We findet ihr das, das Wölfe nach einem Riss schon abgeschlossen werden dürfen?


03.06.2023, 21:17

Ich finde es richtig blöd.

Der Wolf gehört und bleibt in Deutschland! Er sorgt dafür daß die Wälder sich regenerieren können, da das Wild viel zu viele Bäume anknabbert

7 Antworten

Gerade zum Thema Wolf gibt es viel "Meinung" bei allen möglichen Leuten.

Aber sehr viele dieser Leute haben mit dem Wolf selber gar nichts zu tun. Sie leben nicht mit ihm, er hat keinerlei Auswirkung auf ihr persönliches Leben. Trotzdem "meinen" sie, da mitreden zu können und irgendwelche Forderungen stellen zu müssen, deren Folgen dann aber andere Menschen betreffen und nicht sie selber.

Und diese anderen Menschen sollen das dann einfach so hinnehmen, sollen mit den Folgen dann eben einfach so leben, weil irgendwer Drittes etwas "findet".

Und ihre "Argumente" haben die „Leute mit den Meinungen“ vom Hörensagen, weil sie da mal was gehört haben was für sie "irgendwie richtig und logisch“ oder irgendwie „nach toller, heiler Natur“ klang (wohlgemerkt als Laie, der das ggf. in der Tiefe gar nicht hinterfragen und beurteilen kann). Nicht aus persönlichem Erleben.

Das ist erst einmal vom Grundsatz her ein Problem und führt (wie man an der aktuellen Wolfsdebatte sehen kann) zu einer Spaltung und einem "gegeneinander" anstatt zu einem "miteinander".

  1. Sind diejenigen die etwas fordern denn auch bereit, die dadurch entstehenden Folgen selber mit ihrem persönlichen Portemonnaie zu bezahlen und deshalb persönlich irgendwelche Mühen auf sich zu nehmen um die Folgen abzumildern? Nein.
  2. Haben sie denn Lösungen, die diesen anderen Leuten (die es wirklich betrifft) konkret helfen? Nein, ebenfalls nicht.

Da kommen nur irgendwelche abstrakten Vorschläge nach dem Motto "Die könnten ja einfach…(Herdenhunde/Zäune/Esel/...)" die auch wieder darauf hinaus laufen, das Sie den Wolf haben wollen, Andere aber damit klar kommen und die Folgen (Aufwand/Kosten) tragen sollen. Es läuft also wieder auf Punkt 1 oben hinaus.

Das macht diese ganze Diskussion in der Gesellschaft im Moment so schwierig.

Der Wolf muss erst wieder lernen, das ihm hier von Menschen aktiv Gefahr droht, damit er sich vom Menschen selber und seinem Nutzvieh fern hält.

Das erreicht man nicht, indem man tatenlos zusieht und nichts macht.

Denn der Wolf ist ein schlaues Tier. Er lernt dazu und gibt dieses Wissen an seine Nachkommen weiter die sich das Verhalten abschauen und es dann, wenn sie die Eltern verlassen und eigene Rudel gründen, dieses Wissen auch in die Welt hinaus weitertragen.

Das heisst, das sich das Verhalten des Wolfes auch durch unser eigenes Verhalten (und wie viel Angst wird dem Wolf machen) verändert. Denn unser Verhalten dem Wolf gegenüber wird vom Wolf sehr wohl erkannt und er richtet sich darauf ein. Wenn er merkt, das wir ihm nichts tun, dann wird er immer mehr die Scheu verlieren und die Wahrscheinlichkeit von Konfrontationen wird immer mehr ansteigen.

Früher wurde er vom Menschen aktiv gejagt, verletzt, getötet. Das Miterleben solcher Situationen hat dem Wolf klar gemacht, das er den Menschen und seine Behausungen, seine Tierhaltung etc. meiden muss.

Heute findet das nicht mehr statt. Der Wolf merkt, das ihm vom Menschen außer "gescheucht zu werden" nichts Ernsthaftes mehr droht. Er läuft ein paar Meter weg, schaut sich um und merkt "mehr passiert hier nicht".

Das ist nicht nur für uns selber irgendwann gefährlich, weil er den Respekt vor dem Menschen verliert sondern führt mittelfristig auch zu immer mehr Problemen, da er sich auch in die unmittelbare Näher der Menschen, deren Behausungen, ihrer Nutz- und Haustiere, Straßen etc. begibt. 

Und dass das keine bloße "Spinnerei" ist sondern bereits jetzt ganz real passiert, das kann man hier zum Beispiel sehen, wo ein Wolfsrudel bereits dazugelernt hat und den Menschen offen konfrontiert um ihm das erlegte Wild abspenstig zu machen. Oder in dem anderen Beispiel wo er seelenruhig 8 km durch eine Großstadt spaziert.

Tipp: Das ganze verlinkte Video ist im Zusammenhang mit diesem Thema interessant. Es werden da nämlich auch noch andere Punkte angesprochen.

Das finde ich richtig falsch!

Aha. Und weil Du etwas „findest“ hat es für ganz Deutschland zu gelten, ja? Leben wir jetzt in einer "postfaktischen Neli0-Meinungsdiktatur“? 😉

Damit sind wir dann wieder oben, am Anfang meiner Antwort. Bei den Leuten mit den „Meinungen“.

Eigentlich werden Wölfe zu Problemwölfen wenn sie MEHRMALS Tier e reißen!

Wo genau steht diese Definition, in welchem Gesetz bzw. Erlass?

Sorry, auch wenn ich nicht der gleichen Meinung bin wie Herr Söder, Dein Beitrag macht auch nichts besser, enthält nur Forderungen und keine Lösungen oder Begründungen.

Und nein, die Ergänzung wegen des Waldes allein reicht da nicht. Denn Wölfe laufen auch über Felder und treiben damit das Wild in die Wälder, wo sie sich vor ihm besser verstecken können…

Fazit

Wenn es eine einfache, für alle gangbare Lösung gäbe, dann hätte man die schon lange gewählt. Gibt es aber leider nicht. Also wird man weiter versuchen, da einen Kompromiss zu finden. Und es ist ja nicht ao, als ob dadurch der Wolf hier wieder ausgerottet würde. Wir haben inzwischen in Teilen Deutschlands die höchste Wolfsdichte ganz Europas!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger
Ontario  28.06.2023, 20:11

Da gehen eben die Meinungen auseinander. Ein Schäfer in dessen Herde mehrere Schafe gerissen werden, der wird den Wolf verteufeln.

Er könnte einen Weidezaun errichten, um seien Schafe zu schützen. Doch diesen Aufwand will nicht jeder Schäfer annehmen.

Also wird nach dem Jäger gerufen, der die Wölfe abschiesst. Bei uns ist alles sehr dicht besiedelt, was den Wölfen freilich wenig Raum lässt.

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Waldmensch70  28.06.2023, 22:03
@Ontario
Er könnte einen Weidezaun errichten, um seien Schafe zu schützen. Doch diesen Aufwand will nicht jeder Schäfer annehmen.

“Wollen“ und (aus verschiedenen Gründen) „können“ sind zwei verschiedene Sachen. Siehe frei herumlaufende Herden z.B. in der Heide oder in den Alpen. Da kann man den Zaum nicht „live um die Herde herum mittragen“ und Schutzhunde sind auch keine Option da gefährlich für Passanten.

Also wird nach dem Jäger gerufen, der die Wölfe abschiesst.

Faktisch falsch.

Wo hast Du den Unsinn her? (Sorry für die harte Ausdrucksweise.)

Der Jäger darf gar keine Wölfe erlegen, da sie unter besonderem Schutz stehen.

Der wird sich hüten da seinen Jagdschein, die Waffenerlaubnis und ein Strafverfahren deshalb zu riskieren.

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Waldmensch70  28.06.2023, 22:16
@Ontario

… Ergänzung:

Das läuft, wenn überhaupt(!), dann nur über den Weg zum Staat, der das beurteilt und dann im Einzelfall den Wolf zum „Problemwolf“ erklärt und die Entnahme in einzelnen, besonderen Fällen anordnet. Der Tierhalter kann da gar nicht „zum Jäger gehen und direkt vom Jäger etwas verlangen“.

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Meiner Meinung nach benötigen wir ein aktives Wolfsbestandsmanagement.

So das man den Bestand des Wolfes in Deutschland sichert, jedoch auch die Auswirkungen auf die Bevölkerung minimiert.

Der Wolf ist in Deutschland 1882 als Bestand erloschen, das bei einer Bevölkerungsdichte von gerade 45 Millionen, 1835 der letzte Wolf in Westfalen bei einer Bevölkerungsdichte von 30 Millionen.

Wirklich starke Bestände gab es zu dieser Zeit, schon seit gut 200 Jahren nicht mehr.

So ist der Wolf schon seit langer Zeit kein wirkliches Tier mehr in Deutschland.

Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte in Deutschland, hat es sich der Staat einiges Kosten lassen die Bevölkerung von dem Wolf zu befreien. Gleiches mit den Straßenhunden. Auch diese wurde erfolgreich auf ein absolutes Minimum gedrückt.

Heute wo auch auf dem Lande, die meisten Bürger keinen Bezug mehr zur Viehhaltung haben, feiern nur diese Bürger die Rückkehr des Wolfes.

Beide Spezies Wolf und Fuchs, können wenn sie nicht verfolgt werden, sehr gut mit dem Menschen "kooperieren"(Hund ist das Ergebnis, bei dem Wolf). Andere Wildtierarten können dieses kaum oder gar nicht. So stellt auch für gewisse Wildtierarten der Wolf eine akute zusätzliche Bedrohung da.

Selbstverständlich ist weder der Wolf noch der Fuchs allein für die Gefährdung verantwortlich, jedoch könnten beide für die Auslöschung verantwortlich sein.

85 000 000 Bürger in Deutschland, wollen mit ihren Pferden ausreiten, mit den Mountainbikes durch den Wald, in den Mittelgebirgen Skifahren, Wandern und nebenbei benötigt man den Wald als Rohstofflieferant für den Wohnungsbau.

Auf der anderen Seite wollen 85 000 000 Bürger mit Fleisch, Gemüse, Getreide, Eier und Co versorgt werden.

Parkplätze und Bewegungsflächen fürs geliebte Auto ganz zu schweigen.

Das geliebte Einfamilienhaus ist auch immer noch hoch im Kurs und angedachte Beschränkungen, treiben die Wähler zur AfD.

All das Verbraucht immer noch enorm viel Platz und Lebensraum bedrohter, wirklich bedrohter Wildtiere. In den verbliebenen dringt ein Spitzenraubtier ein, was durch die mangelnde Bejagung, keine Probleme hat, sich auch Auszubreiten und selbst wichtige Lebensräume zu bestreifen. Jedoch wieder die nähe zum Menschen sucht und so einen Beipass für schlechte Zeiten sich erarbeitet. So das er ähnlich wie der Fuchs deutlich besser mit den Bedingungen klar kommt.

Leider ist der Wolf bei der Jagd, schlicht und ergreifend faul. Er nimmt das was er leicht erbeuten kann.

So erklärt es sich auch, das in vielen Gebieten mit Wolfübergriffen, sich die ursprünglichen Beutetiere des Wolfes, bereits der Bedrohungslage angepasst haben. So sind die Wildschweine anderes aufgestellt und in der Lage dem Wolf erheblichen Widerstand entgegenzubringen, andere Beutetiere schlicht erheblich im Bestand gemindert. So das der Wolf den Weg zu den Haustieren sucht. Ohne Verfolgung ist das Risiko einfach nahezu null für den Wolf, eine Schafsherde anzugreifen. Geschieht dieses im Rudelverbund, kann so ein Rudel auch auf Vorrat mal eben 20 bis 30 Tiere erlegen, der Wolf geht auch an Aas unter bestimmten Umständen. Das sind dann die Horrorbilder in der Zeitung.

Kann der Wolf sich dabei vor Verfolgung sicher sein, wird er immer öfters an die Nutz und Heimtiere gehen und forscher werden im Eindringen in Stallungen und Gehegen.

Selbst Herdenschutzhunde helfen hier nur bedingt, durch die Bevölkerungsdichte in Deutschland, wendet sich der Wolf von der geschützten Scharfherde ab und wendet sich dem Schaf des Kindergartens oder der Ziege im Streichelzoo zu.

Für mich ist die konsequente Bejagung der Schadwölfe auf Dauer unumgänglich, um ein friedliches geregeltes Miteinander zu bewahren. Auch das freihalten bestimmter wichtiger Biotope von dem Wolf wird einer Herausforderung sein, um die dort bedrohten Tierarten vor dem Aussterben zu bewahren.

Der Wolf ist nichts anderes wie eines der Wildtiere, die es zu bewahren gilt in einer Welt, die immer komplexer wird.

Typisch Mensch eben. Bringt die Wölfe und Bären zurück, damit sie dann fröhlich erschossen werden können. Der Mensch ist eben doch das schlimmste Tier.

Neli0 
Fragesteller
 03.06.2023, 21:11

Ich gebe dir Recht.

Es wäre besser wenn der Mensch verschwinden würde

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Waldmensch70  04.06.2023, 08:21
@Neli0
Es wäre besser wenn der Mensch verschwinden würde

Oh, echt? Du bist aber ja auch noch hier…

Wie wäre es mit realistischen Vorschlägen die auch im hier und jetzt funktionieren? Etwas kritisieren ist leicht, aber dann sollte man selber auch Lösungen haben, die ganz real und für alle Betroffenen funktionieren… Sonst ist das Ganze nicht mehr als die trotzige Reaktion eines kleinen Kindes, das mit dem Fuss aufstampft und ruft „ich will aber!“
Das ist nur leider nicht zielführend, so funktioniert die Welt nicht…

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Waldmensch70  04.06.2023, 08:20
Bringt die Wölfe und Bären zurück

Die hat keiner hierher „zurück gebracht“.

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Irgendwo muss man halt mal anfangen mit der Regulierung.

Das es keine Lösung gibt die alle zufrieden stellt haben wir hier auf GF schon häufiger diskutiert.

Die Lösung aus Bayern ist sehr pragmatisch und bei weitem nicht perfekt.

Kurios, davon habe ich absolut nichts mitbekommen. Kannst du bitte eine Quelle verlinken. Es ist völlig ausgeschlossen, das man jetzt das ganze Rudel schießen darf, wenn einer ein Schaf gerissen hat. Das sieht mir nach Stimmungsmache aus.

Problemwölfe müssen tatsächlich geschossen werden. Wenn sie die Scheu vor Menschen verlieren und in bewohnte Gebiete vordringen, wird es zu gefährlich.

Neli0 
Fragesteller
 03.06.2023, 21:14

Es kam in den Nachrichten gestern oder vorgestern wenn ein Rudel auffällig ist, das es entnommen werden darf.

Finde dazu gerade keine Quelle zu der Pressekonferenz

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