Gibt es eine Neidgesellschaft in Deutschland?

12 Antworten

Gleichheit bedeutet nicht gemeinsam arm. Nur weil man alle Menschen auf eine Stufe bringen will, bedeutet das nicht, dass man fordert, dass alle arm sind.

Wer sich mit linker Politik und linker Ideologie beschäftigt hat (was viele definitiv nicht getan haben), findet man recht schnell heraus, dass sich links vor allem für Menschen stark macht, die genau von dieser Armut betroffen sind. Das Ziel ist die BEKÄMPFUNG der Armut, nicht die FÖRDERUNG von Armut. Die Idee ist es, Wohlstand für ALLE zu schaffen und nicht nur für ein paar wenige an der Spitze der Nahrungskette in der Industrie.

Viele verstehen die Forderung auch falsch, reiche Konzerne und Unternehmen höher zu besteuern (oder nach vielen Linksradikalen zu enteignen). Das ist kein Neid auf Menschen die viel Geld haben, sondern es ist das Bewusstsein für Ungerechtigkeit. Wenn ein paar wenige milliardenschwere Konzerne eine Monopolstellung auf dem Markt einnehmen und Unternehmensführungen sich die Taschen vollstopfen, in dem sie sich an der Arbeit ihrer Untertanen bereichern, dann ist das per se unmoralisch und ungerecht. Es hat nichts mit Neid zu tun, wenn man eine hohe Besteuerung für Multimillionäre, Milliardäre und milliardenschwere Konzerne fordert. Das ist ganz einfach Rationalismus. Mal davon abgesehen verfolgt Neid an sich den Drang genauso zu sein wie jene, die man für das eigene Unglück verantwortlich macht. Nur gibt es nicht gerade viele linksdenkende Menschen, die so ein skrupelloses und selbstgefälliges Mindset als ideologisch oder strebsam anerkennen. Viel mehr geht es um die Abgrenzung von solcher Ausbeutung.

Ein einzelner Mensch/Konzernchef oder eine Unternehmensführung, der/die mehrere Millionen oder Milliarden auf dem Konto hat/haben, wird/werden diese Summen niemals ausgeben, sondern mit einem dicken Konto irgendwann diese Welt verlassen. Doch was passiert mit dem Geld was nicht ausgegeben wird? Am Ende wird das im besten Fall in die Wirtschaft gesteckt um noch mehr Geld zu machen oder es wird an Familienmitglieder vererbt, die dann kostenlos ohne Gegenleistung Millionäre werden. Es wird aber keiner dieser super reichen Leute das Geld in wohltätige Zwecke investieren um denen zu helfen, die diesen Reichtum und diese Privilegien niemals erreichen werden. Einem Milliardär wird es nicht weh tun ein paar Millionen zu verlieren, die stattdessen in Bedürftige investiert werden könnten. Es tut einem Menschen mit weniger Einkommen aber weh, knapp die Hälfte des geringen Einkommens pro Monat abgeben zu müssen an den Staat, während dieser die oberen Prozente durch Steuerbefreiungen oder andere Bevorzugungen unterstützt.

Es ist rein realistisch betrachtet nur gerecht, wenn diejenigen mehr abgeben, die mehr besitzen. Im kapitalistischen System ist es nicht möglich Wohlstand für alle zu schaffen, weil die Marktwirtschaft auf persönliche Gewinnmaximierung ausgelegt und damit auf die Ausbeutung anderer angewiesen ist. 

Die Deutsche Politik entlastet die Reichen mehr als genug. Sie wird von der Lobby kontrolliert und arbeitet im Interesse der Unternehmen, nicht aber im Interesse des Volkes. Entscheidungen wie die Vermögenssteuer oder der Austritt aus der Kohle wurden über Jahre hinweg von super reichen Familien und anderen Wirtschaftsunternehmen blockiert. Zwar gibt sich die Politik sozial, aber ihre soziale Ader endet da, wo die Wirtschaft die Politik erpresst.

Woher ich das weiß:Hobby – Politisch links eingestellt

Ich bin durchaus dafür, dass man auch mal nach den Löhnen in den westlichen und ostdeutschen Bundesländern schaut - und noch immer sind die Löhne in den östlichen Bundesländern (wo ich übrigens nicht wohne) niedriger.

"Im Jahr 2020 betrug der Bruttodurchschnittslohn je Beschäftigten in Ostdeutschland 2.850 Euro, in Westdeutschland 3.320 Euro."

Klar, nun kann man von "Neid" sprechen, aber ich halte diesen Begriff für falsch. Ich bin dafür, dass man in diesem Punkt auch mal den Ostdeutschen zuhören sollte. Bisher habe ich aber keine Partei gesehen, die sich dieses Problems mit Priorität annimmt (auch die AfD nicht, auch die Linke nicht).

Der Begriff "Neid" überdeckt so manches reale Problem.

Ich bin mir recht sicher: hätten wir diese Lücke schon vor 10 oder 15 Jahren geschlossen, hätten wir nicht diese Zustimmung zur AfD (nicht, dass diese Partei etwas dran ändern könnte).

Die Topverdiener:innen im Lande finanzieren den Löwenanteil unseres gut dotierten Sozialstaates

Sie erhalten aber auch einiges dafür.

In Deutschland haben wir zB ein dichtes Netz von Zivilflughäfen.

Wer fliegt den beispielsweise von Kempten oder von Paderborn?

Wie ist es um die wirtschaftlichkeit von Halle/ Leipzig bestellt?

Weitere Beispiele Opern und Theaterhäuser ( Bayreuth) Philharmonien und Symphoniker, etc?

Welcher "Normalsterbliche" hat dazu Kontakt?

Neid is bis zu nem gewissen Grad normal. In jedem Land sind Neider