Generisches Maskulinum noch zeitgemäß?
Hallo Community.
Das generische Maskulinum hat sich in der Deutschen Sprache festgesetzt. Doch es gibt Menschen, die das kritisch sehen. Denn auch wenn angeblich "alle mitgemeint" sind, fühlen sich lange nicht alle damit angesprochen.
Wenn also z.B. gesagt wird "Alle Schüler möchten gute Noten." wird daraus nicht klar, ob für männliche Schüler gemeint sind, oder ob wirklich alle mitgemeint sind, wie immer behauptet wird.
Auch beispielsweise nicht-binäre Personen werden damit ausgeschlossen, auch wenn "alle mitgemeint" sein sollen.
Daher die Frage:
Ist das generische Maskulinum noch zeitgemäß?
Zusätzlich: was wäre eine gute Alternative?
Bleibt bitte respektvoll.
Das Ergebnis basiert auf 62 Abstimmungen
27 Antworten
Ich denke, dass diese Frage nicht so einfach zu beantworten ist. Deshalb ist ja die Nutzung gendergerechter Sprache auch so ein großes Streitthema. Man versucht, die Sprache möglichst inklusiv zu gestalten, baut damit aber wieder neue Probleme ein. Die verkürzten Formen mit Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich klingen nicht natürlich und haben oft auch noch grammatische Schwierigkeiten, zum Beispiel bei Arzt/Ärztin = A/Ärzt*in oder bei Kunde/Kundin = Kund(e)*in. Genau aus diesem Grund sind die verkürzten Formen auch noch nicht vom Rat für deutsche Rechtschreibung anerkannt, da einfach bestimmte Fragen noch gar nicht geklärt sind.
Die anderen Formen mit Partizipien (z. B. Radfahrende, Zufußgehende, Studierende) oder nominalisierten Adjektivformen klingen oft auch etwas seltsam und sind auf einem sprachlich recht hohen Niveau, sodass dies dem Prinzip einfache Sprache, das gerade für Neulerner einer Sprache oder für Menschen mit Beeinträchtigung wichtig sein kann, widerspricht. So kann es schnell passieren, dass eine gendergerechte Sprache zwar inklusiv wirkt, aber exklusiv wiederum andere Menschen ausschließt.
Interessant ist, dass man im Deutschen versucht, die männliche und weibliche Form zu mischen, anstatt die männliche Form als generisches Maskulinum anzusehen und damit als gendergerecht.
Im Englischen zum Beispiel ist es nämlich so, dass gesonderte weibliche Formen wie actress gerade teilweise verschwinden und nur noch die männliche Form für alle Geschlechter genutzt wird.
Im Deutschen übrigens ist es auch so, dass in bestimmten Regionen die weibliche Form gar nicht verbreitet ist, gerade in bestimmten Teilen Ostdeutschlands nutzen auch die Frauen oft beispielsweise Berufsbezeichnungen nur in der männlichen Form für sich selbst.
Insofern bin ich gespannt, wie sich die Sprache weiter entwickelt. Das Thema ist auf jeden Fall spannend und Sprache ist ja immer im Wandel.
Sprache sollte noch etwas mehr der Realität zu tun haben, um sich nicht plötzlich in der Kinoleinwand wiederzufinden.
Die verkürzten Formen mit Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich klingen nicht natürlich
... weil sie falsch sind.
... weil sie künstlich sind- Sie wurden "erfunden".
So kann es schnell passieren, dass eine gendergerechte Sprache zwar inklusiv wirkt, aber exklusiv wiederum andere Menschen ausschließt.
Zum Beispiel: Blinde und Sehbehinderte, Menschen mit Hörproblemen, Auslädner, die Deutsch lernen ...
In Schulen und Behörden sollte das Gendern verboten sein. Kinder sollten korrektes Deutsch lernen und Behörden sollten möglichst gut verständliche Schreiben verfassen.
Das generische Maskulinum ist nicht alleine, es gibt ebenso das generische Femininum und das generische Neutrum - komisch nur, dass alle immer nur bei dem generischen Maskulinum ein Fass aufmachen .... Und es ist das einzige sinnvolle sprachliche Mittel!
Denn auch wenn angeblich "alle mitgemeint" sind, fühlen sich lange nicht alle damit angesprochen.
Deren Problem. Die Sprache sollte nicht zwangsweise deswegen geändert werden, weil einige Menschen unter Selbstbewusstseinsproblemen leiden - dafür gibt es therapeuten.
Genus ungleich Sexus. Wer das nicht begreift, der hat halt Pech.
Auch beispielsweise nicht-binäre Personen werden damit ausgeschlossen, auch wenn "alle mitgemeint" sein sollen.
Im Gegenteil. Wenn du es gendert, DANN schließt du Leute aus. So meint es halt wirklich alle, unabhängig von biologischen, und/oder gefühlten Geschlechtern.
Die generischen Worten sind absolut neutral, was das Geschlecht angeht -alles andere, was so erfunden wurde ist exkludierend.
Es gibt keine "guten Alternativen" - es gibt nur beschissene Alternativen und vor allem ist aber eines wichtig: Man braucht keine Alternativen, es ist schon perfekt!
gezeichnet ein weiblicher "Dortmunder Jung" - denn ich kann sagen, dass ich selbstbewusst genug bin, dass weder die anderen mir, noch ich den anderen ständig mitteilen muss, dass meine hängenden Teile an der Brust und nicht zwischen den Beinen sind - und mich selbst bei "Dortmunder Jung" mit eingeschlossen fühle, weil auch das kein Geschlecht anzeigt, sondern eine Fanschaft.
Weniger Jammern und nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen... Das wäre mein Ansatz für Menschen die sich "nicht angesprochen" fühlen O_o
Das generische Maskulinum hat bisher gut funktioniert, ich sehe auch keinen Grund, warum das nicht weiterhin funktionieren sollte. Bis vor nicht allzu langer Zeit haben sich da auch dadurch angesprochen gefühlt. Keine Ahnung, warum das inzwischen nicht mehr der Fall sein soll.
Ich habe in den 90er Jahren in einem reinen Frauenteam gearbeitet. Da gab es auch Rundschreiben, welche nur an die "Kolleginnen" adressiert waren. Weder habe ich mich dadurch in irgendeiner Weise "nicht angesprochen ", noch habe ich mich "nicht mitgemeint" gefühlt. Und diskriminiert habe ich mich gleich gar nicht gefühlt. Ich habe mir da einfach keine Gedanken darüber gemacht und den Inhalt auch auf mich bezogen. Was für mich absolut kein Problem dargestellt hat.
Ehrlich gesagt, wie wenig Selbstbewusstsein hat jemand, der sich durch derartige Kleinigkeiten gestört fühlt?
Ja, tut es, da sich dieses neusprech Gendern wie n Sprachfehler anhört und nur unnötig den Lesefluss stört.
Na, wenn du meinst. Ist dein Lesefluss auch bei Wörtern wie "Spiegelei" oder "vereisen" gestört? Nennt sich Glottisschlag. Und genau so ist es beim gendern auch. Diese künstlich in die Länge gezogene Pause kommt nur von Menschen, die das Konzept offenbar nicht verstehen.
Es tut mir nicht weh. Aber beim Gendern bin tatsächlich etwas bockig, das gebe ich zu. Eine Beidnennung in der direkten Anrede ist für mich vollkommen in Ordnung, das ist für mich normaler Sprachgebrauch. Diese ständig im Text zu wiederholen halte ich aber für übertrieben.
Neutrale Formulierungen gefallen mir persönlich nicht. Ich finde, dass diese die Sprache irgendwie unästhetisch machen. Es wirkt auf mich so nüchtern/ kalt...ich weiß nicht, wie ich das jetzt besser formulieren könnte.
Beim Gendern mit Stern, Doppelpunkt, Sprechpause und Ähnlichem bin ich raus, da ich hiermit selber große Probleme habe und sich das für mich auch nicht gut anhört bzw nicht gut zu lesen ist.
Nein, da das ganz normal zu lesende Wörter sind. Es ist vollkommen Wurst wie lange diese künstliche Pause nun dauert. Es hört sich einfach wie n Sprachfehler an.
Na, wenn du meinst. Ist aber das gleiche Prinzip, aber kann ja jede/r machen, wie er oder sie möchte.
Nein, ist es nicht. Bei Spiegelei oder vereisen wird keine künstliche Sprechpause eingelegt.
Doch, auch da machst du eine Pause. Und genau so funktioniert es beim gendern auch. Aber lassen wir das.
DU machst vielleicht eine Pause. Ich nicht. Ich sprech das Wort wie "Spiegelei" und nicht "Spiegel Ei" aus. Oder "vereisen" wie "vereisen" und nicht wie "ver eisen". Wenn da jemand ne Pause macht, macht er definitif nen Fehler und was falsch.
Was? Nein. Es heißt "Spiegel-Ei". So wird es ausgesprochen und so ist es richtig.
Nop, es heist Spiegelei ohne irgend ne verrückte Pause. Ich sprech das ganz normal ohne Pause aus, so wie alle anderen die ich kenne.
Na, dann mach es so. Ist trotzdem falsch. Es heißt "Spiegel-Ei".
Ist es halt nicht. Es heisst Spiegel, genauso wie vereisen und nicht ver eisen oder ver-eisen. Die allermeisten die ich kenne sprechen es Spiegelei und vereisen und nicht Spiegel Ei, Spiegel-Ei, ver eisen oder ver-eisen aus. Bei Spiegelei sind es halt zwei Wörter, die zusammen eines ergeben und auch so ausgesprochen werden. Da wird keibe Pause gemacht.
Wow, deine Meinung zum Gendern in allen Ehren, aber du liegst halt einfach falsch. Die "Pause" ist ein glottaler Plosiv /ʔ/ und genau diesen findet man auch in der Eierspeise Spiegelei und im Verb, das beschreibt, dass etwas zu Eis wird: /ˈʃpiːɡl̩ˌʔaɪ̯/ und /fɛɐ̯ˈʔaɪ̯zn̩/.
Natürlich fällt es an der Stelle auf - da ist dieser Laut ja auch neu. Prinzipiell ist der Laut aber im Deutschen eben nicht neu.
Generell würde es aber gut stehen, sich bei diesem Thema nicht wie ein bockiges Kind zu verhalten - egal auf welcher Seite man sich findet.
Es halt nun mal so, dass der glottale Verschlusslaut regulärer Teil der deutschen Sprache ist. Es ist auch nun mal, dass dieser Laut an einer neuen Stelle zunächst ungewohnt klingt. Das ist beides objektiv nun mal so.
Was subjektiv nun mal so ist, ist deine Behauptung, dass es sich wie ein "Sprachfehler" anhört. Während mir solche Aussagen gegenüber Gendern völlig egal sind, sind sie mir für die Menschen nicht egal, die tatsächlich Sprachfehler haben. Das ist unsensibel und verletzend und gehört sich schlichtweg nicht.
Das kann mir doch egal sein, wenn es nun mal so klingt, wie wenn man nicht richtig sprechen könnte. Und wie gesagt, abgesehen von eurem neusprech gegendere fällt das absolut nicht auf. Ich wage sogar zu behaupten, dass da nichts existiert. Zumindest ich und sehr viele andere die ich kenne, machen da keine Pause. Das ist das selbe wie mit dem Wort Vierfarbkugelschreiberzusammenbauanleitung. Da macht macht man auch nirgends ne künstliche Pause, wenn man das ausspricht, obwohl es aus 7 Wörtern besteht.
Das ist das selbe wie mit dem Wort Vierfarbkugelschreiberzusammenbauanleitung. Da macht macht man auch nirgens ne künstliche Pause, wenn man das ausspricht, obwohl es aus 7 Wörtern besteht.
Doch, vor dem <anleitung>-Part.
Ich sehe aber schon, dass du die Realität verklärst, damit du nicht zugeben musst, falsch gelegen zu haben. Ist okay. In einer ruhigen Minute kannst du aber, wenn du magst, gerne mal nachlesen, etwa bei Wikipedia, dass der glottale Verschlusslaut regulärer Laut des Deutschen ist.
Liebe Emy, ich möchte mich auch noch mal zu Wort melden. Ich kenne dich schon ein wenig länger und du bist mir immer durch intelligente und gute Antworten positiv aufgefallen.
Nur leider kann ich deine Sturheit in diesem Thema absolut nicht nachvollziehen, tut mir leid, das so sagen zu müssen.
Dass du nicht gendern möchtest, ist absolut in Ordnung. Das ist deine Sache.
Aber beim Rest hast du offenbar keine Ahnung - was auch okay ist - aber du weigerst dich, das zu akzeptieren. Und du streitest hier mit einem Sprachwissenschaftler.
Als Menschen schätze ich dich wirklich. Aber ich kann absolut nicht nachvollziehen, wieso du nicht zugeben willst, dass du falsch liegst.
Mehr sage ich auch nicht dazu.
Weil ich, halt nicht falsch liege. Auch für dich:
Ich kenne niemanden, absolut niemanden, der abseits von dem neusprech gegendere irgendwelche seltsamen Laute mitten in nem Wort von sich gibt.
Ich will auch mit Leuten die dieses neusprech gegendere anwenden nichts zu tun haben. Wenn ich das höre stellen sich mir die Nachenhaare auf und ich könnte an die Decke gehen. Das ist einfach kein Deutsch mehr.
Grammatik ist keine Angewohnheit sondern die Grundlage der Verständlichkeit einer Sprache.
Gendern bietet keine Vorteile, bereitet manchen Menschen aber Nachteile.
Der Glottisschlag bei Spiegel-Ei ist NOTWENDIG, weil es sich um ein zusammengesetztes Hauptwort handelt und nicht um ein Wort mit -ei als Suffix.
Bsp: Einerlei, Allerlei, Eulenspiegelei, Spinnerei
Auch das erkläre ich Dir zum x-en Male.
Diese künstlich in die Länge gezogene Pause kommt nur von Menschen, die das Konzept offenbar nicht verstehen.
Der Glottisschlag bei Spiegel-Ei ist NOTWENDIG, weil es sich um ein zusammengesetztes Hauptwort handelt und nicht um ein Wort mit -ei als Suffix.
Bsp: Einerlei, Allerlei, Eulenspiegelei, Spinnerei
Auch das erkläre ich Dir zum x-en Male.
Diese künstlich in die Länge gezogene Pause kommt nur von Menschen, die das Konzept offenbar nicht verstehen.
Keine Ahnung, warum das inzwischen nicht mehr der Fall sein soll.
Feministinnen haben die Lüge in die Welt gesetzt, das GM sei die männliche Form, weil sie die Vorteile der Opferrolle geniessen wollen.
Ein Opfer (des Patriarchats) zu sein hat Vorteile.
- Man bekommt Aufmerksamkeit,
- hat die moralisch höhere Position,
- kann Privilegien verlangen,
- kann mit "Forschung", Beratung, Vorträgen Geld verdienen
- usw.
Nur Ignoranten meinen, dass "alle Schüler" nicht wirklich "alle" meint, also Jungs und Mädchen.
Wenn für den Sportunterricht die Geschlechter getrennt werden, was steht dann auf den entsprechenden Stundenplänen? Steht da "Schüler" und "Schülerinnen"? Ich glaube nicht. Da steht "Jungs" und "Mädchen". Aus gutem Grund, weil "Schüler" hier, selbst in der Gegenüberstellung mit "Schülerinnen", zu Missverständnissen führen würde.
Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, wo niemand, wirklich niemand, daran gezweifelt hätte, dass "Studenten" natürlich auch Mädchen sind. Ein "Studentenclub" war selbstredend kein Männerverein. Es war einfach wirklich selbstverständlich. Die Probleme und Unterschiede, Diskriminierungen und Nicht-mit-gemeint-sein wurden erst später herbeigeredet.
Gender-Sprache schafft erst die Unterschiede, die sie (angeblich) bekämpfen will.
Kann man sich bei vielen Dingen Fragen. Gegenfrage: tut es dir denn irgendwie weh, alte Angewohnheiten abzulegen? Ganz nach dem Motto: haben wir immer so gemacht.