger brauchen einfach den nötigen Entscheidungs-Spielraum, um ihr Revier im Gleichgewicht zu halten. Muss das unbedingt an grünen Tisch entschieden werden - wäre nicht vielleicht die pragmatische, praktische Entscheidung des Jägers das ausschlaggebende Signal?
Hallo,
Ich bin Förster und Jäger und freue mich darüber, dass der Wolf zu uns, in die Region in der ich lebe und arbeite, schon seit einigen Jahren zurückgekekrt ist. Es ist die Erfolgsgeschichte einer Tierart, die zu unserer ursprünglichen Fauna gehört. Dies bedeutet aber auch dass, lokal und regional zu unterschiedlichen Zeiten, der Punkt erreicht sein wird oder bereits überschritten ist, an dem, genau wie bei anderen Wildtierarten auch, ein Management stattfinden muss, das auch Abschüsse beinhaltet. Dies muss natürlich, genau wie bei anderen Wildtierarten auch, kontrolliert, im notwendigen Umfang und selbstverständlich nicht zum Zweck der Ausrottung erfolgen.
Zu anderen Möglichkeiten, die hier immer wieder, vermutlich von wirklichen Experten und gleichzeitig echten Praktikern immer wieder vorgeschlagen werden: bitte erklärt, wie man die Probleme, die beim Einsatz von Betäubungsgewehren auftreten (zB mangelnde Reichweite, Probleme bei der Dosierung bei zuvor nicht tierärztlich untersuchten Tieren,...) zu lösen sind, und wie Umsiedlung funktionieren soll, wenn irgedwann die Biotopkapazität erreicht ist, sprich, wenn alle vorhandenen Wolfsreviere voll besetzt sind!
...wenn irgedwann die Biotopkapazität erreicht ist, sprich, wenn alle vorhandenen Wolfsreviere voll besetzt sind
???
Es dürfen nicht zu viele Wölfe geben, sonst gerät die Natur aus dem Gleichgewicht. Wenn die Biotopkapizität der Wölfe überschritten wird, entsteht ein Trend, wo es immer weniger "Beutetiere" und mehr Wölfe gibt. Und wenn Beutetiere knapp werden, dann wird die Wolfzahl auch am Ende sinken bis zur "Ausrottung". Insgesamt wird die max. Biotopkapizität sinken, wenn das nicht beachtet wird.
Kurz: Zu viele Wölfe, weniger Futter (Mehr Schafe werden dann gefressen)
Außerdem leben Wölfe in Hierarchie-Rudeln und verteidigen ihre Reviere gegenüber anderen fremden Wölfen. Wenn es zu viele Wolfrudeln (oder Einzelgänger) gibt, dann kann es zu gefährlichen Kämpfen führen um Revierplätze
Kurz: Zu viele Wölfe, weniger Platz (Wölfe gehen dann zu Orten, wo Menschen wohnen)
Meine Schlussfolgerungen beziehen sich an dieser Ausgangssituation: Wenn die Wölfe nur an einem Ort (z.B. Wald) bleiben und nicht von selbst in andere Orte (z.B. andere Wälder) hinwandern.
UPS, du bist dieselbe Person, die die Antwort geschrieben hat 😂
Sorry, vergiss, was ich geschrieben habe....
Danke dir! 😊
Ich hab jetzt mal ein wenig hier gelesen - da prallen Laien auf Fachleute und kommen denen /euch dann auch noch pampig. Immer dasselbe...
Danke auch!
Ja, aber diesen Herausforderungen musssn dich in diesen Zeiten stellen. Sonst werden nur noch die gehört, die am lautesten schreien können.
Na ja, die Frage ist, WER sind die Fachleute? Der Antwortgeber beschreibt auf jeden gut wie er die Sache sieht. Aber deswegen ist er ja kein "Fachmann".
Tatsache ist, dass sich die Gemüter scheiden. Unter Jägern, Förstern und Wolfsexperten gleichermaßen. Wer ist nun in dem Fall der "Fachmann "?
Es ist schwer zu sagen, wie sich die Wolfspopulation entwickelt, wenn alle Reviere besetzt sind. Der normale Werdegang aber wäre, dass die Tiere abwandern, sprich das Land verlassen.
Finden diese Tiere kein freies Revier, werden sie meist von anderen Wölfen getötet. Wölfe sind Spitzenprädatoren, und solche vermehren sich nicht stark und vorallem bleiben sie immer im Gleichgewicht mit ihrer Nahrung.
Hast du nicht Angst das wenn du arbeitest ein Wolf aufkreuzt mit schlechten Absichten?
Nein, Angst habe ich da gar nicht. Im Moment besteht auch kein Grund: die Wölfe respektieren und fürchten Menschen, sie halten daher von sich aus Abstand. Da es aber sehr intelligente Tiere sind, gehe ich davon aus, dass sich das ändern würde, würden sie über längere Zeit die Erfahrung machen, dass diese Menschen, die ihnen eigentlich ja körperlich unterlegen sind, gar nichts tun können und dürfen. Ich vergleiche das immer mit Wildschweinen: auch die sind intelligent, auch die könnten es mit Leichtigkeit mit uns aufnehmen, aber auch die halten, zumindest dort wo ich unterwegs bin, von sich aus Abstand und flüchten vor uns Menschen. Aber anderswo, dort wo sie zB in Städte vordringen und von verantwortungslosen Menschen gefüttert werden, in Gattern und Wildparks, kurz, wo sie nie die Erfahrung machen, dass der Mensch sie jagt, dort sollte man ihnen nicht zu nahe kommen...
Noch ein Grund, dass ich meine, über kurz oder lang werden beim Wolf Abschüsse nötig.
Wölfe wurden von uns fast ausgerottet- Sollte es nicht eine riesige Freude sein, dass sie wieder da sind?
Einerseits kann ich es natürlich verstehen, dass Bauern es nicht toll finden wenn Schafe gerissen werden, aber wenn sie keine Nahrung finden, weil sie kein Lebensraum haben?
Hast du gelesen, was .ein Eingangssatz war?
Ich bin Förster und Jäger und freue mich darüber, dass der Wolf zu uns, in die Region in der ich lebe und arbeite, schon seit einigen Jahren zurückgekekrt ist. Es ist die Erfolgsgeschichte einer Tierart, die zu unserer ursprünglichen Fauna gehört.
Eine Tierart kann nicht in einen Lebensraum einwandern, in dem sie keine Nahrung findet, worauf willst du also hinaus?
Der Mensch ist genauso lästig und gefährlich. Da besteht auch kein Gleichgewicht mehr in den massen= überbevölkert, also Abschluß? Nein, der Mensch hält sich für besseres.diese Arroganz und Ignoranz kotzt mich an. Leider werden gewisse Probleme nie am Ansatz erkannt und behandelt.
Kannst du mal darstellen, wie deiner Meinung nach mit Wildtieren umgegangen soll, und wie das funktionieren würde?
Das wird an anderer Stelle geregelt
Zu Wolfsentnahmen in Schweden im Lichte des Artenschutzrechts (bundestag.de)
Berner Konvention
Das Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume (Berner Konvention)5 ist ein 1979 verabschiedeter völkerrechtlicher Vertrag des Europarates. Er verzeichnet 51 Beitritte (50 Staaten und die Europäische Union). Das Königreich Schweden hat das Übereinkommen am 14. Juni 1983 ratifiziert.6 Ein Ständiger Ausschuss (Standing Committee) aus Vertreterinnen und Vertretern der Vertragsstaaten wacht darüber, dass die Bestimmungen des Übereinkommens den sich ändernden Bedürfnissen wildlebender Arten angepasst werden. Zu diesem Zweck gibt der Ständige Ausschuss den Vertragsstaaten Empfehlungen und ändert - bei entsprechender Mehrheit - das Übereinkommen oder dessen Anlagen.7 Der Wolf (Canis lupus) ist im Anhang II der Berner Konvention („Streng geschützte Tierarten“) gelistet. Gemäß Art. 6 der Berner Konvention ergreift jede Vertragspartei die geeigneten und erforderlichen gesetzgeberischen und Verwaltungsmaßnahmen, um den besonderen Schutz der in Anhang II aufgeführten wildlebenden Tierarten sicherzustellen. In Bezug auf diese Arten ist insbesondere jede Form des absichtlichen Tötens zu verbieten. Artikel 9 der Berner Konvention regelt Ausnahmen vom Tötungsverbot. Von einer Ausnahme kann eine Vertragspartei u.a. zur Verhütung ernster Schäden an Viehbeständen unter den Voraussetzungen Gebrauch machen, dass es keine andere befriedigende Lösung gibt und die Ausnahme dem Bestand der betreffenden Population nicht schadet (Art. 9 Abs. 1). Die Vertragsparteien erstatten dem Ständigen Ausschuss alle zwei Jahre Bericht über die zugelassenen Ausnahmen (Art. 9 Abs. 2).8 Änderungen des Übereinkommens erfordern eine Dreiviertelmehrheit der abgegebenen Stimmen im Ständigen Ausschuss (Art. 16 Abs. 2), Änderungen der Anhänge eine Zweidrittelmehrheit der Vertragsparteien (Art. 17 Abs. 2).
Wölfe sind schon schön und cool, finde die sollten die nicht abschießen wenn Sie deren Natur nachgehen.
Super, und wenn der erste Mensch zum Opfer wird dann werden Wölfe bestimmt noch cooler
Wölfe sind extrem scheue Tiere mir ist auch schon ein Wolf begegnet und ich lebe immer noch keine Spur von aggressiven Verhalten
Das gilt vielleicht für den Großteil aber es gibt immer Ausnahmen
die ausnahme bestätigt die Regel, und die ausnhame könnte zb. tollwut sein.
Bei tollwut könnte ich es noch verstehen aber nicht ohne Grund ich habe gestern ein Beitrag gesehen und es wurde mehrfach gesagt Wölfe sind NICHT Gefährlich
Wir können nicht ständig rings um uns herum alles abknallen. Ist genauso wie, es stört uns ein Baum, weg damit. Typisch Mensch. Was ihn stört. Rennt er um. Jeder hat dasselbe Recht auf Leben. Du sollst nicht töten. Wohin hat der Mensch sich bis heute selbst gebracht? Schaut doch. Ins Chaos. Anstatt daraus zu lernen. Macht er weiter. Das dümmste Respektlosigkeit Wesen auf Erden
In ein Land bringen in das Wölfe gehören aber nicht existieren?